Bei einem Balancefahrzeug mit dem Motorrad ist die richtige Auswahl der Bereifung von erheblicher Bedeutung. Den Witterungsbedingungen nicht angepasste oder abgenutzte Reifen sorgen für eine erhebliche Beeinträchtigung der Fahrsicherheit. Die Auswahl für die meisten gängigen Motorradmodelle ist groß, einige Dinge sollten beim Kauf aber Beachtung finden.

Die richtige Größe finden

Zunächst muss geklärt werden, welche Reifen überhaupt für die eigene Maschine zulässig sind. Diese Angaben finden sich üblicherweise in der Zulassungsbescheinigung Teil I, die als Fahrzeugschein besser bekannt sein dürfte. Hier sind je nach Motorradtyp entweder Reifengrößen oder aber gar konkrete Reifenbindungen aufgeführt. Bei einigen Motorrädern schreibt der Hersteller vor, dass nur bestimmte Reifenmodelle zugelassen sind. Diese Praxis wird spätestens dann problematisch, wenn genau jene Reifentypen nicht mehr im Handel erhältlich sind. Sie können aber üblicherweise auf moderne Pneus derselben die Missionierung wechseln. Die Hersteller der Reifen vergeben dafür eine Freigabe, die dokumentiert, dass ein gefahrloser Betrieb möglich ist. Diese Freigabe muss bei der Hauptuntersuchung vorgezeigt aber auch bei jeder Fahrt mitgeführt werden. Vor dem Reifenkauf sollten Sie allerdings prüfen, ob für Ihre Maschine und den jeweiligen Wunschreifen eine entsprechende Freigabe vorliegt. Online Händler wie oponeo.de erleichtern über spezielle Filter die Suche nach dem passenden Reifen.

Welche Reifentyp gewählt werden sollte

Ist die passende Größe gefunden, sollte der Reifentyp auf das Fahrerprofil abgestimmt werden. Insbesondere für Mittelklassemaschinen finden sich häufig gleichermaßen Touring- wie Sportreifen. Letztere sorgen für eine höhere Haftung bei hohen Außentemperaturen und sportlicher Fahrt, sind dafür aber bei Regen kaum zu gebrauchen. Häufig unterschätzt wird auch die Tatsache, dass die Lebensdauer von Sportreifen erheblich geringer ausfällt – selbst 5.000 km werden kaum erreicht. Selbst wenn der Einstandspreis zumeist etwas geringer ausfällt, liegen die Kosten auf Dauer spürbar über den weniger sportlichen Alternativen. Touringreifen sind hinsichtlich der Haftung und häufig auch des Handlings durchaus im Nachteil, eignen sich aber auch für eine Regenfahrt.

Reifenrechzeitig austauschen

Reifenempfehlung Metzeler M7RR Honda NC 750 D IntegraDarüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, wann Motorradreifen überhaupt gewechselt werden sollten. Prinzipiell gilt auch hier die gesetzliche Verschleißgrenze von 1,6 mm. Entsprechende Verschleißmarkierungen, an der Reifenflanke unter „TWI“ zu finden, zeigen an, dass diese Grenze erreicht wurde. Fachleute raten allerdings dazu, die Pneus schon bei 2 mm zu ersetzen – bereits ab dieser Grenze leidet das Fahrverhalten ganz erheblich. Letzteres gilt übrigens auch, wenn die Reifen ungleichmäßig abgefahren wurden. Ein „eckiger“ Reifen wird vor allem nach langen Autobahnetappen sichtbar; die Lauffläche ist mittig stärker abgefahren. In Kurven sorgt ein solches Verschleißbild für eine sehr nervöse Maschine. Darüber hinaus ist es Zeit für den Wechsel, wenn sich Alterungsrisse gebildet haben. Viele Biker kommen im Alltag kaum zu Motorradfahren, selbst eine ohnehin beschränkte Lebensdauer von 8.000 oder 9.000 km wird kaum erreicht. In der Praxis kann es bereits nach sechs Jahren zu Alterungsrissen kommen. Der Reifen härtet aus, die Haftung nimmt ab – und auch eine neue HU Plakette wird unter diesen Umständen nicht mehr verliehen. Aus diesem Grund das Alter bei einem Neukauf des Reifens überprüft werden. Die vierstellige „DOT“-Nummer gibt Auskunft über das Produktionsdatum. Die ersten beiden Ziffern geben dabei die Kalenderwoche, die letzten beiden Ziffern das Kalenderjahr der Produktion an. Wenn Sie Reifen erhalten, die älter sind als ein Jahr, sollten Sie diese reklamieren. Um die Lebensdauer zu verlängern ist es ratsam, die Reifen nicht ständig der Sonneneinstrahlung auszusetzen. Ein Motorrad, welches über die Wintersaison eingemottet wird, sollte regelmäßig geschoben werden – ansonsten ergeben sich leicht Standplatten. Ebenso ratsam ist es, den Luftdruck vor dem Einmotten ein wenig zu erhöhen. Werden neue Reifen benötigt, sollte die Suche online erfolgen. Hier findet sich eine große Auswahl passender Reifen zu besonders günstigen Konditionen. Der Versand kann direkt zu einem Reifenhändler in der Region erfolgen, der die Montage zum Festpreis vornimmt. Ausgestattet mit neuen Reifen, sollten die ersten 200 km ein wenig vorsichtiger angegangen werden – die Haftung fällt dann noch ein wenig geringer aus. Ist diese Strecke erreicht, kann die neue Saison kommen.