„Geld ist nicht alles, aber viel Geld ist schon etwas.“ (Zitat nach George Bernard Shaw)

Als passionierter Motorradfahrer weiß ich, welche Kosten mit dem Motorradfahren verbunden sind und wie wichtig es ist, kostengünstig zu planen. Ein interessanter Punkt sind die Ausgaben für den Führerschein: Die Spannweite ist groß, was vor allem durch die Wahl der Fahrschule und die benötigten Fahrstunden bestimmt wird. Wer sich im Vorfeld über die voraussichtlichen Kosten informiert, kann optimal planen und die Finanzierung organisieren. 

Der Weg zum Führerschein
Wie setzen sich die Kosten für den Motorradführerschein zusammen?

Als erstes erfolgt die Anmeldung in der Fahrschule, wobei Kosten von etwa 100 Euro üblich sind. Um die Ausbildung beginnen zu können, sind verschiedene Unterlagen und Nachweise erforderlich:

– Passbilder
– Erste-Hilfe-Kurs
– Sehtest

Die Kosten für diese Punkte betragen insgesamt circa 80 Euro. Wer Übungsmaterial bei der Fahrschule für die Theorieausbildung kauft, muss mit rund 50 Euro Zusatzkosten rechnen. Oftmals ist der Erwerb vorgeschrieben. Die Prüfungsgebühr für die theoretische Prüfung sowie die Vorstellungsgebühr der Fahrschule betragen insgesamt bis zu 100 Euro.

Die praktische Ausbildung beginnt

Die praktische Ausbildung setzt sich aus den Sonderfahrten und den Übungsfahrten zusammen. Um den Motorradführerschein zu erlangen, sind 12 Sonderfahrten vorgeschrieben. Die Fahrlehrer berechnen 40 bis 60 Euro pro Stunde. Für eine Übungsstunde werden 30 bis 45 Euro angesetzt. Diese Spannweiten zeigen, dass große Unterschiede bei den Gesamtkosten existieren. Wer sich im Vorfeld über die Gebühren bei den Fahrschulen informiert, profitiert vom großen Einsparpotential. Allerdings muss man die Qualifikation und das Können der Fahrlehrer berücksichtigen. Oftmals sind Bewertungen und umfangreiche Informationen von den Fahrschulen vorhanden, sodass das Preis/Leistungsverhältnis verglichen werden kann.

Die Chemie muss stimmen

Ausbildung bedeutet Vertrauen. Während den Übungsfahrten und Sonderfahrten erlernen die Motorradfahrer die Grundlagen des Verhaltens im Straßenverkehr. Sicherheit ist wichtig, um später alleine unterwegs zu sein. Ich empfehle daher, die Fahrschule vor der endgültigen Entscheidung zu besuchen und die Fahrlehrer kennen zu lernen. Sowohl Bauch als auch Kopf müssen überzeugt sein, dann steht der Ausbildung nichts im Wege. Sind alle Hürden gemeistert und ist der Fahrlehrer mit der Leistung zufrieden, erfolgt die Vorstellung zur praktischen Prüfung. Die Fahrschule verlangt rund 140 bis 150 Euro für die Vorstellung. Die Prüfungsgebühr und das Ausstellen des Führerscheins verursachen Ausgaben von etwa 150 bis 180 Euro.

Nach oben und nach unten ist viel Spielraum

Die sicherste Möglichkeit, die Kosten für den Führerschein niedrig zu halten, ist der Einstieg von der Führerscheinklasse A1. Wer bereits über diesen Führerschein verfügt und in den vergangenen Jahren am Straßenverkehr wachsam teilgenommen hat, benötigt weniger Sonderfahrten und Übungsfahrten. Dadurch reduzieren sich die erforderlichen Ausgaben. Der Motorradführerschein kann bereits für weniger als 1.000 Euro erlangt werden. Höhere Kosten entstehen bei unsicheren Fahrern, die eine hohe Anzahl an Übungsfahrten benötigen oder die Prüfung erst im zweiten oder dritten Versuch bestehen.

Zwei Rechenbeispiele für die Kosten:

Beispiel 1: Die günstige Variante (ohne Umstieg von A1 auf A2; günstige Fahrschule + wenige Übungsfahrten)

Passbilder/Erste-Hilfe-Kurs/Sehtest: 80 Euro
Übungsmaterial: 50 Euro
Theorieprüfung: 100 Euro
Sonderfahrten: 12 x 40 Euro = 480 Euro
Übungsfahrten: 25 x 30 Euro = 750 Euro
Praktische Prüfung: 290 Euro
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Summe 1.750 Euro

 

Beispiel 2: Eine teure Variante (teure Fahrschule + viele Übungsfahrten)

Passbilder/Erste-Hilfe-Kurs/Sehtest: 80 Euro
Übungsmaterial: 50 Euro
Theorieprüfung: 100 Euro
Sonderfahrten: 12 x 60 Euro = 720 Euro
Übungsfahrten: 40 x 45 Euro = 1.800 Euro
Praktische Prüfung: 290 Euro
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Summe 3.040 Euro

 

Ein Vergleich mit den Kosten anderer Führerscheine

Um in den Besitz eines Autoführerscheins zu gelangen, muss mit Kosten zwischen 1.500 und 2.200 Euro gerechnet werden. Ebenso wie beim Motorradführerschein sind 12 Sonderfahrten vorgeschrieben. Die Anmeldegebühr bei den Fahrschulen ist mit circa 200 Euro im Mittel höher als bei der Anmeldung zum Motorradführerschein. Um den Führerschein zu finanzieren, kann beispielsweise ein Kleinkredit in Anspruch genommen werden. In einigen Fällen kann der Arbeitgeber die Kosten übernehmen, sofern zur Berufsausübung der entsprechende Führerschein erforderlich ist.

Mein Fazit: Preise vergleichen und auf die Qualität der Anbieter achten

Günstig ist nicht immer gut. Um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein, ist es entscheidend, sich im Vorfeld gründlich über die Fahrschule zu informieren. Das größte Sparpotential ergibt sich durch das zielstrebige Üben und einen guten Fahrlehrer, der innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne die Grundlagen für das Motorradfahren vermittelt.

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