aus Kradblatt 7/21 von Irene Heckmann

Übung macht die Meisterin …

Ausweichübung beim Sicherheitstraining
Ausweichübung beim Sicherheitstraining

Hallo, ich bin Irene. Vor etwas über zwei Jahren habe ich hier berichtet, dass ich mit Ü 50 den Führerschein fürs Motorrad gemacht habe (siehe www.Kradblatt.de, Ausgabe 11/18). Den nett gemeinten Rat des Prüfers im Kopf: „mach mal ein Motorrad Training, bist ein bisschen steif in den Hüften …“ habe ich in den letzten Jahren versucht, einen Termin für ein Basis- oder Kurven Training zu bekommen. 

Gewohnheitsmäßig gucke ich immer auf die Seiten vom Travering/Bad Oldesloe und siehe da: ein Termin für ein Motorrad Basis Training ist am 30. Mai. Gleich per Mail angefragt und für meinen Freund und mich ist ein Platz frei. 

Sonntag um kurz vor 9 Uhr waren wir da und da galt es gleich die erste „Hürde“ zu nehmen: Parken am Hang. Da musste mir mein Freund helfen, denn das ist mit meiner Maschine etwas tricky. Ich sag nur: selbst einklappender Seitenständer.

Die Bremsübung erfordert Überwindung
Die Bremsübung erfordert Überwindung

Danach ging es zu einer kurzen Theoriestunde und nach Umsetzung der gerade gehörten Theorie, zur Praxis. Das Anfahren, um auf den Übungsplatz zu kommen, ging dann, trotz meiner Befürchtungen, erfreulich gut. Wir standen ja alle an diesem Hang!

Zuerst wurden die Kenntnisse im langsam Fahren wieder aufgefrischt. Unser Lehrgangsleiter hatte drei verschiedene Parcours aufgebaut, die er einmal vorgeführt hat und die wir dann nachgefahren sind. Zwischendurch gab es immer wieder Tipps und Hilfestellung, sowohl von Kai (Lehrgangsleiter) sowie seiner Frau. 

Wir waren eine Gruppe von 8 Leuten, alle ungefähr in meinem Alter und mit den unterschiedlichsten Motorrädern. Jeder hatte genügend Zeit, die Übungen in aller Ruhe zu machen. Immer wieder kamen wir bei Kai zusammen, um die gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse zu reflektieren.

Zwischendurch gab es eine kurze Pause, um sich die Füße zu vertreten und einen Kaffee zu trinken, danach ging es schneller weiter. 

Ein kleiner Slalomparcours mit halbierten Tennisbällen war unser nächstes Ziel. Das Ganze war in einer Schräge aufgebaut, man musste also nicht nur im Slalom um die Tennisbälle fahren, sondern auch noch die Schräge berücksichtigen. Runde für Runde wurde ich sicherer. Kai hat uns auch aufgefordert, Dinge auszuprobieren, die man sonst nicht macht, wie zu versuchen, freihändig durch den Slalom zu fahren. Ich fand mich ja schon mutig, als ich versucht habe, bergab im Leerlauf mal die Hände vom Lenker zu nehmen! 

Mit meiner Maschine hat Kai uns auch demonstriert, wie sich der Durchmesser einer Runde ändert, wenn man das Motorrad in Schräglage bringt. Interessant! Auch anfahren am Hang konnte geübt werden. Und wir reden hier von einem richtig schrägen Hang und nicht nur von so einer leichten Schräge!

Nach der Mittagspause ging es dann mit Bremsübungen weiter, gefolgt von Ausweichübung mit und ohne bremsen. Auch hier immer wieder Anmerkungen, Tipps und Tricks von Kai, der über langjährige Fahrschul- und Rennerfahrung verfügt. 

Mein Fazit: der Tag hat sich auf jeden Fall gelohnt, selbst mein Freund mit langjähriger Fahrerfahrung hat noch etwas Neues entdeckt bzw. altes Wissen wieder aufgefrischt. Ich lege ein Sicherheitstraining jedem ans Herz, um wieder reinzukommen oder auch, um sich selbst mal zu reflektieren. So macht Motorradfahren noch mehr Spaß.