aus Kradblatt 5/20 von Günther Kloppert

Weite Landschaft – ideal für Motorrad, Mensch & Hund

Polen / Masuren mit Ural- und Jialing-Gespannen und 2 Hunden

Start, 5. August: Los ging es gegen 8.30 Uhr in Sande bei Wilhelmshaven, auf die Bahn und Richtung Hamburg. Irene mit der Jialing, ich auf der Ural und unsere zwei Hunde.

Wie erwartet zäh fließender Verkehr bei Hamburg, weiter Richtung Lübeck und Rostock. Wir haben immer kleine Etappen gemacht damit die Hunde zwischendurch mal aus dem Boot kamen, laufen und trinken konnten. Das Wetter war top zum Fahren, durchgehend um die 20 Grad. Bei Rostock war die A20 unterbrochen. Wir mussten runter auf die Landstraße und haben sie, auch nachdem die AB wieder verfügbar war, weiter genutzt – ab nun keine Autobahn mehr. Haben dann nach einiger Zeit einen alten Gutshof, umgebaut zum Hotel gefunden: Landhotel Gut Zarentin. Top. Einziger Nachteil: Abends keine warme Küche. Ansonsten hat alles gepasst.

6. August: Nach einem reichhaltigen  Frühstück sind wir gemütlich über Landstraßen Richtung Swinemünde gestartet. Der Grenzübergang war winzig. In Karsibór haben wir die Swine mit der Fähre überquert. Obwohl 2 Fähren fuhren, war die Wartezeit recht lang. Irgendwann sind wir dann, bedingt durch einen überholenden Biker, diesem gefolgt und haben uns weiter nach vorne gestellt. Ein polnischer LKW-Fahrer forderte uns auf, an den LKW vorbei bis ganz nach vorne zu fahren, was wir dann auch gemacht haben. Hat keinen gestört. So kamen wir schnell über die Swine. Danach folgten wunderschöne endlose Landschaften. Wir folgten der E 10, bis wir gegen 16 Uhr in Koszalińska 13, 78-125 Rymań das Hotel Polonez fanden, wo wir uns eingebucht hatten. Ich kann hier die App von Booking.com empfehlen. 

Das Navi haben wir auf „Kurvenreich“ umgestellt. Weg von der Bundesstraße, auch wenn die schon klasse ist. Das Frühstück war gut, insgesamt war das Hotel in Ordnung. Ziemlich runtergewohnt aber für das Preis-/Leistungsverhältnis und eine Nacht ok.

Schöne Unterkunft

7. August: Morgens gegen 6 Uhr wurden wir wach, haben in aller Ruhe den Tag angegangen. Gut gefrühstückt, Brötchen haben gefehlt.

Die ersten ca. 100 Kilometer ging es über Landstraßen, bis es uns zu langweilig wurde. Wobei auch die Landstraße hier und da für ein Gespann schon eine Herausforderung ist. Echt tiefe Spurrillen und einige Flickenteppiche, die das Gespann hin- und herwerfen. Mehr als 60–70 km/h ist nicht immer machbar.Teilweise sind wir rechts auf den Standstreifen gefahren, um Trucks und Autos vorbei zu lassen, die da keine Probleme mit hatten. Kurvenreiche Strecke wollte das TomTom nicht, aber kürzeste Route. Das kannte ich aus Friesland, hab so ganz neue Welten entdeckt. Aber was uns in Polen erwartete war mehr als neu für uns. Das war eher MotoCross als sonst was.

Jialing-Seitenwagen Das TomTom kannte sich gut aus und führte uns über Pfade, durch Wälder und über Wege, die bei uns in Deutschland gesperrt wären bzw. nur freigegeben für Forstwirtschaft. Nicht so in Polen. Wobei ich sagen muss, diese Wege sind nur was für hochbeinige Gespanne. Alles andere bleibt da stecken! Meine Frau fährt ja nun noch nicht so lange Gespann aber sie hat sich super durchgekämpft. Die Hunde haben wir unterwegs rausgeworfen, so dass sie mitlaufen konnten und danach regelrecht entspannt waren. 

Irgendwann wurde es Zeit, neigte sich die Tanknadel doch dem Ende und das Navi wurde wieder auf Zivilisation umgestellt um eine Tanke zu finden, was auch schnell gelang. Aber wir fanden dann auch Hinweisschilder die mir sagten „60 km vor Dansk“. Wir sind viel zu schnell für die angesetzte Zeit unserer Reise.Also Abfahren und Unterkunft suchen.Die haben wir dann dank Booking.com auch gefunden. Nein, ich mache keine Werbung aber es ist ein wirklich hilfreiches Tool. Wir sind im Hotel Gryf in Kościerzyna gelandet. Dafür braucht man mindestens 4 polnische Wodka um das auszusprechen. Der ist übrigens echt gut. Selbst Iris, die erst seit drei Jahren Gespann fährt, bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Obwohl es sicherlich bei moderaten 25 Grad trotzdem anstrengend war. Insgesamt ein gelungener Tag.  Nun lassen wir ihn bei polnischem Bier entspannt ausklingen, freuen uns auf das Frühstück und die nächste Offroadtour am morgigen Tag. Vorher wird der Tank gefüllt. Wir haben 15 Liter Reserve dabei aber sicher ist sicher. Wer weiß was der morgige Tag bringt!?

8. August: Das Frühstück war gut. Brötchen gibt es wohl in Polen nicht und das Brot ist halt nicht wie bei uns aber ok. Andere Länder andere Sitten. Das Hotel war wirklich klasse, kann es nur empfehlen. Der einzige Nachteil: Es liegt im Zentrum und um 5 Uhr geht der Verkehr los. Aber alles andere wiegt es auf.

Als erstes zur Bank ein paar Zloty holen. Mit der Ural wird man überall angesprochen, sogar am Bankomaten. Seltsam, dass die Jialing keine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich hatte ja gehofft, in Polen ein paar alte Urals oder Dnepr zu sehen – bisher Fehlanzeige. Überhaupt sind Motorräder selten und wenn, dann sind es Biker aus Deutschland, die man vereinzelt trifft.

Nun ging es los. Erstmal Bundesstraße und dann, wie üblich, kürzeste Strecke im Navi eingegeben. WOW – ab durch Wälder und wunderschöne Alleen. Zwischendurch immer mal wieder Schotter und Sandpisten. Das geht echt in die Knochen und ist für „normale“ Gespanne eher nicht empfehlenswert. Spaßfaktor? Beide Daumen hoch! Aber auch mega anstrengend. Lustig sind gepflasterte Bundesstraßen. Mehr als 50 km/h geht da nicht. Insgesamt sind die Straßen sehr spannend. Von der Schotterpiste geht es plötzlich auf super geteerte Wege. Ich meine da keine Bundesstraßen sondern Wege in der Pampa. 

Für den heutigen Tag kann ich nur sagen, die Fahrt durch den Wald war so mit das Beste, was wir bisher erlebt haben. Erstaunlich sind auch immer wieder die ganz kleinen Dörfer die in der Wildnis auftauchen. Oft nur drei oder vier Häuser. Auch vereinzelt allein stehende Häuser. Ferienhäuser? Man kann es nicht ausmachen. Untergekommen sind wir nun im Hotel Irene in Morąg.

Festgefahren im Wald - Ural zieht Jialing raus

9. August: Nach dem Frühstück, nicht besonders üppig aber ausreichend, ging es dann wieder raus in die wunderschöne Natur. Zum Hotel muss man sagen, dass es den Charme der 1970er hatte. Preis/Leistung stimmte.

Wundervolle Alleen und Landschaften erwarteten uns. Was uns immer wieder verwunderte war, dass überall gebaut wurde. Das Land steht anscheinend im kräftigen Aufwind. Immer wieder fanden wir große Villen im Nirgendwo. Aber auch alte verfallene Häuser. Die Straßen wechselten von gut geteerten kleinen Landstraßen bis hin zu Schotterpisten und teilweise gepflasterten Bundesstraßen. Insgesamt sind die Straßen schon ein Abenteuer für sich. Richtig gerade sind nur die neu geteerten Straßen. Oft haben die Straßen tiefe Spurrillen.

An einer Tanke wurden wir von einem Deutschen angesprochen. Er lebt seit einigen Jahren dort und hat ein Geschäft für Motorradersatzteile, Ferienwohnungen, einen kleinen Campingplatz und eine Crossstrecke wo er Crossunterricht gibt. Es war ein sehr interessantes Gespräch. Er erzählte, dass es in Polen kaum Arbeitslosigkeit gibt und Arbeitskräfte fehlen. Es gäbe inzwischen viele Gastarbeiter aus Litauen. Die Welt ist klein. 

Nachdem wir wieder mal einen Abstecher in den Wald gemacht hatten, um die Hunde etwas laufen zu lassen, hat Iris sich mit der Jialing im losen Sand festgefahren. Die Kenda-Reifen sind nicht wirklich geländetauglich. Wir haben sie mit anschieben wieder frei bekommen – und 50 Meter weiter erneut festzustecken. Diesmal bis zum Kettenblatt. Da ging nichts mehr mit schieben. Also Seil raus und an beiden Gespannen befestigt. Bei der Ural den Seitenwagenantrieb zugeschaltet und los ging es. Nach ein paar Versuchen war die Jialing wieder frei. Danach folgten 15 Minuten Unterricht „Wie fahre ich durch Sand“. Auf dem Rückweg sollte ich die Jialing durch den Sand fahren aber nix da, selber machen! Und siehe da, es klappte. Da strahlte aber jemand. 

Nach weiteren vielen kleinen wunderschönen alten Dörfern und tollen Straßen mit vielen Kurven und leichtem bergauf und bergab fanden wir an der Bundesstraße einen Gasthof mit Zimmern. Genau sowas hatte ich die ganze Zeit gesucht. Die Zimmer waren in einem Extragebäude, hinter dem ein kleiner Bach floss. Jedes Appartement hatte eine kleine Terrasse. Traumhaft, dort zu sitzen und dem Plätschern des Baches zu lauschen. Das alles für 80 Zloty  plus 20 für die Hunde. Hier blieben wir einen Tag länger. Werden Morgen ein richtiges Abschleppseil kaufen und dann die Wälder wieder etwas unsicher machen.

Pause am Feldrand für Hunde und Gespanne

10. August: Nach einem guten und ausreichenden Frühstück sind wir in aller Ruhe gegen Mittag gestartet. Weg von der Landstraße auf kleine Wege und dann irgendwann in den Wald abgebogen. Es gibt quasi kaum Verbotsschilder. Eher noch Wegweiser im Wald, wie man zum nächsten Dorf kommt. Etwas erstaunt waren wir schon, als uns im Wald auf einer etwas breiteren Schotterpiste ein riesiger LKW, beladen mit Holz, entgegenkam. 

Wir sind dann kreuz und quer durch die Landschaft über einsame Feldwege und Wälder gefahren. Seele baumeln lassen und die unbeschreiblich schöne Natur genießen. Die Landschaft ist wellig und manchmal taucht im Nirgendwo hinter einem Hügel plötzlich ein einsames altes Gehöft auf, oft liebevoll mit Blumen geschmückt. Insgesamt muss man sagen, dass es in Polen sehr sauber ist. Auch die Parkplätze und Raststellen. Man findet eigentlich nirgendwo Mäces-Tüten oder sonstigen Müll am Straßenrand. Die viel gelobte Sauberkeit in Deutschland kann sich da noch ’ne Scheibe abschneiden!

Ich hatte übrigens gestern mein Navi am Moped vergessen. Natürlich war es heute noch da. Soviel dazu! Vorurteile sind dafür da widerlegt zu werden. Weiß nicht, ob ich es in Deutschland noch dran gehabt hätte!

Nun lassen wir den Tag entspannt ausklingen und freuen uns auf Morgen. Wohin unser Weg uns wohl treibt?

11. August: Nach dem üblichen Frühstück mit Rührei haben wir uns heute – bedingt durch das Wetter – entschlossen, noch einen Tag zu bleiben. Es regnete heftig, das wollten wir uns nicht antun. Um 15 Uhr regnete es immer noch. Immerhin gibts Internet. Laut Regenradar soll es bald vorbei sein mit dem Regen. Schauen wir mal. Morgen geht es so oder so weiter. Dann halt nicht in Jeans. Notfalls aufrödeln und die Mopedklamotten anziehen, hilft nix. Wir haben abends noch sehr nett mit einer Gruppe polnischer Monteure zusammengesessen und viel Spaß gehabt. War ein toller lustiger und nicht ganz trockener Abend.

12. August: Frühstück, Klamotten packen und los. Es war trocken aber doch sehr stark abgekühlt. Teilweise nur 12 Grad. Aber langsam gingen die Temperaturen gegen 20 Grad.

Und wieder ging es über traumhafte Straßen durch kleine Dörfer in denen man meinen könnte, dass die Zeit stehengeblieben ist. Sanft geschwungene Landschaften wechselten sich mit endlos erscheinenden Wäldern ab. Es war wieder alles dabei – Sandpisten, Schotterpisten in den Wäldern und Dörfern und kleine gut geteerte Landstraßen. Viele wunderschöne Seen am Wegesrand und Gott sei Dank nur wenig touristisch erschlossene Orte. Gelandet sind wir dann in Ratenburg, dort verbringen wir die Nacht. 

Bootsfahrt durch die Pfütze … 13. August: Wir sind relativ spät los, gegen 10 Uhr. Eigentlich waren wir nur im Wald unterwegs. Einfach nur geil. Von einfachen Schotterpisten bis jeder Menge Pfützendurchfahrten, die jede für sich ein Abenteuer war. Iris ist ordentlich nass geworden. Die Bugwellen gingen über den Beiwagen weg. Die Ural hat halt den Vorteil des Boxers und durch die Beinschilde kam das meiste nicht an mich ran. Krass ist es, wenn man von so einer Piste in einen Ort kommt und plötzlich ein riesiges Hotel vor Augen hat. Und ich meine riesig. Bestimmt ein paar hundert Betten. Ein absoluter Touri-  und Golf-Ort. Schnell weg.

Viele Kilometer machten wir nicht, hatten aber unvergessliche Erlebnisse in polnischen Wäldern. Insgesamt ein anspruchsvoller Tag aber auch wunderschön. Am späten Nachmittag haben wir uns dann ein Hotel gesucht. Teuer und Mist. Auch das erlebt man in Polen. Preis-Leistung stimmte in keinem Fall.

Irgendwo in Masuren auf einem Feldweg … 14. August: Nach einem, na sagen wir nicht so prallen Frühstück sind wir los.

Keine 500 Meter und wieder im Wald. Ich muss dazu sagen, dass das Navi (TomTom Rider) so eingestellt war, das es die kürzeste Strecke wählt und auf die Frage, ob es auch unbefestigte Straßen sein dürften mit „Ja“ geantwortet wurde.

Bedingt durch den gestrigen Wodkakonsum und der Hardcoreeinlage habe ich einen Kilometer nach der Abfahrt dann gesagt „bitte nix Unbefestigtes mehr“. Fühlte mich einfach nicht fit dafür, hatte mich mit der Ural an einer Steigung fast festgefahren. Der Weg war total vom Regen weggspült. Durfte dann die Jialing auch noch hoch fahren, was auch gelang. Danach nur noch befestigt, aber auch das war einfach geil. 

Wir sind durch Dörfer gekommen in denen man glaubte, die Zeit wäre stehen geblieben. Hatten uns gewundert, dass es dort überhaupt Strom gibt. Kopfsteinpflaster wie vor 100 Jahren. Ich konnte förmlich das Getrappel der Pferde und das Ächzen der Kutschen hören, die da früher gefahren sind. Dazu ein Herren/Gutshaus – traumhaft. Zwischendurch haben wir immer mal die Hunde neben den Gespannen laufen lassen, damit sie nicht nur stundenlang im Beiwagen sitzen.

Haben uns dann gegen 15 Uhr in Malbork ein Hotel gesucht. Selber Preis wie gestern aber es lagen Welten dazwischen. Nun entspannt den Tag bei polnischem TV ausklingen lassen. Morgen geht das Abenteuer weiter. Mal schauen, wieder unbefestigte Wege?!

15. August: Das  Hotel und Restaurant war super. Wir sind gegen 10 Uhr los, Temperatur an die 20 Grad bei bedecktem Himmel.

Es ging auf eine gut ausgebaute Landstraße. Bei der Einstellung am Navi fragte er diesmal nicht (kürzeste Strecke) ob wir auch unbefestigte Strecken wollen. Nun gut, muss ja auch nicht jeden Tag sein. Sind zwischendurch mal von der Landstraße runter und in den Wald damit die Hunde auch zu ihrem Recht kommen und ordentlich laufen können. 

Wie es dann kommen sollte, fing es zu regnen an. Bisher waren wir ja vom Wetter verwöhnt. Also mal schnell einen Unterschlupf suchen. Buswartehäuschen eignen sich perfekt. Wir hatten beide keinen Bock, uns in Motorradklamotten umzuziehen. Hatten ja Zeit und keine festen Ziele bei der Tour. Nachdem wir dann das dritte Mal auf den Bus warten mussten, hatten wir die Nase voll. Gegen 15 Uhr ein Hotel gesucht und in Chojnice gefunden. Weit sind wir heute nicht gekommen, aber egal. Nachher noch was essen und dann den Tag entspannt ausklingen lassen. Das Regenradar für Morgen sagt „leichter Regen nur im Süden“. Weit weg von unserer Strecke.

Auf der Fähre über die Swine16. August: Nach einer geruhsamen Nacht in einem feinen Hotel und einem wie üblich gutem Frühstück soll es weitergehen gen Heimat.

Aber eins brauchen wir nochmal. Eine lange Fahrt durch die unbeschreiblich schönen Wälder. Die Hunde danken es uns, da sie nebenherlaufen können und abends dann immer schön entspannt sind. Natürlich nicht die ganze Strecke aber so 3–4 Kilometer sind immer ganz gut. Insgesamt sind wir so an die 10 Kilometer durch den Wald gefahren. Es ist immer wieder erstaunlich, dass man Wegweiser am Wegesrand zum nächsten Dorf findet. Es sind offizielle Wege, die befahren werden dürfen. In Deutschland undenkbar. 

In fast jedem größerem Dorf findet man eine Skleb. Einen kleinen Tante-Emma-Laden, in dem man das Nötigste bekommt. In erster Linie Alkohol. Es geht ja nun in Richtung Heimat. 

Wir genießen ein letztes Mal endlose Alleen sowie freundliche Trucker, die auf den kleinen Landstraßen sogar anhalten um uns gefahrlos passieren zu lassen. 

Eigentlich wollten wir noch eine Nacht in Polen verbringen, näherten uns aber der Fähre nach Swinemünde, so dass wir uns entschlossen bis nach Deutschland zu fahren. Diesmal gab es keinen Stau, wir konnten direkt auffahren und kurz darauf legte sie ab. Ruckzug waren wir in Swinemünde, wo wir noch mal günstig tankten und uns mit Zigaretten eindeckten. Bald drauf waren wir in Deutschland und suchten uns eine Unterkunft. Wieder ein alter Gutshof, der in ein Spahotel umgebaut wurde. Edel aber für die letzte Übernachtung gönnten wir uns das einfach.

Polen / Masuren lohnt sich für Motorradfahrer

17. August: Wir sind früh raus, da wir wussten, dass wir eine lange Tour über die Autobahn vor uns haben. Nach einem ausgiebigen genussvollen Frühstück, mit deutschem Brot und Brötchen, wie haben wir das vermisst, ging es dann um 8.30 Uhr los. Nach einigen Kilometern erst wieder auf einen Feldweg, frei nur für Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Hach, wie haben wir diese Schilder vermisst.  Aber die Hunde brauchen nun mal Bewegung. 

Nun das Navi auf schnellste Route umgestellt und Richtung Autobahn. Bei Rostock wieder die übliche Unterbrechung mit Umleitung. Vom Rest gibt es nicht viel zu erzählen. Stumpf mit 90 km/h über die Bahn. Zigaretten und Pinkelpausen für die Hunde (und für uns) und diverse Tankstopps.  Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder an der südlichen Nordsee. Ich möchte nicht wissen, wie oft Iris heute mit den Hunden fotografiert und gefilmt wurde. Beide Maschinen haben sich ohne Probleme auf der ganzen Tour tapfer geschlagen.

Fazit: Wir hatten für die Strecke von ca. 3000 Kilometern maximal drei Wochen Zeit, sind sie gemütlich in rund zwei Wochen gefahren. Autobahn nur für An- und Abreise bis/ab Polen.

Polen ist ein wunderschönes Land mit viel wilder Natur. Die Infrastruktur ist von hervorragend bis katastrophal aber damit auch sehr abenteuerlich. Tankstellen gibt es in ausreichender Anzahl. Unterkünfte bekommt man eigentlich problemlos. Wir haben die App von Booking.com genutzt. Zimmer gab es ab 100 Zloty bis 310 Zloty für 2 Personen und 2 Hunde. Die Polen als solche sind sehr freundlich und hilfsbereit. Das sind zumindest unsere Erfahrungen. Insgesamt ein spannender und toller Urlaub. Polen, wir kommen wieder!