Wer einen Motorradführerschein besitzt, möchte auch unterwegs sein und die Freiheit der Straße spüren. Nicht immer stehen aber die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung, um sich ein Motorrad zu kaufen. In diesem Fall ist es sinnvoll, eine Finanzierung ins Auge zu fassen. Diese lohnt sich für unterschiedliche Zielgruppen. Um günstige Angebote in Anspruch nehmen zu können, ist es wichtig, sich mit zahlreichen Faktoren auseinanderzusetzen. Dieser Artikel erläutert die wichtigsten Kriterien, die bei einer Motorradfinanzierung berücksichtigt werden sollten.

Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich bei einer Motorradfinanzierung viel Geld sparen.
Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich bei einer Motorradfinanzierung viel Geld sparen.

Unterschiedliche Zielgruppen wollen ein Motorrad finanzieren

Eine Motorradfinanzierung ist für ganz unterschiedliche Zielgruppen interessant. Vor allem junge Menschen, die gerade ihren Motorradführerschein gemacht haben, haben häufig nicht die nötigen Ersparnisse, um sich eine Maschine leisten zu können. Das gilt sowohl für neue Varianten als auch für gebrauchte Modelle. Grundsätzlich muss mit Kosten ab 3.000 € gerechnet werden, nach oben hin gibt es aber nahezu keine Begrenzung.

Des Weiteren entscheiden sich Menschen für eine Finanzierung, die auf ihr Motorrad angewiesen sind, um mobil zu bleiben. Oft genug kommt es vor, dass bei einer alten Maschine Macken auftreten, deren Beseitigung teurer ist als die Anschaffung eines neuen Modells. Hier ist es dann sinnvoll, eine Finanzierung ins Auge zu fassen. Nicht zuletzt wählen auch solche Menschen eine Motorradfinanzierung, deren Kapital gebunden ist. Grundsätzlich hätten sie die finanziellen Mittel zur Verfügung, diese wollen sie aber nicht vorzeitig aus einem Vertrag herausziehen.

Darum ist eine Motorradfinanzierung sinnvoll

Eine Motorradfinanzierung bringt für die Kreditnehmer zahlreiche Vorteile mit sich. Unter anderem sind sie bei der Auswahl des Modells deutlich flexibler. Sie müssen nicht auf eine Maschine setzen, die zu ihrem Budget passt, sondern können auch anspruchsvollere Varianten auswählen. Hinzu kommt, dass Interessierte mit einem Kredit nicht mehr zwingend ein gebrauchtes Modell erstehen müssen, sondern ein neues Motorrad kaufen können. Hierdurch müssen sie sich nicht mit den einzelnen Modellen auskennen und es besteht keine Gefahr, ein Modell zu kaufen, das schon nach kurzer Zeit kaputt geht.

Des Weiteren bleiben Kreditnehmer durch einen Privatkredit finanziell flexibel. Sie müssen nicht ihre Ersparnisse angreifen, um sich das Motorrad leisten zu können, und behalten so einen Notgroschen für Ausnahmesituationen und unerwartete Rechnungen. Nicht zuletzt zeichnen sich Finanzierungskredite für Motorräder durch eine hohe Flexibilität aus. So ist es in der Regel ohne weiteres möglich, Sondertilgungen zu vereinbaren und den Kredit vorzeitig zurückzuzahlen, sobald genügend Geld zur Verfügung steht.

Den passenden Anbieter finden

Die Wahl des Anbieters entscheidet maßgeblich darüber, ob ein Kredit günstig oder teuer wird.
Die Wahl des Anbieters entscheidet maßgeblich darüber, ob ein Kredit günstig oder teuer wird.

Eine wichtige Aufgabe bei der Finanzierung eines Motorrads besteht darin, einen geeigneten Finanzierungspartner zu finden. Die Praxis zeigt, dass dies in der Regel nicht die Kooperationspartner der Händler sind. Viele Motorradhändler kooperieren lediglich mit einem, zwei oder drei Anbietern von Finanzierungen. Hierdurch ist wenig Vergleichsmöglichkeit gegeben und die Kreditnehmer sind auf die Konditionen der einzelnen Anbieter angewiesen. Auf diese Weise verpassen sie häufig günstiger Angebote, die es am Markt gibt.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist es wichtig, einen umfassenden Anbietervergleich durchzuführen. Je mehr Informationen und Angebote Interessierte zur Verfügung haben, desto leichter fällt es ihnen, die optimale Finanzierung zu bekommen. Gerade im Onlinebereich gibt es zahlreiche Portale, auf denen unterschiedliche Kreditanbieter verglichen werden können. Ebenso ist es möglich, die speziellen Konditionen durchzusehen, die die Banken und Kreditinstitute auf ihren Webauftritten vorstellen. Je mehr Zeit und Energie in den Anbietervergleich investiert wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, das individuell beste Angebot zu finden.

Eine gute Bonität mitbringen

Für eine erfolgreiche Finanzierung ist es erforderlich, eine gute Bonität mitzubringen. Banken und Kreditinstitute wollen die Gefahr eines Kreditausfalls so gering wie möglich halten. Deswegen vergeben sie Kredite nur an solche Personen, deren Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral überzeugend ist. Um herauszufinden, ob das der Fall ist, nutzen sie verschiedene Tools. Auf der einen Seite lassen sie sich eine Selbstauskunft und eine Haushaltsrechnung von den Antragstellern geben. Auf der anderen Seite arbeiten sie mit den Auskunfteien zusammen. Hier sind zahlreiche Finanzinformationen einer Person hinterlegt, die einen guten Eindruck von der jeweiligen Zahlungsfähigkeit und Zahlungsmoral vermitteln.

Wer sich dafür interessiert, ein Motorrad zu finanzieren, sollte daher den eigenen Schufa-Score so weit oben wie möglich halten. Hierfür ist es unter anderem wichtig, Rechnungen immer pünktlich zu bezahlen. Ausfälle oder Verzögerungen sprechen für eine schlechte Zahlungsmoral und reduzieren die Chance auf eine Kreditbewilligung. Außerdem sind Banken und Kreditinstitute skeptisch, wenn eine Person übermäßig viele Bankkonten und Kreditkarten hat. Hier sollten sich Interessierte auf ein Minimum beschränken. Außerdem kann es immer wieder dazu kommen, dass sich Fehler in die Schufa Bewertung einschleichen oder dass die vorhandenen Daten veraltet sind. Es ist deswegen ratsam, sich regelmäßig eine kostenlose Selbstauskunft zu besorgen, um zu prüfen, ob bei der Berechnung des Schufa Scores alles korrekt abläuft. Sollte dies nicht der Fall sein, kann durch Korrekturen oder Löschungen dafür gesorgt werden, dass die Chancen auf eine Kreditbewilligung steigen.

Die Zinsfestschreibung sinnvoll einsetzen

Wer die Zinsfestschreibung sinnvoll einsetzt, spart eine Menge Geld. Die Zinsfestschreibung meint, dass über einen konkret definierten Zeitraum hinweg die Kreditzinsen weder ansteigen noch fallen dürfen. So wissen die Banken genau, wie viel Geld sie mit dem jeweiligen Kredit verdienen, und die Kreditnehmer erkennen deutlich, mit welchen Kosten sie zu rechnen haben. Im Kreditvertrag wird genau festgelegt, wie lange die Zinsfestschreibung gilt.

Die EZB verfolgt aktuell eine Niedrigzinspolitik. Die Hauptziele sind die Stabilisierung der Eurozone und der Schutz der Währungsunion vor dem Zusammenbrechen. Die Zentralbank hat den Leitzins auf null gesenkt, wodurch die Kreditzinsen weit in den Keller gegangen sind. Solange die Kreditzinsen so niedrig sind, ist es sinnvoll, eine lange Zinsfestschreibung zu vereinbaren. Selbst wenn die Zinsen steigen, müssen die Kreditnehmer dann die vereinbarten niedrigen Zinsen bezahlen. Wenn die Zinsen hingegen hoch sind, kann es sinnvoll sein, eine kurze Zinsfestschreibung zu vereinbaren. Auf diese Weise kann eine Umschuldung vorgenommen werden, sobald die Zinsen wieder sinken, ohne dass Vorfälligkeitsgebühren zu zahlen wären.

Die Möglichkeit zu Sonderzahlungen offenhalten

Es gibt unterschiedliche Situationen, durch die auf einmal mehr Geld als erwartet zur Verfügung steht. Wer eine Gehaltserhöhung oder einen Bonus bekommt, kann diesen für eine Teilrückzahlung des Kredits verwenden. Dasselbe gilt bei einem Gewinn oder wenn ein Erbfall eintritt. Gerade junge Menschen bekommen zudem immer wieder Geld zu ihren Geburtstagen oder zu besonderen Anlässen geschenkt, das sie für diese Zwecke einsetzen können.

Damit dies möglich wird, ist es erforderlich, mit der Bank oder dem Kreditinstitut Sondertilgungen zu vereinbaren. Solche Sonderzahlungen müssen nämlich im Kreditvertrag enthalten sein, um legitim zu sein. Häufig ist es so, dass Sondertilgungen einmal im Jahr möglich sind. Viele Banken bieten an, eine Summe bis zur Hälfte des noch ausstehenden Kreditbetrags zurückzuzahlen. Hier lohnt es sich, genau zu vergleichen, um die besten Konditionen zu finden.

Verhandlungsgeschick beweisen

Banken und Kreditinstitute haben ein Interesse daran, Kredite an seriöse Kreditnehmer mit guter Bonität zu vergeben. Entsprechend nutzen sie häufig die vorhandenen Verhandlungsspielräume, um einen Antragsteller für sich zu begeistern. Das sollten Menschen, die mit einer Finanzierung liebäugeln, beachten. Es besteht nahezu immer die Möglichkeit, nachzuverhandeln und individuelle Kreditkonditionen herauszuholen.

Das ist gerade dann sinnvoll, wenn mit den Vertragspartnern der Händler zusammengearbeitet werden soll. Eine Kooperation mit diesen ist angenehm einfach und vermeidet viel Bürokratie. Dafür entstehen gelegentlich höhere Kosten als nötig. Um diese so gering wie möglich zu halten, kann durch Verhandlungsgeschick dafür gesorgt werden, dass die Angebote besonders günstig sind.

Die Chancen auf eine Kreditbewilligung erhöhen

Wer seine Chance erhöhen will, einen Kredit zu erhalten, sollte verschiedene Sicherheiten mitbringen. Auf diese greifen die Banken und Kreditinstitute zurück, wenn die Kreditnehmer ihre Raten nicht oder nicht pünktlich genug zahlen. Sowohl Sachgegenstände als auch Eigenkapital können als Sicherheiten angegeben werden. Gerade bei einer Motorradfinanzierung bietet es sich an, das Motorrad selbst als Sicherheit zu hinterlegen. Deswegen ist es sinnvoll, einen zweckgebundenen Kredit zu wählen. Bei einem freien Kredit können die Kreditnehmer unabhängig darüber entscheiden, wofür sie das Geld einsetzen. Bei einem zweckgebundenen Kredit ist klar vorgegeben, was mit dem Geld geschieht. Hierdurch bekommen die Banken eine höhere Planungssicherheit und können entsprechend günstigere Konditionen anbieten.

Zweiten Kreditnehmer mit ins Boot holen

Eine weitere sinnvolle Strategie, um die Wahrscheinlichkeit einer Kreditbewilligung zu erhöhen, besteht darin, einen zweiten Kreditnehmer mit ins Boot zu holen. Wenn dieser eine gute Bonität mitbringt, kann damit sogar die mittelmäßige Bonität des ersten Kreditnehmers ausgeglichen werden. Sollte dieser nicht mehr in der Lage sein, seinen Kreditverpflichtungen nachzukommen, springt der zweite Kreditnehmer ein. Da die Banken hierdurch ihr Ausfallrisiko senken, können sie so deutlich günstigere Kreditkonditionen anbieten.

Es ist wichtig, dass sich die beiden Kreditnehmer einig darüber sind, wie die Finanzierung ablaufen soll. Wenn beide das Motorrad nutzen, sollten auch beide einen Beitrag zu den Zahlungen leisten. Gelegentlich springen aber die Eltern oder andere Verwandte als zweiter Kreditnehmer ein. Sie wollen das Motorrad dann selbst nicht fahren, sondern lediglich dem ersten Kreditnehmer die Möglichkeit gegeben, eine Finanzierung in Anspruch zu nehmen. Nur wenn die jeweiligen Regeln der Zusammenarbeit klar sind, sollte diese Option genutzt werden.

Fazit

Die Finanzierung eines Motorrads ist für viele Zielgruppen lohnenswert. Entscheidend ist, sich mit den verschiedenen Kreditkonditionen am Markt genau zu beschäftigen und nach dem besten Angebot zu suchen. Hierbei müssen neben dem Zinssatz unterschiedliche Kriterien wie die Zinsfestschreibung oder die Möglichkeit zu Sondertilgungen berücksichtigt werden. Geschickt eingesetzt ist es gerade dank der Niedrigzinspolitik der EZB möglich, ein Motorrad günstig zu finanzieren und hierbei viele Kosten zu sparen.


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