aus bma 05/03

von GĂŒnter Schiele

IT-Spezialist GĂŒnter Schiele, FirmengrĂŒnder wĂ€hrend des Internet-Booms, ist vom Computer auf die Enfield umgestiegen und nach mehreren Touren durch den indischen Subkontinent inzwischen dem Motorradland Indien verfallen. Mit seiner neuen Firma „Wheel of India” organisiert er Fahrten auf der legendĂ€ren Enfield durch den SĂŒden des Landes. Die EindrĂŒcke und Erlebnisse seiner ersten Tour von Bombay nach Calicut und zurĂŒck, auf der auch die Idee zu „Wheel of India” basiert, schildert GĂŒnter im folgenden Beitrag:

Enfield in IndienEtwa ein Jahr lang habe ich nun, abgesehen von ein paar kurzen, beruflich bedingten Aufenthalten in der Heimat, in Vadodara, einer Stadt in Gudjarat, einem der nördlichen Staaten Indiens gelebt. Meine Aufgabe, der Aufbau einer Niederlassung unseres deutschen Internet-Unternehmens, ist termingerecht abgeschlossen, die indische FĂŒhrung hat die GeschĂ€fte ĂŒbernommen und mein Aufenthalt nĂ€hert sich seinem Ende. Bevor ich jedoch die RĂŒckreise antrete, gönne ich mir ein Abenteuer der ganz besonderen Art.
In Bombay, bei „Premji Tyre Walla” kaufe ich mir eine 350er Enfield Bullet. Mit ihr will ich die nĂ€chsten drei Wochen so weit wie möglich in den SĂŒden Indiens fahren. Nachdem alle FormalitĂ€ten erledigt sind, verlasse ich am 13. Februar Bombay.
GrĂ¶ĂŸer kann ein Gegensatz kaum sein. Morgens noch quĂ€le ich mich durch die klebrig Ă€tzende, giftig brodelnde Luft Bombays und nun, eine Tagesreise spĂ€ter, wandere ich durch saftiges GrĂŒn und atme tief kĂŒhle, frische, beinahe staubfreie Bergluft auf der Hill Station Mahabaleshwar, 230 Kilometer sĂŒdöstlich von Bombay. Dazwischen liegt eine achtstĂŒndige Fahrt mit meiner Enfield, die Feuertaufe, und die BerĂŒhrung mit den schlimmsten Slums, die ich je erlebt habe.
Geschlagene zwei Stunden fahre ich durch die Elendsviertel auf dem Weg zur Bombay-Puna-Road. Links und rechts sĂ€umen ArmenhĂŒtten die Ausfallstraßen. Die Behausungen sind nichts weiter als Plastikplanen, notdĂŒrftig ĂŒber Stöcke und Äste gespannt. Davor ergießt sich eine Mischung aus Schlamm, MĂŒll und menschlichen wie tierischen Exkrementen. Der Gestank ist unbeschreiblich.

 

Langsam wird die Besiedlung dĂŒnner. Es ist 9 Uhr. Obwohl die Sonne gegen 7 Uhr aufgeht, ist kaum etwas von ihr zu sehen. Mich fröstelt – ich habe eine GĂ€nsehaut. Die Abgas- und Staubwolke ĂŒber Bombay lĂ€sst den schwachen morgendlichen Sonnenstrahlen keine Chance. Außerhalb der Stadt wird es wĂ€rmer. Ich blicke zurĂŒck und traue meinen Augen nicht. Eine dunkle graue Wolke liegt hinter mir. Irgendwo da drin muss Bombay sein.
Kinderreichtum...Schmerzhaft fĂ€llt mir auf, dass ich bei meiner Reiseplanung zwei Dinge nicht bedacht habe: Erstens, dass eine neue Enfield noch richtig eingefahren werden muss. Das bedeutet, die ersten 500 Kilometer nicht schneller als 40 km/h und dann noch 2.500 Kilometer nicht schneller als 50 km/h zu fahren. Zweitens, dass ich pro Tag etwa sechs bis acht Stunden auf dem Hobel sitzen werde, und das unter brennender Sonne. Da ich nur kurzĂ€rmlige Hemden und T-Shirts bei mir habe, sind meine Unterarme gegen Mittag so rot, dass jeder Krebs vor Neid erblassen wĂŒrde.
Die Strecke fĂŒhrt durch verdörrte Steppen, saftige Reisfelder, ausgetrocknete Flussbetten, randvolle Stauseen. Die schönste Strecke ist die von Poladpur nach Mahabaleshwar. Man verlĂ€sst den National Highway 17 (NH17) und folgt einer kleinen Straße in die Berge. Über endlose Serpentinen klettert die Enfield den Berg hinauf. Jede Kurve ist ein Abenteuer: von Straßenlage, KurvenstabilitĂ€t und Ă€hnlichem Zeug will die Enfield nichts wissen. Du fĂ€hrst in die Kurve rein, versuchst Dich möglichst stramm darin zu halten, immer in der Hoffnung, dass dir kein ĂŒberholender Lkw entgegen kommt. Die einfahrbedingte Geschwindigkeitsbegrenzung wirkt kaum störend. Ich fahre ohnehin meist nur zwischen 30 und 40 km/h und komme mir doch so vor, als wĂŒrde ich fliegen.
Nach etwa acht Stunden erreiche ich wohlbehalten Mahabaleswar und finde nach kurzem Suchen das Hotel „Surya Resort”. Nach dem Check-in stĂŒrze ich mich als erstes unter die Dusche. Eine solche BrĂŒhe habe ich das letzte Mal als ZehnjĂ€hriger produziert, als ich vom Fußballspielen auf matschigem Rasen nach Hause kam.
Der zweite Tag: Ich habe mich an das neue, zunĂ€chst etwas fremde FahrgefĂŒhl gewöhnt. Von Mahabaleshwar fahre ich in sechs Stunden ĂŒber Panchgani und Islampur nach Kolhapur. Meine Arme verbrennen immer mehr. In Kolhapur bestelle ich bei einem Schneider zwei indische Hemden. Den Stoff kaufe ich gegenĂŒber; zwei verschiedene Arten dĂŒnner Baumwolle. Der ganze Spaß kostet 275 Rupies fĂŒr den Stoff und 160 Rs. fĂŒrs Schneidern, zusammen etwa 10 Euro.
Kolhapur ist sympathisch. Die Stadt hat befestigte und beinahe saubere Straßen, was fĂŒr die meisten indischen StĂ€dte nicht selbstverstĂ€ndlich ist. Auch das Hotel ist recht ordentlich.
Die Nacht endet um 5 Uhr. Nach dem FrĂŒhstĂŒck und einer halben Stunde Training im hoteleigenen Fitness-Center fahre ich mit einer Auto-Rikscha zum Mahalakshmi-Tempel. Überall stehen Menschen im Gebet vertieft, da will ich nicht stören. Nach ein paar Schritten durch die GeschĂ€ftsstraßen Kolhapurs lande ich mehr durch Zufall bei meinem Schneider. Die Hemden sind schon fertig. Sie passen wie maßgeschneidert. Ich checke im Hotel aus und lasse mir den Weg nach Gagorti beschreiben.


Einkaufstrasse in Bombay

Herstellung von Lehmziegeln

Den beschriebenen Weg aus der Stadt finde ich nicht, erreiche aber nach einigem Hin und Her die Gargoti Road und bike los durch eine typisch indische Landschaft: leicht gewellte, mit verdörrtem Gras ĂŒberzogene weite Ebenen, nur unterbrochen von wenigen, ebenso trockenen BĂ€umen und BĂŒschen. Nach etwa drei Stunden erreiche ich Gargoti; dann weiter zu meinem Tagesziel Fort Tiracol. Ich falle todmĂŒde ins Bett.
Schon um 6 Uhr stehe ich wieder auf. Es ist Freitag. Der Sonnenaufgang soll hier besonders schön sein – und tatsĂ€chlich, die erwachende Sonne lĂ€sst den Tiracol River, der hier in den Indischen Ozean mĂŒndet, blutrot erstrahlen. Die Straße nach Mapusa ist schwer zu finden und so irre ich lange durch den Norden Goas bis ich endlich in Paanjim ankomme. Als erstes rufe ich den MotorradhĂ€ndler Premji’s in Bombay an. Ich musste nĂ€mlich ohne Fahrzeugpapiere losfahren, da es mit der Ausstellung irgendwelche Probleme gegeben hatte. Die Papiere werden noch heute per Post rausgehen, verspricht man mir.
Ich beschließe, ein paar Tage in Goa zu bleiben und auf die Unterlagen zu warten. Zuvor bringe ich meine Maschine zum Enfield-VertragshĂ€ndler „Auto Guides” zur Inspektion. Als ich sie nach drei Stunden wieder abhole, sieht sie aus wie neu, geputzt und gewienert. Das Klappern der Ventile ist auch verschwunden, und der Blinker funktioniert wieder. 55 Rupies kostet der Spaß zuzĂŒglich 360 Rs. fĂŒr Öl.
Die Portugiesen haben in Goa erstaunlich viele christliche Kirchen hinterlassen. In strahlendem Weiß stechen sie aus dem saftigen GrĂŒn der Reisfelder und PalmenwĂ€lder hervor.
Motorrad-FachgeschĂ€ft Nachmittags gehe ich an den Strand. Nach fĂŒnf Minuten taucht der erste VerkĂ€ufer auf, und dann immer wieder aufs Neue: Bananen, Ananas, Decken, Schmuck, Massagen… Ein freundliches „No, thank you” wird einfach ĂŒberhört, dagegen sind die „Huckster” immun. Ich habe mir jedoch eine sehr wirkungsvolle Verteidigungstaktik zugelegt, ich reagiere gar nicht oder nur mit einem Brummen. Das funktioniert.
Den Abend verbringe ich auf der Terrasse meines Bungalows. Es gibt Momente, da kann man das Sein einfach nur genießen und ganz versinken in der Betrachtung von Palmen, Meer und untergehender Sonne.
Am nĂ€chsten Tag werde ich Opfer meiner Leichtsinnigkeit. Ich habe ein Foto von meiner Maschine vor dem Bungalow machen wollen und dabei den SchlĂŒssel im ZĂŒndschloss stecken lassen. Danach wollte ich gleich losfahren. Ich gehe ins Zimmer, hole meine Sachen, komme wieder nach draußen und muss feststellen, dass der SchlĂŒssel verschwunden ist. Ich frage den WĂ€rter vom Sicherheitsdienst. Nein, er habe nichts gesehen! Der Uniformierte schickt mich zur Rezeption. Der Sicherheits-Offizier kommt nach ein paar Minuten, hört sich meine Geschichte an und schĂŒttelt den Kopf ĂŒber so viel Dummheit.
Zum GlĂŒck habe ich einen ZweitschlĂŒssel, so dass ich zu einer Tour zum Alorna-Fort aufbrechen kann. Es geht vorbei an leuchtend grĂŒnen Reisfeldern und durch kleine, verschlafene Örtchen. Nach vielen Fragen und eben so vielen Richtungswechseln erreiche ich schließlich das Fort. Viel ist davon allerdings nicht mehr erhalten.
Der RĂŒckweg ist viel einfacher zu finden, es geht fast nur geradeaus. In einem winzigen Dorf halte ich an, um eine Kirche zu fotografieren. Bald bin ich von einer riesigen Schar Jungen und MĂ€dchen umzingelt, die dieses komische Objekt aus einer anderen Welt bestaunen. Ein Erwachsener spricht ein paar Brocken Englisch und so kommt es zu der typischen Konversation. „Where do you come from?” – „What is your name?” – „How do you like India?” Ich muss alle fotografieren und komme so zu meinem Foto „Enfield umringt von Einheimischen”.
Wie immer bin ich am sechsten Tag meiner Reise frĂŒh auf den Beinen. Mein Ziel sind die Dudhasagar Waterfalls. Die Fahrt ist furchtbar. Völlig durchgeknallte Lkw-Fahrer beherrschen das Geschehen. Ich sehe insgesamt drei UnfĂ€lle, zwei Lastwagen liegen im Straßengraben, beim dritten kann ich nicht erkennen, was passiert ist. Zu viele Menschen drĂ€ngen sich um die Unfallstelle.
VerunglĂŒckter LKWIn Colem finde ich die richtige Straße zum Wasserfall, die aber schon bald am Ufer eines Flusses endet. Auf der anderen Seite geht sie als Sandweg weiter. Ich frage einen Einheimischen, ob es keinen anderen Weg gibt. Nein, nur diesen, aber das Wasser sei nicht so tief. Also los. Schuhe aus, Hose hoch, und hinein ins kĂŒhle Nass. Die Flussdurchquerung gestaltet sich in der Tat recht problemlos. DrĂŒben Schuhe wieder an und weiter.
Der Weg ist unbeschreiblich. Sand, Geröll, dazwischen extreme Steigungen und GefÀlle. Die Enfield springt wie ein junges bockiges Pferd. Schlummert in ihr etwa heimlich eine Enduro? Immer wieder durchqueren oder folgen wir ausgetrockneten BachlÀufen. Diese Strecken sind am anstrengendsten, da die runden, glatten Kiesel den Reifen kaum Halt bieten.
Dann taucht wieder ein Fluss auf. Die einfache erste Durchquerung stimmt mich zuversichtlich. Diesmal aber ist das Wasser erheblich tiefer; der Auspuff verschwindet unter der WasseroberflĂ€che. Ich gebe krĂ€ftig Gas und die Bullet antwortet mit einem dumpfen Blubbern. Wir kommen ziemlich ins Schwanken, und mittendrin bin ich mir nicht sicher, ob wir hier wieder heil rauskommen. Die faustgroßen, glitschigen Kiesel geben nach, und die Maschine grĂ€bt sich tiefer ins Flussbett. Ich helfe mit den FĂŒĂŸen nach. Das hilft. Wir haben wieder Griff. Eine letzte Anstrengung – die andere Seite ist erreicht.
Weiter geht’s. Sand, Steine, Steigung, GefĂ€lle, Flussbetten. Jeeps voller Touristen kommen mir entgegen, die mich und mein Moped unglĂ€ubig anstarren. Will der da lang? Noch ein drittes Mal geht’s durch den Fluss, ohne Probleme. Wenig spĂ€ter bin ich an den imposanten Dudhasagar Falls. Ich bleibe nur kurz und freue mich auf die RĂŒckfahrt.
Am ersten Fluss geht es ohne anzuhalten zĂŒgig durchs Wasser. Das will ich bei der zweiten Querung auch probieren. Mit Schwung schieße ich ins Nass. Da schlĂ€gt mir eine gewaltige Welle ins Gesicht und das Bike fĂ€ngt an zu schwanken. Vor Schreck vergesse ich ausreichend Gas zu geben; das Moped sĂ€uft ab. Ich stehe mitten im Fluss, versuche, das Teil ins Trockene zu schieben. Dann wird es zu steil. Zum GlĂŒck biegt in diesem Moment ein Jeep um die Ecke. Der indische Beifahrer springt heraus, krempelt sich die Hose hoch, und gemeinsam bringen wir die Maschine ans rettende Ufer. Dreimal treten und die Bullet bullert wieder ihr wunderbares Lied. Ein herzliches Dankeschön, und ich setze meine Fahrt fort.
Nur noch einmal durch den Fluss, diesmal mit Vorsicht und es ist geschafft. In Panjim betanke ich das Motorrad und den Mann. Zwei ZĂŒge, und die Cola ist tot. ZurĂŒck im Hotel fließt unter die Dusche wieder eine rotbraune BrĂŒhe in den Abfluss.
Ich rufe in Bombay an. Aha, meine neue Kfz-Nummer ist bekannt, die Unterlagen sind aber erst heute auf den Weg geschickt worden und sollen Mittwoch ankommen. Also muss ich noch zwei Tage warten.
Ich fahre nach Panjim, wo ich mich um das neue Nummernschild und um ErsatzschlĂŒssel kĂŒmmern will. Im BĂŒro von „Auto Guides” sitzt ein Mann, der mich freundlich fragt, was mir auf dem Herzen liege. Ich erklĂ€re ihm, dass ich neue Nummernschilder brauche. Er ist sofort bereit, mir zu helfen. Zusammen fahren wir zunĂ€chst zu einem Schildermaler. Mein Begleiter erreicht, dass mein Auftrag bevorzugt ausgefĂŒhrt wird. Ein Mitarbeiter wird von seiner Arbeit abkommandiert und macht sich an meine Schilder.
Derweil gehen wir auf die Suche nach einem SchlĂŒsselmacher. Nach mehrmaligem Fragen finden wir eine Adresse. Erste Etage. Ein winziger Eingang zu einer Wohnung, zugestellt mit Kisten. Auf dem Boden in der Ă€ußersten Ecke kauert ein Mann. Ja, er könne jeden SchlĂŒssel anfertigen. Er nimmt meine Originale und verschwindet damit. Nach fĂŒnf Minuten taucht er mit drei Rohlingen wieder auf und macht sich ans Werk. Sein Handwerkszeug: ein kleiner Schraubstock, ein Messzirkel und ein paar Feilen. Aus freier Hand beginnt er mit der ersten Kopie. Wir sollen nach 15 Minuten wiederkommen.
ZurĂŒck beim Schildermaler bin ich erstaunt ob der Akkuratesse, mit der er aus freier Hand, nur mit Hilfe eines Pinsels und eines Stocks, auf dem er eine Hand abstĂŒtzt, meine Nummer wie gedruckt auf die Schilder aufbringt. Nach kurzer Zeit ist er fertig. Das Werk kostet 50 Rupies (ca. 2,25 Euro). Unglaublich!
Weiter zum SchlĂŒsselmann: Die erste Kopie ist fertig. Leider passt sie nicht. Ich hole die Originale und die Enfield. Nach etwa einer Stunde sind alle drei SchlĂŒssel fertig. Ich probiere sie aus. SchlĂŒssel eins passt, SchlĂŒssel zwei passt auch und der fĂŒr den Benzinhahn erfĂŒllt auch alle Erwartungen. Zwei der SchlĂŒssel ziert zwar die Aufschrift „Yamaha” aber was soll’s, gerne löhne ich meine 125 Rupies.
Auf dem Weg zu „Auto Guides” treffe ich am nĂ€chsten Tag den Mechaniker und schildere mein Problem: Sobald ich vom Gas gehe, geht die Maschine aus. Der Techniker behauptet, die Ursache des Problems sei die ZĂŒndkerze und wie wild schmirgelt er an ihr herum. Ich glaube das nicht und frage, ob er nicht mal den Vergaser richtig einstellen wolle. Nein, damit habe das nichts zu tun. Als er fertig geschmirgelt hat, geht das Bike auf den Waschplatz. Fast eine Stunde wird daran herumgeputzt. Dann glĂ€nzt die Maschine und fĂ€hrt auch viel besser. Der Techniker hat doch die Vergasereinstellung geĂ€ndert. Das gibt er aber nicht zu.
Im Hotel ist der Brief mit den Papieren nicht angekommen. Also wieder anrufen. In Bombay bleibt man dabei, die Unterlagen seien rausgegangen. Man will nachforschen und mich gleich zurĂŒckrufen. Aber es passiert nichts. Ich verlĂ€ngere meinen Aufenthalt um einen weiteren Tag. ZurĂŒck im Zimmer klingelt dann doch noch das Telefon. Ich soll die Unterlagen morgen um 14 Uhr von Herrn Mahesh von „Origin Couriers” bekommen.
Der nĂ€chste Tag: Ich warte geduldig auf meine Papiere. Um 16.30 Uhr ist der Brief mit den Unterlagen noch immer nicht da. Ich rufe beim Kurierdienst an. Herr Mahesh kann nicht feststellen, ob er meinen Brief hat oder nicht. DafĂŒr braucht er die Dokumenten-Nummer. Ich rufe also in Bombay an und erhalte die Nummer. Einige Zeit spĂ€ter erfahre ich vom Kurierdienst, dass sie das Dokument definitiv nicht erhalten haben.
Also wieder in Bombay anrufen. Der gute Herr Rahim kann das gar nicht verstehen. Ich gebe meinem Unmut deutlich Ausdruck. Er habe meinen ganzen Urlaub versaut. Das wirkt! Plötzlich kommt er mit dem Vorschlag, mir das Dokument zuzufaxen. Das wĂŒrde fĂŒr eventuelle Polizeikontrollen reichen, in Indien wĂŒrde ohnehin niemand die Originalpapiere im Fahrzeug mitfĂŒhren. Warum konnte er das nicht schon vor fĂŒnf Tagen vorschlagen? Nur kurz denke ich darĂŒber nach, wieso er mir die Papiere faxen kann, wenn er sie doch angeblich schon vor Tagen abgeschickt hat?

Hier geht es weiter mit Teil 2 der Indien-Reise,
erschienen im bma 06/03 hier klicken.

 

 

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