aus Kradblatt 5/14
von Marcus Lacroix

 

Honda-VultusDie Meldung kam kurz nach Redaktionsschluss der April-Ausgabe und hätte sie es ins April-Kradblatt geschafft, hätte wohl jeder Leser an einen Photoshop-Aprilscherz gedacht. Aber es ist keiner, Honda meint es mit der NM4 Vultus ernst und wir hatten uns ja auch was anderes ausgedacht.

Binnen weniger Stunden verbreiteten sich die Bilder u.a. über www.facebook.com/kradblatt im Netz und man darf wohl ruhig von einem „Shitstorm“ sprechen, der über Honda hereinbrach. Während die Honda-Presseinfo von „Begeisternd radikal und originell“ spricht, war der Tenor in den (a)sozialen Medien ein anderer. Hier eine kleine Auswahl: „Ich habe ja große Sympathie für die Marke… aber das Teil geht gar nicht. Meine Güte, ist das hässlich. Kein Wunder dass die Japaner keine Moppeds mehr verkaufen.“; „Sieht aus, als wenn ein Koreaner mit Magendarm-Virus in der Design-Abteilung von BMW Amok gelaufen ist…“;
Honda-Vultus-Sitz„Das Grauen hat jetzt zwei Räder!!!“; „Ich schäme mich für Honda! Fremdschämen! Kennt ihr das? Ich fahre eine CB1300! Das waren noch Zeiten…“; „Die wird bestimmt noch verfeinert! Dicke Feder mittig unten dran und in dem Sandkasten montieren für die Kids“; „Allein der Name ist ein Grund, das Teil nicht zu kaufen.“; „Vultus….Nautilus…?!? Ab ins Hafenbecken damit!“; „Wo ist der Brechbeutel? Wenn solch ein 2-Rad Standard wird, fahre ich Ca­brio.“ usw. usw. und das ist nur ein kleiner Auszug von der Kradblatt-Seite.

Doch dann ist er da, der eine Kommentar, den sich die Vultus-Designer wahrscheinlich einrahmen und an die Wand hängen, sofern sie sich noch nicht in Schwert gestürzt haben: „Komisch, aber würde ich gern mal fahren“.

Farbwechsel je nach ModusUnd nachdem sich die erste Aufregung allerorten gelegt hat und die Shitstorm-Gemeinde weitergezogen ist (also auf Facebook binnen weniger Stunden, denn kaum etwas ist flüchtiger als dieser Zeitkiller), kommt Mathias Thomaschek mit einem sehr schönen Text, den wir als Vorwort dieser Ausgabe <auf Seite 3> gebracht haben. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – selbst der aktuelle Deutschland-Marktführer BMW hat das eindrucksvoll mehr als ein Mal bewiesen! Lassen wir also, hoffentlich weniger voreingenommen, auszugsweise die Honda-Pressetexter zu Wort kommen:

„Der Entwicklung der NM4 Vultus lagen neben kulturellen Strömungen auch Ideen zu Grunde, unterschiedliche Konzepte zu einem neuartigen Ganzen verschmelzen zu lassen. Die mit der Kreation befassten Ingenieure, durchweg zwischen 20 und 30 Jahre alt, zählten nicht nur zu einer jüngeren Generation. Zusätzlich wurde den Entwicklern bei Konzept und Gestaltung vollkommene Freiheit eingeräumt. So ist es in der Tat nicht verwunderlich, dass dieses Fahrzeug gängige Vorstellungen und Denkweisen sprengt. Freies Denken war jedoch explizit gefordert – für ein neuartiges Motorrad und neue Zielgruppen.
Honda-Vultus-Front»Vultus« stammt aus dem Lateinischen und lässt sich mit »Gesicht«, »Blick« oder »Minenspiel« übersetzen. Was wie die Faust auf’s Auge passt. Denn das eindringlich futuristische Design mit kantig-glattflächigen Stealth-Bomber-Elementen bewirkt eine optische Präsenz, die man im City-Umfeld ansonsten bestenfalls in abgefahrenen Science-Fiction-Filmen vermuten würde.
Unter dem kunstvoll gestalteten Bodywork der NM4 Vultus steckt die genial-universelle Antriebs- und Fahrwerks-Plattform der NC-Baureihe.
Der atemberaubende Stealth-Look sorgt garantiert für gesteigerte Aufmerksamkeit. Fragen wie »Aus welchem Film stammt denn dieses Teil?« werden sich künftige NM4 Vultus Eigner wohl öfter anhören dürfen. Dennoch berücksichtigt die futuristisch inspirierte Formgebung auch durchaus praktische Aspekte. Das Bodywork vor dem Fahrer offeriert neben Schutz vor Wind und Wetter reichlich Stauraum. Ein abschließbares Fach auf der linken Seite bietet neben einem Liter Stauraum eine Bord-Steckdose, an der unterwegs ein Handy-Ladegerät oder zusätzliche elektrische Verbraucher angeschlossen werden können. Ein zweites Handschuhfach auf der rechten Seite, welches sich auf Knopfdruck öffnet, bietet drei Liter Fassungsvermögen. Optional erhältliche Gepäckkoffer, die sich elegant ins Fahrzeugheck integrieren, eröffnen weitere Transportmöglichkeiten.

Als zeitgemäß moderne Konstruktion geht die NM4 Vultus sehr sparsam mit Kraftstoff um. Gemäß WMTC-Messverfahren reicht ein Liter Kraftstoff für 28,4 km Fahrstrecke aus. Mit dem 11,6 Liter Tank beträgt der Aktionsradius über 300 Kilometer.“

Mehr Infos zur Honda NM4 Vultus gibt es bei allen Honda-Vertragshändlern, die auch gerne Bestellungen entgegennehmen. Für 11.755 Euro inkl. MwSt. und Nebenkosten ist das Bat-Mobile käuflich zu erwerben.