Reifen spielen eine große Rolle für Sicherheit und gleichzeitig Fahrspaß bei Motorrädern und müssen vor allem bei Bikes mit starker Motorisierung viel leisten. Die verschiedenen Reifenarten besitzen einen komplexen Aufbau, die Auswahl ist dabei besonders groß. Der Reifen besteht aus synthetischem oder natürlichem Gummi und unterschiedlichen Hilfsstoffen sowie dem Werkstoff Karkasse, welches als tragendes Gerüst des Luftreifens gilt. Es ist wichtig, all diese Informationen zu kennen, bevor man einen geeigneten Reifen günstig online kaufen.

An Motorradreifen werden hohe Anforderungen gestellt
An Motorradreifen werden hohe Anforderungen gestellt

Motorradreifen im Detail

Es wird zwischen Tourenreifen für jedes mögliche Wetter, Radialreifen vorwiegend für besonders hohe Fahrtgeschwindigkeiten und Diagonalreifen für schwieriges Gelände unterschieden. Für einen gewöhnlichen Motorradfahrer ist generell jede Reifenart geeignet, solange die Eigenschaften des Reifens den Anforderungen des Zweiradherstellers entsprechen. Für ein Motorrad, welches bei jedem Wetter unterwegs ist, empfehlen sich Tourenreifen. Radialreifen sind dagegen besonders für regelmäßige Fahrten mit höheren Geschwindigkeiten geeignet. Unter der Lauffläche dieser Reifenart befindet sich ein Gürtel, der eine stabilisierende Wirkung hat. Radialreifen sind somit Sportreifen, die ein sicheres Handling bieten und sich daher besonders für sportliche Motorräder anbieten. Für regelmäßige Offroad-Touren im Gelände sind Diagonalreifen zu empfehlen. Die Reifen weisen vor allem in den Seitenbereichen eine hohe Widerstandsfähigkeit auf und besitzen einen ebenso hohen Schlagschutz. Diagonalreifen gewährleisten einen optimalen Halt auf schwierigem Untergrund, auf gewöhnlichem Straßenasphalt performt der Offroad-Reifen allerdings weniger gut.

Der Luftdruck eines Motorradreifens ist regelmäßig vor Fahrtantritt zu überprüfen, da dieser einen Einfluss auf Funktion, Stabilität, Lebensdauer, Fahrverhalten, Tragfähigkeit und Fahrsicherheit hat. Eine Messung des Luftdrucks kann an jeder Tankstelle mit einem Reifenfüllmessgerät oder einem selbst gekauftem Reifendruckprüfer durchgeführt werden. In der Regel liegt der optimale Luftdruck bei Motorrädern für den Vorderreifen zwischen 2,25 und 2,5 bar und für den Hinterreifen zwischen 1,8 und 2,9 bar. Ist der Reifendruck zu hoch, verschlechtert sich oftmals das Fahrgefühl des Motorrads, wohingegen ein zu niedriger Luftdruck Reifenschäden und Überhitzung mit sich bringen kann. Der Motorradreifen ist eines der wichtigsten Komponenten eines Zweirads und hauptsächlich für die Bodenhaftung verantwortlich. Daher gilt grundsätzlich auf einen funktionstüchtigen Motorradreifen mit ausreichender Profiltiefe und Luftdruck zu achten.

Die vorgeschriebene Größe und weitere wichtige Vorgaben eines passenden Reifens finden Motorradfahrer im Fahrzeugschein. Hier sind alle Informationen für einen Pneu festgehalten, an denen es sich zu orientieren gilt, um einen geeigneten Reifen günstig online zu können. Namhafte Hersteller von Reifen mit Qualität sind insbesondere Bridgestone, Continental, Dunlop, Pirelli, Michelin und Metzeler.

Wie ist der Motorradreifen aufgebaut?

Ein Diagonalreifen setzt sich aus einem konventionellen Unterbau, der Karkasse, sowie einem daraufliegenden Gürtel aus mehreren gekreuzten Gummilagen, auch als „bias belt“ bekannt, zusammen. Die Karkasse und der Gürtel des Motorradreifens unterscheiden sich dabei im verwendeten Material, da die Bestandteile verschiedene Zwecke erfüllen. Die Diagonalkarkasse des Reifens ist für die Tragfähigkeit und die Steifigkeit verantwortlich, während der Reifengürtel sich meist aus Aramid zusammensetzt. Der Reifengürtel soll die dynamische Verformung des Motorradreifens durch die entstehenden Fliehkräfte bei der Fahrt reduzieren. Die Fäden der Karkasse sind diagonal in einem Winkel von 25 bis 35 Grad angeordnet und sorgen für eine stabile Seitenflanke des Motorradreifens. Der Reifen ist vor allem für den Einsatz im Gelände oder langsamere Motorräder geeignet, da sich die Seitenflanke bei höheren Geschwindigkeiten ausdehnt.

Radialreifen bestehen ebenfalls aus einer Karkasse und darüberliegenden gekreuzten Gummilagen. Der größte Unterschied zum Diagonalreifen liegt in der Struktur der Karkasse, welche bei Radialreifen entsprechend radial aufgebaut ist. Die Cortfäden der Karkasse verlaufen von Schulter zu Schulter um den Motorradreifen im 90 Grad Winkel. Die Karkasse besitzt dabei maximal zwei Lagen. Dadurch bietet der Reifen deutliche Vorteile in seinen Eigenschaften bezüglich der Kurvenstabilität sowie der Höchstgeschwindigkeitsstabilität und bringt zusätzlich ein geringeres Gewicht mit sich. Der Radialreifen ist der Stand der aktuellen Reifentechnik, diese Art der Motorradreifen hat einen gleichmäßigen Verschleiß, die Seitenflanke des Reifens dehnt sich nicht aus und der Pneu entwickelt weniger Hitze. Der Radialreifen besitzt im Vergleich zum Diagonalreifen eine deutlich weichere Seitenflanke und ist daher nicht für den Offroad-Einsatz geeignet.

Aus welchen Materialien besteht ein Motorradreifen?

Ein Motorradreifen besteht zum größten Teil aus Kautschuk mit etwa 40 unterschiedlichen Gummimischungen. Hierzu gehören synthetischer Kautschuk, Naturkautschuk, Ruß in Pulverform und weitere Hilfsstoffe, welche dem Motorradreifen seine notwendigen Eigenschaften verleihen. Naturkautschuk wird dabei aus Latex, dem milchigen sowie gelb bis bräunlichen Saft des Kautschukbaums, hergestellt. Mit Gummi ummantelte Drahtkerne verleihen dem Reifen als Trägermaterial Stabilität und eine Struktur. Weiterhin besitzt je nach Reifentyp der Pneu im Inneren unterschiedliche Gewebe wie Nylon, Baumwolle, Viskose oder Polyester. Die schwarze Farbe erhält der Motorradreifen von dem Füllstoff Ruß, welcher etwa ein Drittel der Gummimischung ausmacht. Der Ruß ist maßgeblich für die Lebensdauer des Materials durch eine verbesserte Dämpfung, Federung und Elastizität des Reifens verantwortlich.

Aufbau von Motorradreifen für den Sommer und Winter

Motorradreifen gibt es nicht nur für den Sommer, sondern ebenfalls speziell für den Winter. Die Reifen unterscheiden sich von Sommerreifen in ihrer Gummimischung und der Profiltiefe. Sommerreifen besitzen eine härtere Gummimischung und ein tieferes Profil, wodurch sich Regenwasser besser ableiten lässt. Winterreifen haben eine weichere Gummimischung und gleichzeitig mehr Profil, um bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Schnee, Eis und Matsch einen besseren Halt des Zweirads auf der Straße zu ermöglichen. Die Reifen für den Winter sollten zwischen Oktober und Ostern aufgezogen werden. Motorradfahrer sollten bei Fahrten während der Winterzeit darauf achten, dass ein Unfall auf einer verschneiten Straße mit den falschen Motorradreifen zur Mitschuld und einem möglichen Verlust des Versicherungsschutzes führen kann.