aus bma 03/08

Twinmax
Lieferumfang des Twinmax

Twinmax
Synchronisation einer BMW R 850 R

Wer sein Motorrad selbst repariert und wartet, überprüft und justiert gelegentlich natürlich auch die Synchronisation der Vergaser bzw. Drosselklappen. Hilfsmittel dafür gibt es diverse, von der selbstgebauten Schlauchwaage für ein paar Euro bis zum echten Profi-Werkzeug, das noch wesentlich mehr kann (z.B. Vacuummate, über 600 Euro). Dazwischen liegen die Werkzeuge für Bastler und Semi-Profis. Darunter fallen z.B. die bekannten Synchronisationsuhren, die es im Vierer-Satz schon für unter 40 Euro beim Zubehör-Discounter gibt. Wer sich die schon mal angetan hat, wird wissen, das man seine Maschine besser nach Gehör einstellen kann als damit. Genauer arbeiten die Unterdruck-Uhren von Boehm, die früher häufig in Werkstätten zu finden waren.

Wir konnten jetzt den elektronischen Synchronisationstester Twinmax ausprobieren, den man für 82,90 Euro im Internet bestellen kann. Der Twinmax wird von Selectronic in Frankreich hergestellt und misst den Differenzdruck zwischen zwei Ansaugkanälen. Die Abweichung stellt das Gerät auf einer Scala dar.

Der Lieferumfang ist überschaubar aber komplett (siehe Foto). Die zweiseitige Anleitung enthält alle notwendigen Informationen. Auf der Website www.twinmax.de findet man außerdem eine bebilderte Anleitung am Beispiel einer BMW R 1150 GS. Wir hatten eine BMW R 850 R zur Hand, die als Synchronisations-Opfer herhalten musste.
Grundsätzlich schafft man vor einer Synchronisation mit einer Inspektion erst einmal eine ordentliche Arbeitsbasis (Kerzen, Luftfilter u.s.w.). Die Gas- und Chokezüge werden so gelockert, dass die Drosselklappen nicht hängen. Über einen Einstellknopf wird anschließend der Twinmax „genullt”. Bei betriebswarmen Motor justiert man zuerst die Leerlaufschraube und anschließend die Gaszüge. Das geht recht flott von der Hand und durch die einstellbare Empfindlichkeit des Twinmax tastet man sich an eine sehr genaue Einstellung heran. Mit etwas Übung sollte die Aktion kaum mehr als eine Viertelstunde dauern (natürlich ohne die Inspektion). Speziell der Boxermotor dankt einem eine saubere Synchronisation durch vibrationsarmen Motorlauf und besseres Ansprechen. Aber auch für andere Motoren ist ein synchroner Lauf wichtig. Mehr Leistung, weniger Verbrauch und längere Haltbarkeit wünscht sich schließlich jeder Fahrer.

Mit dem Twinmax lassen sich auf diese Weise natürlich nicht nur Zwei- sondern auch Mehrzylindermotoren einstellen. Das ist zwar umständlicher als z.B. mit vier Messuhren oder dem Vacuummate, da man hier alle Ansaugkanäle auf einen Blick überschauen kann, beeinflusst die Genauigkeit der Einstellung aber nicht.

Für Zweizylinder ist der Twinmax also ein echter Tipp. Die Anschaffungskosten hat man schnell wieder raus, der Umgang mit dem Gerät macht Spaß. Kritikpunkte gibt es nur wenige. Das Gehäuse könnte in der Haptik wertiger sein, ist aber ja auch nicht dem harten Werkstattalltag ausgesetzt. Und dem Messwerk würde eine Spiegelskala gut stehen.
Mehr Informationen zum Twinmax gibt es unter www.twinmax.de.