Triumph Street Triple Cup
Der Triumph Street Triple Cup ist ein idealer Renn-Spielplatz.

aus bma 06/09

von Sabine Welte

Triumph Street Triple CupDas versierte Team „G-Lab Racing“ nahm sich für 2008 der kleinen Engländerin an, nachdem Triumph Deutschland die klasse Chance wahrnahm, und gleich mal eine ganze Herde nackte 675er für die Rennstrecke freisetzte. Für das Alltagsgeschäft schon hurtig durch die Gassen wetzend, arbeitete das Team unter der Führung vom erfahrenen Frank Hofmann bei G-Lab um Franzen Sport Evolution die Racing-aktiven Attitüden ins Gebein.
Wenn du als Straßenkämpfer noch auf der Suche nach einer gnädigeren Dämpfung beim Original warst, dir in groben Betonkratern etwas aufgeschmissen vorkamst, so stellte dir das Team gleich im Rennstrecken-Trimm die resche Öhlins-Suspension ins kurvenhungrige Fahrwerk. LSL-Lenker, Sturzpads und Fußrasten sowie einstellbare Pazzo-Hebeleien hielten Einzug in die schlagkräftige Gestalt. Eine Lampenlose Maske und eine Brüll-Slip-On-Anlage komplettierte die Dreizylindrige. Für die Fachschaft der Fahrer gab es fesche, einheitlich superbe Sturzgewänder, Kopfschmuck von Nolan in X-Lite-Ausführung und adäquate Betriebsmittel, zum sensationell günstigen Kampf- und Komplettpreis. Inklusive zehn Rennen an fünf verschiedenen Rennwochenenden auf diversen formidablen Strecken in Deutschland. Unbezahlbar, aber wie von selbst dabei: Die Crew der Gaskranken, quer durch alle Männer-Generationen plus Insa, die fast Unbezwingbare. Also, Aufmarsch zum Triumph Street Triple Cup.

Triumph Street Triple CupDie Sucht und ihre Folgen:
Wir suchten uns für das Rantasten an die Racing-aktive Ausführung der kleinen Dreizylindrigen den wahrlich historischen Asphalt-Kringel in Schleiz heraus. Der ostzonale Kurs irgendwo zwischen Leipzig und Dresden ist für mich als neue Darlings-Strecke bekannt seit dem Triumph Classic Cup in 2005, als es mich mit der Thruxton 900 stilecht und leistungsangepasst über den spannenden Straßenkurs voll Euphorie und Spaßvergnügen riss. Nicht zu viel Leistung, denn sonst hätte es mich nach dem Knieschleifer-Kurven-Labyrinth an der Naturtribüne vorbei im Bergab-Wahn wohlmöglich geradeaus in die Hauswand einschlagen lassen, statt dezent die folgende Voll-Links nach einschlägigem Bremsmanöver einzuleiten. Da bietet im fortgeschrittenen Lebens- und Rennzeitalter die 675er genau die richtige, wohlproportionierte Leistungssteigerung, um nicht gleich von der Power beispielsweise einer Kilo-Gixxer völlig überrollt zu werden (die pure Furcht würde mir da wohl permanent die Augen rollen und übergehen lassen).
Angepasst auch der Modus: tricky Kurs, nicht vorhandene Kondition, interaktive Triumph-Cup-Treiber, die schon einige Läufe in der laufenden Saison erfolgreich bestritten hatten und nun zur Höchstform aufgelaufen sind. Und ein Rennwochenende im August, da sollte sich das doch auch mit dem Wetter und geeigneten Grip ausgehen. Spätestens in der Einfahrt über den Straßenkurs beim Anblick der Curbs zappelt es im tiefsten Innern schon spannungsvoll und erwartungsfroh wie vor dem allerersten Mal. 

Triumph Street Triple CupFreunde der rasenden Zunft:
Im natürlich gestalteten Fahrerlager (nix grauer Asphalt, stattdessen liebe Wiesen, nahe Bäume, im Hintergrund der alte graue Racingturm) die üblichen Verdächtigen, gleich mal eingeparkt am Zelt der Bayrischen Gang ums Autohaus Vogl. Wegen eisiger Ostkälte hatten sich die Jungs und Mädels in die Plastikburg zum Begrüßungstrunk zurückgezogen. Freudiges und warmes Hallo, packende Arme und Getränke, das Leben im Fahrerlager erklärt sich von selbst. Doch am nächsten Morgen zeigt sich der wilde Osten von seiner schattigsten Seite – und das im August. Frank Hofmann vom G-Lab Racing-Team begrüßt seine Gastfahrerin mit heißem Kaffee, das lässt Stimmung und innerliche Temperaturen steigen. Als Team-Leiter und erfahrener Racer sowohl im Motorrad- als auch ehemals im Auto-Rennsport weist mich Frank in Physis und Psyche des tiefschwarzen Krades mit der Nummer 22 ein. „Am linken Lenkerende kann man per Drehgriff den Bremshebel an der rechten Seite einstellen. Schnelle Jungs brauchen das – wegen dem wandernden Druckpunkt. Viel wichtiger aber: Die großen Augen der Kollegen im Fahrerlager.“ Die T-Cup-Belegschaft tritt einheitlich mit der gleichen Leistung an. Die einzige Frau in der Mannschaft: die vorwitzige und ehrgeizige Insa Jaeschke (www.insajaeschke.de) hatte es der Männerwelt schon mehrfach ordentlich gezeigt.

Triumph Street Triple CupRacing 4 Fun:
Der erste Trainingsverlauf fand zunächst bei nasser Strecke und klirrender Kälte statt, der Regen in der Nacht zuvor war immens und mit voller Wucht auf uns eingeprasselt. Von wegen August und sommerliches Vergnügen…. und brandneue Pneus, da willst du nur eins: Heile zurückkommen. Im nächsten Besichtigungs-Run wird schon klar: Die sind alle richtig schnell, einige davon (Hellmich, Spenner, Kißner und Ammermann) führen sowieso nahezu unangefochten. Aber auch dies: Die Racer-Triple zeigt ihre Stärken gegenüber der Serie aus 2008, Bremse und Suspension sind über jeglichen Angriff erhaben, lassen bereits vorfühlen auf die mittlerweile sinnvoll und überzeugend erfolgte Modellpflege für das 2009er Aggregat. Klasse und locker erfahrbar. Für mich ist der Spaß vorrangig – beim Kampf um die Platzierungen bloß den anderen nicht im Weg stehen. Schließlich war der mit einer Sekunde Abstand auf Pole stehende Fritz Spenner bereits beim Racen mit den harten Haudegen auf der Isle of Man mit dabei. Da ist für den so was wie das Beschleunigen aus der „Dorfschikane“ heraus wie eine Butterfahrt mit dem Scooter-Club „Mods of Brighton 1965 e.V.“.

Triumph Street Triple CupNeue Chance in 2009:
Das Rennen passierte dann auf endlich abgetrockneter Strecke und mein übelstes Herzklopfen kanalisierte sich nach dem Start (voll in die Lücke vor mir halten, nur nicht auf jemanden draufrauschen) in ordentlich fließende Endorphine. Dennoch, dranbleiben war schon ein starkes Stück Arbeit aber Ehrensache. Im weiteren Verlauf muss es wohl Insa irgendwann im Infight gerissen haben und die vier Ersten beim Start waren auch die vier Ersten im Ziel. Angekommen, wie versprochen. Alles heile geblieben. alles raus gefahren, was ging und alles erfahren, was ich wissen wollte.
Jetzt würde mich natürlich noch reizen, wie die Neue in 2009 so geht. Im CUP 2009 geht neben der normale Street Triple auch die brandheiße Street Triple R an den Start. Die 2009er CUP Triple wird fertig vorbereitet, „ready to race“ ausgeliefert. Alle demontierten Originalteile werden mitgeliefert. Gefahren werden fünf Veranstaltungen mit jeweils zwei Läufen auf deutschen Strecken.

Die 2009er CUP Version beinhaltet folgende Sonderteile:

Triumph Street Triple R/Standard als Straßenversion inkl.:
• Racing Fußrastenanlage
• Superbike Lenker
• Lampenmaske
• Bugspoiler
• Sticker Paket mit allen Sponsoren
• Übersetzungs-Kit
• Kupplungs- und Bremshebelsatz
• Schmiermittelpaket
• Öhlins-Gabelumbau, made by Sport-Evolution (Standard Modell, R Modell optional)
• Öhlins-Federbein (Standard Modell, R Modell optional)
• Slip-on Dämpfer inkl. DB Eater
• X-Lite Helm
• Einteilige Racing Lederkombi
Gegen Aufpreis Öhlins-Fahrwerksumbau (wie im T-Cup 2008 verwand) für R Modell im Paket 845 Euro.

Für allen Interessierten hier die Termine, an denen der Triumph Street Triple-Cup 2009 auf den deutschen Rennstrecken gastiert(e):
 
01.-03. Mai 2009: Die 1000 Berge Trophy in Oschersleben
06.-07. Juni 2009 Schleizer Dreieck -Die Tourist Trophy des Ostens
26.-28. Juni 2009 Superbike-Birthday in Oschersleben mit Art Motor
13.-14. Juli 2009 PS Tuner-GP 2009 in Hockenheim (vorläufiger Termin)
28.-29. August 2009 T-CUP-Finale auf der Dahlemer Binz

Veranstalter + Informationen:
Fa. Sport Evolution, Kesselheimer Weg 59-61, 56070 Koblenz, Telefon 0261/9888454, Im Internet unter www.sport-evolution.de.

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