aus bma 5/12

von Marcus Lacroix

Michael Zielke, der PommespredigerIn der Motorrad-Szene trift man ja immer wieder auf einzigartige Menschen. Einem solchen Unikat begegneten wir kürzlich in Verden an der Aller: Michael Zielke, seines Zeichens Motorradfahrer und Pommes-Prediger!

Evtl. ist dem einen oder anderen bma-Leser ja schon mal die Anzeige von „Pommes-goldgelb, Verdens evangelistische Pommesbude” aufgefallen. Michael wirbt damit für seine Frittenbude und regt jeden Monat mit einem anderen christlichen Spruch zum Nachdenken an. Christlich? Manch einer möchte sicher gleich weiterblättern, denn Kirche ist ja nach diversen Skandalen nun nicht gerade ein populäres Thema. Dabei muss man wirklich keiner Kirche angehören, um Christ zu sein, aber das nur am Rande.

Kommt man zu Michael an die Frittenbude, in der er von seiner Frau Kerstin unterstützt wird, fallen einem zwei Dinge sofort auf: Werbung für Jesus und eine Karte, die auf Currywurst & Pommes reduziert ist. Keine anderen Speisen – in Zeiten immer neuer MäcDo & Co. Burger wirklich ziemlich eigenwillig! Und es stellt sich einem spontan die Frage: steht da ein Spinner an der Fritteuse oder wie soll man das Ganze deuten? Um es kurz zu machen: Michael und Kerstin sind ganz sicher keine Spinner – dafür Menschen mit einer tiefen Überzeugung, wie man sie heutzutage nur sehr, sehr selten trifft.

Pommes goldgelbDabei muss man keine Angst haben, dass man bei der wirklich empfehlenswerten Currywurst/Pommes mit irgendeinem Bibelzeug zugetextet wird. Außer der „gesegneten Mahlzeit”, die Michael jedem Gast wünscht, bleibt man von frommen Sprüchen oder Belehrungen verschont. Zeigt man aber Interesse am Thema – egal ob man (s)einem Glauben positiv oder negativ gegenüber steht oder hat man ein persönliches Anliegen, findet man in Michael einen sehr interessanten und engagierten Gesprächspartner. Aus einer kurzen Mahlzeit wird so schnell mal ein längerer und sehr kurzweiliger Zwischenstopp.

Und erstaunlicher Weise kommt man so unabhängig vom Motorradfahren über das Thema Glauben auch mit völlig fremden Menschen ins Ge­spräch. Man erfährt z.B., dass Michael noch gar nicht so lange „im Auftrag des Herrn” (die Blues-Brothers lassen grü­ßen) unterwegs ist. Und das er Anfangs selbst dachte er wäre verrückt, als ihm die „Erleuchtung” kam, denn mit Gott & Kirche hatte er nicht so ganz viel am Hut. Sechs Jahre sind seit dem vergangen – nicht immer eine einfache Zeit, denn eine evangelistische Pommesbude ruft auch viele Spötter auf den Plan. Da die Qualität der Wurst und der Pommes aber stimmen, sind viele Gäste dem Prediger treu. Und mittlerweile kommen sogar Frittenfans gerade wegen seiner Mission zu ihm. Mal ehrlich – zur Kirche geht heute doch kaum jemand, um mit einem Pastor zu schnacken. Mit dem Pommes-Fritteur ist es aber ähnlich wie mit dem Frisör: man redet gerne über Gott und die Welt.

In diesem Sinne: probiert Pommes-goldgelb selbst mal aus, sprecht mit Michael & Kerstin und lasst uns wissen was ihr davon haltet. Halleluja! 🙂

Pommes-geldgolb findet man in der Bernhard-Warneke-Straße 18 auf dem Parkplatz von World of Video, nahe an der Eitzer Straße (L160). Infos und Per­sönliches von Michael und Kerstin gibts auch unter www.hausdesherrn.com.

Möchtet ihr auch mal über einen „Szene-Menschen” berichten? Schreibt uns – Adresse/e-mail siehe Impressum.