aus bma 10/12

von Marcus Lacroix

POLO FLM Mesh Air

Polo FLM Air Mesh

POLO Pharao sand

Polo Pharao (sand)

POLO-Pharao schwarz

Polo Pharao (schwarz)

Pharao-Mesh

Polo Pharao – Abdeckung einrollen

Pharao-offen

Polo Pharao – und in eigener Tasche verstauen

Pharao-Bein

Polo Pharao – Gleiches am Bein

Kürzlich im August ballerte die Sonne ja noch mal so richtig vom Himmel – deutlich über 30 Grad. Da kommt mir ein Motorradfahrer entgegen, voll in Tex-Klamotten, mit Integralhelm und Warnweste. „Arme Sau” denke ich mir „die Weste braucht er sicher wenn er mit Hitzschlag neben seinem Möppi liegt.” Ich hingegen genieße den Hochsommertag und brumme entspannt über’s Land. Das Zauberwort heißt „Mesh” – aus dem englischen übersetzt so viel wie Gitter oder Gittergewebe. Und durch so ein Gitter bläst fröhlich der warme Wind.

Von Polo haben wir zwei Kombinationen zum ausprobieren bekommen, beide explizit für Sommerfahrer gedacht, eine Zeit in der man ja die meisten von uns auf der Straße findet. 

Die Polo FLM Air Mesh WP Jacke & Hose kommen mit einer wind- und wasserdichten Membran, wie man es heutzutage ja fast automatisch bei Motorrad-Textilien voraussetzt. Die Pharao Namib Light besteht hingegen aus einem nicht wasserdichten Gewebe. Beide haben somit ihre Vor- und Nachteile.

Die FLM Air Mesh gibt’s in den Größen S bis 5XL ab 169,95 Euro (Jacke) und 149,95 Euro (Hose). Dafür bekommt man einen sportlich geschnittenen Textilanzug, der sich angenehm trägt. Ein Inlett, bestehend aus einer Polyurethan-Membran macht ihn wind- und wasserdicht. Die Winddichtheit funtkioniert 100%ig. Der Blouson ist kurz geschnitten und lässt sich mit einem Verbindungsreißverschluss am Rücken mit der Hose koppeln. Das verhindert das Hochrutschen bei höherer Geschwindigkeit. Wasserdicht ist der Anzug allerdings nur relativ. Zwar hält die Membran, doch der niedrige, nicht verstellbare Kragen und der kurze Schnitt können Dauerregenfahrten nicht viel entgegen setzen. Dafür ist die Kombi aber ja auch nicht gedacht – ein kurzer kleiner Sommerschauer ist kein Problem. Die Stunde der Air Mesh schlägt bei eingangs erwähnten 30 Grad Celsius. Ohne Membran rauscht der Fahrtwind nahezu ungebremst durchs Gewebe, eine echte Wohltat an heißen Tagen und dank der Protektoren an Schultern, Ellenbogen und Knien ist man besser geschützt als in T-Shirt & Jeans. Die Membran ist über einen Reißverschluss schnell raus- und reingezippt. Hier kommt nun aber auch der Punkt, der das Einsatzgebiet der Air Mesh spürbar beschränkt: man kann die „Kühlung” nicht regulieren. Entweder Membran rein oder Membran raus (und damit der volle Fahrtwind), dazwischen geht nichts. Die ausgezippte Membran muss man dann im Tankrucksack o.ä. verstauen.

Hier hat die Pharao-Kombination deutlich mehr zu bieten. Die Klamotten im „Enduro-Style” sind mit Preisen ab 149,95 Euro (Jacke) und 119,95 Euro (Hose) geringfügig günstiger. Die Größen variieren bei Jacke und Hose und nach Farbe bis maximal 5XL. Auf die Schauer-Resistenz muss man aufgrund fehlender Membran verzichten. Bei Sommergewittern o.ä. ist also Unterstellen oder die Regenkombi angesagt – ehrlich gesagt kann man es an Sommertagen aber auch einfach mal drauf ankommen lassen. Wir sind ja nicht aus Zucker…

Wirklich klasse sind bei der Pharao die unterschiedlichen Öffnungsmöglichkeiten um die Frischluftzufuhr zu steuern. Arme, Oberschenkel, Brust und Rücken, alles lässt sich nach Bedarf öffnen oder schließen. Auf vollen Durchzug gestellt, ist die Pharao der Air Mesh allerdings lüftungstechnisch trotzdem etwas unterlegen, doch gefällt mir persönlich die Pharao in der Praxis aufgrund der Variabilität besser. Taille und Bund lassen sich gut einstellen und auch die Protektoren an den Ellenbogen sitzen besser, da sich Ober- und Unterarm in der Weite justieren lassen. Eine ausreichende Zahl an Taschen nimmt mitzuführendes Klein-Gedöns auf und dankenswerter Weise gibt es die Pharao nicht nur in enduromäßigem Sand-Ton sondern auch in freundlichem Schwarz. Die Hosenbeine lassen sich per Reißverschluss abtrennen um die Hose (z.B. bei Besichtigungstouren) als Shorts zu nutzen.

Reflektoren finden sich an beiden Kombinationen, Rücken- & Hüftprotektoren kann man nachrüsten. Die vorhandenen EN-geprüften Protektoren lassen sich durch Klett in gewissem Rahmen variabel positionieren. Man sollte sich trotzdem der Tatsache bewusst sein, dass die Sommerkombis im Sturzfall weniger Sicherheit bietet als Leder- oder hochwertige Textilkombis. Wenn es aber richtig heiß ist, nehme ich das höhere Risiko eher in Kauf als einen Hitzschlag. Sicherheit fängt beim Wohlfühlen an! Und wenn man sich so überlegt, für was für einen Kram man alles Geld am Motorrad ausgibt, ohne dass es dadurch sicherer oder schneller fährt, kann man sich bes­ser zwei, drei unterschiedliche Anzüge und Helme in den Schrank legen, damit man bei jeder Witterung Spaß am Bike hat. Denkt zum Herbst hin also ruhig schon mal an das nächste Jahr.

Mehr Infos bei Polo