Hauptuntersuchung bestanden, die Tour geht weiter

Motorradfahrer leben gefährlich und manche suchen sogar den Kick. Doch spätestens nach einer schweren Verletzung und einem Totalschaden infolge eines schwerwiegenden Unfalls wächst auch unter Kradfahrern die Akzeptanz sicherheitsrelevanter Prüfungen. Die Hauptuntersuchung (HU) dient vor allem diesem Zweck der Unfallverhütung. Ferner werden seit 2010 Hauptuntersuchung und Abgasuntersuchung (AU) zusammengefasst, sodass es die ersehnte Plakette vom TÜV und anderen Prüfgesellschaften im Sachverständigenwesen nur noch gibt, wenn HO und AU gleichermaßen bestanden werden.

Die Folgen einer nicht bestandenen HU

In unserem Ratgeber möchten wir Motorradfahrern und anderen Piloten eines Kraftrads dabei helfen ihr Gefährt sicher durch die Hauptuntersuchung zu bekommen. Rund 20 Prozent aller Prüfungsteilnehmer fallen nach übereinstimmenden Angaben von ADAC und TÜV bei den Funktionstests in puncto Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit durch. Die Anmeldung zur HU kann bei zugelassenen Prüforganisationen vorgenommen werden sowie bei Partnern wie diesem Dienstleister: KFZ Hauptuntersuchung – Holdeineplakette.de

Zwar sind die Konsequenzen in der Regel nicht allzu einschneidend, da der Gesetzgeber dem Kraftfahrzeugführer die Möglichkeit gibt, die beanstandeten Mängel zu beheben. Diese werden je nach Schweregrad als „gering“, „erheblich“ oder „gefährlich“ deklariert. Nur bei einer Einstufung des Fahrzeugs als “verkehrsunsicher” ist eine Reparatur in den Augen der Prüfingenieure nicht mehr möglich und das Vehikel wird stillgelegt.

Dies betrifft allerdings weniger als zwei Prozent aller Prüfungsteilnehmer. Doch auch eine nicht bestandene Untersuchung unterhalb der generellen Verkehrsuntauglichkeitsschwelle ist ein Makel und die verpflichtenden Nachbesserungen verursachen Kosten sowie einen erheblichen Mehraufwand. All dies lässt sich mit einer gründlichen Vorsorge vermeiden.

Kosten und Dauer

Wir empfehlen, das Krad vor der Prüfung einer Checkliste zu unterziehen und eine Kfz-Werkstatt aufzusuchen, wenn sich mögliche Mängel nicht in Eigenregie beheben lassen. Die Hauptuntersuchung (mit AU) selbst nimmt nur etwa eine halbe Stunde in Anspruch und die Kosten halten sich mit 70 bis 100 Euro im Rahmen. Finden, die Prüfer Mängel, die anschließend behoben werden müssen, erhöhen sich die Kosten entsprechend. Dabei ist es wahrscheinlich, dass die Prüfer ihren Ermessensspielraum im positiven Sinn nutzen, wenn das Motorrad in einem sehr guten Allgemeinzustand ist und bei jedem gefundenen Mangel kritischer werden. Es lohnt sich daher auch finanziell etwaige Mängel vor der HU zu beheben.

Die Anmeldung für die HU

In Deutschland sind Führer von Kraftfahrzeugen dazu verpflichtet, sich selbstständig um die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Fristen für die HU zu kümmern. Dabei gilt ein Zweijahreszyklus und anders als Autofahrer genießen Motorradfahrer bei einem neuen Modell keinen dreijährigen Aufschub. Auch sie müssen nach zwei Jahren zur Sicherheitsüberprüfung.

Kraftfahrer können den Termin bei einer zugelassenen Prüfungsgesellschaft ihrer Wahl bequem buchen. Wer die Benachrichtigung zum nächsten verpflichtenden Termin nicht mehr parat hat, kann sich an der Plakette orientieren, deren Zahlen den fälligen Jahresmonat anzeigen.

Was tun, wenn die Frist versäumt wurde?

Grundsätzlich bietet der Gesetzgeber in Deutschland Kraftfahrern eine Kulanz von einem Monat. Erst bei einer Verspätung ab zwei Monaten hat eine Fristverletzung Folgen. Dabei fallen die finanziellen Konsequenzen weniger schwer ins Gewicht, da die Bußgelder mit 15 Euro, 25 Euro ab vier Monaten sowie 60 Euro ab acht Monaten, moderat sind.

Für die meisten Kradfahrer ärgerlicher, dürfte die seit einigen Jahren eingespielte Praxis sein, bei einer mehr als zweimonatigen Verspätung eine „vertiefte Hauptuntersuchung“ anstelle der regulären Hauptuntersuchung durchzuführen. Diese Art der Prüfung ist intensiver, die Prüfer schauen genauer hin und die Kosten steigen um etwa 30 Euro. Ab einer Fristverletzung von acht Monaten wird zusätzlich zur Geldstrafe ein Punkt in Flensburg fällig.

Mit einer profunden Vorsorge auf der sicheren Seite

Kraftradführer, die sich gewissenhaft auf HU und AU vorbereiten, können der Prüfung beruhigt entgegensehen. Sie sind auf der sicheren Seite und dürfen mit einer hohen Berechtigung von einem positiven Ergebnis ausgehen. Die Plakette, die am Ende der Begutachtung winkt, ist das sichtbare Zeichen für die Verkehrstauglichkeit des Vehikels, die seit 2010 darüber hinaus auch die Umweltverträglichkeit dokumentiert.