aus bma 2/11
von Andreas Romanowski
Das Eleven-O-Six Racing Team
Wer wir sind und was wir machen…und was das Ganze mit einem Motorrad zu tun hat
Wenn wir die Frage nach uns und dem was wir tun mit wenigen Worten beantworten sollen, dann lautet die Antwort meist mit schneller klopfenden Herzen: „Wir sind begeisterte Technikfans, konstruieren und bauen einen Rennwagen mit dem wir anschließend auch auf der Strecke fahren.” Doch ganz so einfach wie es sich anhört ist es mit uns dann doch nicht…
History
Unser Eleven-O-Six Racing Team e.V (kurz: EOS) wurde im November 2006 an der Helmut Schmidt Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg gegründet. Seit dieser Zeit engagieren sich studierende Offiziere und Offizieranwärter, vornehmlich aus den technischen Studiengängen, ganzjährig an dem Projekt. Um die Arbeit besser koordinieren zu können hat unser Team fünf Arbeitsabteilungen: Antrieb, Fahrwerk, Rahmen, Elektrik und Administration. Egal welche Abteilung – alle ziehen an einem Strang: unser Ziel ist die Teilnahme an der Formula Student Germany, kurz FSG, die jedes Jahr in Hockenheim ausgetragen wird.
Der Wettbewerb ist darauf ausgerichtet, dass Studierende einen einsitzigen Rennwagen eigenständig entwerfen und konstruieren. Die Studenten planen und setzen ihre Modelle von der Anfangs-Simulation bis zur letzten Schraube um. Die notwendigen Teile werden entweder selber produziert oder eingekauft. Ist der Flitzer einmal gebaut muss er sich natürlich anschließend bei statischen und dynamischen Wettbewerben mit der Konkurrenz messen.
Was nun ein Motorradmotor in einem Rennwagen verloren hat? Ganz einfach: bei dem Bau des Rennwagens sind der Kreativität des Teams durch das strenge und umfangreiche FSG-Reglement Grenzen gesetzt. So auch beim „Herz” des Rennwagens, dem Motor. Eine der Hauptaufgaben der Abteilung Antrieb besteht somit in der Anpassung des Motors an die Vorgaben der Formula Student. Unser derzeitiger Formelwagen R.U.S.H. 10 wird von einem 4-Zylinder 4-Takt Motor aus dem Hause Honda angetrieben und dürfte den meisten Lesern des bma schon einmal begegnet sein. Er stammt aus der bewährten Honda CBR 600 F (PC35). Dieser Motor zeichnet sich durch sein geringes Gewicht und sein hohes Verdichtungsverhältnis aus, welches sich positiv auf den Wirkungsgrad auswirkt. Die Optimierung des Gaswechsels, sowie die damit einhergehende Steigerung der Zylinderfüllung im gewünschten Drehzahlbereich und die komplette Konstruktion von Ansaugtrakt und Abgasanlage sind ebenfalls Arbeitsschritte zur Regelanpassung. Weitere Kernbestandteile der Entwicklung sind die elektronische Motorsteuerung, Ölversorgung, Kraftstoffversorgung, Kühler, Getriebe und das Achsdifferential.
Saisonende – und dann?
Bei der 2010er FSG konnte unser Team unter Leitung von Marc Fette die Saison mit einem unglaublichen 17. Platz (von 78 Teams) krönen. Ohne unsere tatkräftigen und finanziellen Unterstützer wäre das Projekt rund um den Bau des Rennwagens, in dem mehr als 100.000 Euro stecken, jedoch nicht zu realisieren. Nach Saisonende werden Pläne und Verbesserungen für das zukünftige Auto entwickelt und auch Termine zur Öffentlichkeitsarbeit werden wahrgenommen. Dazu gehört nicht nur die Informationsversorgung der bisherigen Sponsoren, sondern auch die Gewinnung neuer Partner durch regelmäßige Besuche auf Messen und Ausstellungen wie beispielsweise der INTERMOT in Köln im Herbst 2010.
Deswegen ist unser Motto: Nach der Saison ist vor der Saison! Wer weitere Informationen zum Team und der FSG sucht, kommt am besten mal auf unserer Honepage vorbei: www.hsu-racing.de. Auch neue Sponsoren sind uns herzlich willkommen.
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