Fahrbericht aus Kradblatt 6/19, Text: Torsten Thimm
Bilder: Carmen & Motorcyclepics / Peter Wahl
Ride Pure …
Intro: Es ist schon manchmal verwunderlich, welch positive Emotionen die einfachen Dinge auf dieser Welt in uns wecken. Ja, sie lassen uns gar unseren stressigen und zum Teil anstrengenden Alltag einfach einmal für ein paar Stunden vergessen und führen uns bestenfalls sogar ein wenig in eine andere Welt. Die Royal Enfield Interceptor 650 ist genau so eine einfache Maschine und ihr Konzept funktioniert. Dieser Text soll bei Leibe keine Lobhudelei werden, aber er gibt meine Gedanken und Gefühle wieder, die ich mit diesem kleinen Motorrad in drei Wochen erlebt habe. Nicht auf der großen Reise, nein in Odenwald und Spessart war ich damit unterwegs. Und als ich zum ersten Mal darüber nachdenke, was ich zu ihr und über sie schreiben werde, sitze ich gerade auf einer alten Holzbank im Odenwald, schaue sie mir im Abendrot an, höre ihrem knisternden Auspuff und Motor zu und bin glücklich.
Die Interceptor: Der Frühling hat seine Fühler bereits weit ins Land gestreckt und beschert uns Mitte April wunderschönes Sonnenwetter. Die ersten Rapsfelder beginnen zu blühen und unter mir blubbert sonor der brandneue Royal Enfield Twin. Ja richtig gelesen Royal Enfield, die älteste am Stück produzierende Motorradmarke der Welt, hat nach einer fulminanten Präsentation auf der Eicma 2017 seine Reihenzweizylinder nun auf der Straße.
Wie schon einmal in den 1960er und 1970er hat man das Konzept des Reihentwins erneut aufgelegt. Dieses Mal hubraumtechnisch etwas schwächer als damals und nicht als 700 ccm bzw. ab 1962 als 750 ccm Maschine. Auch wird das Motorrad diesmal weltweit zum Verkauf angeboten und nicht wie ihre Ahnin damals, nur auf dem amerikanischen Kontinent.
Mit rund 47 PS Leistung (A2 freundlich also), bei 7100 Umdrehungen, 53 Nm Drehmoment, bei 4000 Umdrehungen und gesunden 650 ccm Hubraum, lässt sich mit dem jungen Spross vortrefflich die Weltgeschichte erkunden. Ja eigentlich viel mehr noch als das, denn es ist Motorrad fahren pur. Mit Ausnahme einer elektronischen Einspritzung und eines mittlerweile gesetzlich vorgeschriebenen ABS-Systems. Sonst aber ohne all die, meiner Ansicht nach oft unnötigen, elektronischen Hilfsmittel, denen wir doch gerne in unserer Freizeit einfach einmal entfliehen möchten, um uns freier zu fühlen.
Entfliehen, genau das ist im Übrigen das richtige Wort, denn was liegt näher bei diesem berauschenden Frühlingswetter als die nächsten Kurven, die schon auf uns warten. Um sie zu genießen schalte ich runter und gebe der kleinen Maschine ein wenig mehr die Sporen.
Dieses leichte, ja mopedartige Feeling mit ihr macht einfach unendlichen viel Spaß, zumal im leichtgängigen Sechsganggetriebe immer der richtige Gang parat ist und man dem herrlichen Klang aus den beiden Auspuffrohren beim Beschleunigen zuhören kann. Der alte Trick mit dem Hubzapfenversatz auf der Kurbelwelle funktioniert nämlich auch hier und wie bei meiner Yamaha TRX 850, der Motorradgott habe sie selig, sind es bei der Enfield auch 270 Grad.
Beim beschwingten Cruising, denn das ist genau das was sie gerne tut, durch die grün werdenden Wälder bleibt das sportlich-komfortabel abgestimmte Fahrwerk fast vollkommen entspannt. Lediglich bei Kurven mit allzu vielen Unebenheiten wird es etwas unruhiger im Federsystem. Zu ihrer Stabilität tragen natürlich verschiedene Faktoren bei. Da wären zum einen die Reifendimensionen mit vorne 100/90-18 und hinten 130/70-18, sowie auch die montierten Pirelli Phantom Reifen, die perfekt auf das Krad passen. Und das im zweifachen Sinn, denn sie teilen auch das namentliche Alter mit der Interceptor. Ja man möchte es kaum glauben, aber die ersten Pirellis mit diesem Namen gab es bereits 1970 und seither wurden sie mit neuen Standards immer weiterentwickelt.
Wer trotzdem nicht ganz mit der Performance seines Twins zufrieden ist, der kann allenfalls an den hinteren Federbeinen ganz klassisch per Hakenschlüssel die Federvorspannung in fünf Stufen an seine Wünsche anpassen. Damit wären dann aber auch alle Register des Serienfahrwerks gezogen. Und apropos Fahrwerk, einer der wenigen Kritikpunkte für mich ist die Gabel, denn schön wäre es, wenn sie Faltenbälge hätte, oder wenigstens Schützer! Die Simmerringe würden es auf Dauer mit Haltbarkeit danken und optisch wäre es auch ein Hingucker. Der Zubehörmarkt wird es richten.
Und im Übrigen, anpassen können sich auch eine Vielzahl von Fahrern, denn durch die klassische und konturbefreite Sitzbank der Enfield, findet beinahe jeder den richtigen Platz hinterm Touringlenker und das mit einem einigermaßen guten Kniewinkel. Der Lenker wirkt verstärkt mit seiner Mittelstrebe fast ein wenig Enduro-like und liegt leicht gekröpft gut in den Händen. Die fehlende Elektronik sorgt zudem dafür, dass die Schalterelemente aussehen, als seien sie aus der Mitte der 1970er und 80er Jahre wieder auferstanden. Fast so, als kämen sie von der Urahnin zurück in Neuzeit. Das ist nicht nur charmant, nein es passt auch zu den beiden klassischen Rundinstrumenten, die man vor dem Lenker platziert hat. Hier ziehen zwei klassische Zeiger ihre Kreise über die Zifferblätter, eingefasst von zwei Kunststoffgehäusen. Einzig im Tacho befindet sich ein digitales Display, das über den Füllstand im Tank, zwei Tages- und die Gesamtkilometer informiert. Nicht einmal eine Uhr ist vorhanden, aber mal ehrlich, wer braucht die schon auf so einer Maschine? Fahren und entspannt die Welt entdecken ist ihr Ziel und das gelingt ohne Zeitmesser einfach viel besser.
Doch nicht nur das zeichnet sie aus, denn zu ihrer oben genannten Einfachheit gesellt sich zudem robuster Maschinenbau. Unter anderem am Luft/Öl gekühlten Motor, aber auch am stabilen Rahmen, ja bis hinunter zur Befestigung der Bremsscheiben und des Kettenrades mit Sechskant und Inbusschrauben. Manch einer würde es wahrscheinlich auch als rustikal bezeichnen, ich für meinen Teil finde es einfach nur charmant und vintagelike.
Auf diese Art zusammengebaut bringt sie es auf ein bodenständiges Gewicht von 202 kg im fahrfertigen Zustand. Gepaart mit einigen pfiffigen Lösungen, ist das eine großartige Kombination. So hat man z.B. recht schnell die schwarzen Schmutzfänger, an den lackierten Kunststoffkotflügeln entfernt (hinten 2 und vorne 3 Schrauben) und passend zum Stil ruckzuck kurze Costumfender. Besitzern, die das machen sei gesagt, die schwarzen Teile haben durchaus einen Sinn, denn ohne sie ist der Spritzschutz dahin. Via Zündschlüssel lässt sich der rechte Kunststoffseitendeckel entfernen, unter dem sich der freie Zugang zur Batterie, ein wenig Werkzeug und der Zug zur Entriegelung der Sitzbank befinden. Alles wohldurchdacht woran man auch sieht, dass es trotz des günstigen Anschaffungspreises von gerade mal 6500 Euro kein billig gemachtes Motorrad ist. Nein, die Interceptor und ihre Schwester Continental GT mit Stummellenker bilden eine perfekte Ausgangsposition für den Hersteller, um noch weiteren zukünftigen Modellen den Weg auf den Markt zu bahnen. Erste Bilder eines möglichen Scramblermodelles bereicherten bereits das Internet und machen Lust auf mehr.
Mehr bekommt man auch so schon, denn zum niedrigen Kaufpreis kommt eine gleichwohl günstige Unterhaltung dazu. Im Schnitt zieht die Interceptor 3,5 Liter auf 100 km aus ihrem 14 Liter Tank und das reicht bis ca. genau 309,6 km – hier gingen Motor und Lichter bei einer meiner Tagestouren aus und erst dank der Unterstützung meiner Freundin, in Form eines vorbeigebrachten Kanisters Benzin wieder an. Erfahrungen, die man im wahrsten Sinne des Wortes mal machen kann, um seine Maschine richtig kennenzulernen. Also aufpassen, wenn der letzte Strich der Tankuhr blinkt und über 300 km auf der Uhr sind.
Resümee: Mit den Enfield Twins bekommt und erlebt der geneigte Käufer viel pures Motorrad für sein Geld und einen schnell gewonnenen neuen Freund an seiner Seite. Für das, wofür sie konstruiert wurden, nämlich das klassische Motorrad fahren, sind die Interceptor und die Continental tatsächlich bestens geeignet. Und ich denke, ich kann es beurteilen, denn als Liebhaber und Besitzer einer Kawasaki W 650 mag ich diese Neoklassiker persönlich wirklich sehr und freue mich darüber, dass es mittlerweile so viel Auswahlmöglichkeiten bei den verschiedenen Herstellern gibt. Klangtechnisch hat die Enfield meiner W ein bisschen was voraus, was meine alte Lady aber mit schaltfaulerem Fahren wieder wett macht. Doch gerade auch das Schalten führt dazu, dass das pure Fahren mit der Enfield riesigen Spaß macht, gerade auch in Verbindung mit den geringen elektronischen Helferlein und mit der sehr entspannten Zahl an Pferdestärken. Denn was nützt dir Vorsprung durch zu viel Technik, ohne die passende Freude am Fahren. In diesem Sinn: lebt einfach mal glücklich …
P.S. Auch der Tuningmarkt nimmt sich schon der Enfield Twins an und bringt mit diversen Hebeln, Motorabdeckungen, Sturzpads und Bügeln, Taschen und weiterem Zubehör all das, was die Individualisierung der Maschine einfach und leicht macht.
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Kommentare
18 Kommentare zu “Royal Enfield Interceptor 650, Modell 2019”
Frage: der Händler sagte nach 500km Erstinspektion mit Ventilspielprüfung laut Herstellervorgabe. 250-300 Euro? WTF? Das kann doch unmöglich ernst gemeint sein??? (Interceptor 2021)
Das Gewicht beträgt fahrfertig 217 kg!
Habe probleme mit der Motorüberwachungsanzeige brennt laufent.Werkstadt kann den Fehler nicht erkennen.Wäre über jeden Tip dankbar.Fehler wurde in der inspektion gelöscht kam aber wieder.
Beim Auto würde ich sofort auf Lamdasonde tippen. Koennte hier natürlich auch zutreffen.
Nach jetzt 23000 Kilometern kann ich sagen: Ich habe jeden davon genossen.
Wenn ich drauf sitze, fühle ich mich wie 1977.
Ich habe stärkere Maschinen gefahren, sportlichere, leichtere.
Egal. Enfieldfahren ist purer Spaß.
Mängel bis heute:
Im Neuzustand Höhen-/Seitenschlag in der vorderen Felge. Kein Garantiefall. Angeblich in der Norm.
Norm ist gut – wenn´s denn funktioniert. Ersten Vorderreifen selbst um etwa 90 Grad weitergedreht. Danach ging es recht gut. Da trafen wohl schlechte Stelle des Reifens und der Felgenschlag zusammen.
Bei 8000 km neuer Vorderreifen. Wieder ging das Gehoppel los. Ich habe das Rad weg gegeben und es auf eigene Kosten neu zentrieren lassen. Seither ist es so, wie man es neu erwarten könnte.
Eine Kostenerstattung seitens Enfield ist nicht zu erwarten.
Tachoantrieb wurde auf Garantie getauscht.
2 x Bremslichtbirnchen getauscht.
Ansonsten hat das Motorrad keine Mängel und keine Defekte.
Ich habe jetzt den dritten Vorderreifen und den vierten Hinterreifen drauf. Bremsbeläge vorn habe ich bei 12000
km ersetzt (Brembo passen).
Das Pendeln bei abgefahrenen Reifen ab 130 km/h (auch wie meine Erinnerungen an 1977) beseitigte ich, indem ich hinten YSS-Federbeine einbaute. Die originalen sehen aus wie Öhlins, aber es steckt nur Ghandi drin. Die YSS gehören eigentlich zu einer Triumph Street Triple. Unten mußten Buchsen hinein, um den Durchmesser des Auges zu reduzieren. Sonst paßt alles und funktioniert prächtig. Papiere gibt es hierfür allerdings nicht.
Meine Kette ist noch wie neu. Öl musste nur ein einziges Mal zwischen den Inspektionen nachgefüllt werden.
Benzinverbrauch 4,5 – 5 Liter.
Ich habe jetzt 3 meiner anderen Motorräder verkauft und werde künftig noch öfter das „1977-Gefühl“ genießen.
An der Dauerhaltbarkeit meiner Interceptor habe ich keine Zweifel.
Zum Thema Sitzbank (das wohl meist kritisierte Teil an der Maschine) möchte ich folgende Meinung abgeben: Bin mit meiner neuen Interceptor und der Seriensitzbank (wegen der vielen Meinungen auch mit etwas Schiss) auf Tour gegangen und habe dabei in 4 Tagen ca. 1.500 km abgespult. Die Angst war absolut unbegründet, nach einem Tag mit 400 km immer noch entspannt abgestiegen. Für Touren über Landsstrassen und ohne Autobahnhatz ein Traummotorrad, handlich, spritzig und der Sound super. Nach 35 Jahren und ca. einer halben Million km auf 2 Rädern kann ich sagen, einer der besten Maschinen, die ich je hatte 👍
Dann bist Du auch nicht 1,80m groß oder? Ich hab die RE IC seit paar Tagen und alles über ner Stunde Fahrt ist die Hölle. Also wird eine Aufpolsterung und ein Versatz des Lenkers geplant. Fußrasten nach unten wäre schön, aber hab da GAR NICHTS finden können
Habe jetzt seit Januar die Interceptor 650, nach 20 Jahren Fahrpause, und bin sehr zufrieden. Optisch ein Schmankerl und Verarbeitungs- und Motormäßig auf der Höhe der Zeit. Vor allem die „Fehlzündungen“ bei Bergabfahrten mit geschlossenem Gashahn genieße ich, weshalb ich auch eher langsam unterwegs bin.
Die Maschine ist ideal für gemütliches Tourenfahren (hatte mir gleich die Touring-Sitzbank von der GT, Motorschützer und Gepäckträger mitbestellt), und erinnert mich in der Ausführung „Orange Crush“, vom Aussehen her, ein wenig an meine alte Yamaha RD250, BJ 1976.
Etwas störend ist das geklackere in der Telegabel, wenn das Öl noch kalt ist und man über sehr unebene Straßen fährt, was aber nach RE Angaben „normal“ ist.
Das Licht fand ich auch ein bisschen schwach, deshalb kam bei meiner ein LED-Scheinwerfereinsatz hinzu.
Empfehlenswert ist ein Einbau eines Kettenschmiersystems (bei mir der „Mofessor“ von Berotec“). Dann braucht man sich nicht mehr allzuoft um die Kette kümmern und sie hält länger.
Hi,Meine fährt einfach super ,kaum bekommt eine Motorrad Zeitschrift dieses Bike zum testen werden gleich
Öhlins Stoßdämpfer drangebaut ,Frage ich mich nur warum braucht das Motorrad nicht .Das selbe die Gabel eine 41 Gabel braucht sowas nicht wie verstärkte Federn usw. Meine H4 Birne war ab Werk zu dunkel die Lichtausbeute sehr schlecht nur die Birne gewechselt alles wieder Perfekt.Bremse ist sehr gut, laut Werk sollen jetzt neue Bremszylinder eingebaut werden .Garantie,wie auch immer,Ölverbrauch nicht meßbar ,Das Fahrwerk :da die englische Motorrad Rahmenbau Firma Harris Performance UK seit 2015 zu Royal Enfield gehört ,kann ich mir sehr gut vorstellen wer den Rahmen gebaut hat. Das einzige wirklich schlechte ist die Sitzbank .Das war es auch schon.
Kleines Update zum 03.12.2019: Die ersten 1200 km sind jetzt gefahren und die Begeisterung ist immer noch vorhanden! Die harte Sitzbank wurde ausgetauscht gegen eine Art Chopperbank mit breiterem Fahrersitz und erhöhtem Beifahrersitz, Made in India, problemlos aus Indien innerhalb einer Woche geliefert! Bei Bedarf passt auch hervorragend ein Airhawk-Kissen für längere Fahrten. Ergänzt wurden noch SLC Seitenträger, die bestens zum Erscheinungsbild passen incl. Legend Gear Seitentaschen , 9,8 L Volumen für die kleine Ausfahrt. Unterhalb des Lenkers zur Gabelbrücke wurde noch eine USB-Buchse von Keso montiert zum Laden des Handys, Legend Gear Tankrucksack magnetisch, Stromanschluss über freien, schaltbaren Anschluss im Lampengehäuse, sodass die Batterie sich nicht entladen kann. (Tipp vom Royal Enfield Händler!!! DANKE!) Der Verbrauch liegt bei moderater Fahrweise auf der Landstraße bei unter 4 Litern, bei Autobahn 4,5 Liter. Das Getriebe lässt sich wunderbar schalten, Durchzug des Motors von unten heraus wirklich gut, Kupplung sehr leicht zu handhaben! Hoffe, dass es weiterhin alles so gut bleibt und ich noch lange Freude an der Maschine habe!!! 🙂
Nach Le Mans Münch und MHR Ducati und über 20 Jahren Pause Probefahrt mit der Interceptor.
Sowas von geil, ich fuhr als hätte ich nie 20 Jahre Pause gemacht. Mit Frau schon einmal in England gewesen- 5000 Km weg.
Im Sommer 2 Wochen Cornwall etc. Herbst Spanien. Wenn ich drauf sitze könnte ich fahren,fahren,fahren.Ok. Sitzbank inakzebtale, hat ein Sattler super aufgepolftert.
Im November 2019 zum Saisonende ne wunderschöne Interceptor 650, Mark Three (Black) gekauft mit Original- Zubehör: „großes“, getöntes Windschild, was aber eigentlich nur ne Cockpitscheibe ist und die Rückseite der Rundinstrumente sehr schön verkleidet; Gabelfaltenbälgemanschetten, richtig schön Oldschoolstyle; kleiner Motorschützbügel in Chrom/Edelstahl mit Laser-Gravurschriftzug „Royal Enfield“; Hepco & Becker Rohrgepäckbrücke in schwarz. Hatte mich kurzfristig noch zum Kauf entschlossen, nachdem mich eine ausgiebige Probefahrt echt überzeugt hat. Hatte vorher 12 Jahre ne BMW R850R gefahren, der Unterschied zum Schalten der Enfield zur BMW ist enorm: kein Klacken und Krachen, butterweiches Getriebe mit trotzdem schönen Druckpunkt. Sitzbank ist halt hart, lässt sich jedoch beim Sattler ändern oder mittlerweile auch im Zubehörhandel ne breitere und weichere Sitzschale finden! 🙂
Kein Vergleich der neuen Enfield gegenüber der alten 500-er ES, als rappeliger Eintopf, an dem mir viele Sachen abvibriert sind, sodass ich diese nach zwei Jahren etwas entnervt verkauft hatte und dann zur BMW gewechselt bin. Nun ein neuer Versuch mit der moderneren Enfield, jetzt bei der Wetterlage erst 50 km gefahren, sodass ich noch nichts genaueres sagen kann. Werde aber ein Update nachliefern!
Habe mir die Royal Enfield Interceptor 650 gekauft.
Freue mich wie Hulle auf die erste Fahrt mit meinem ersten Motorrad.
Optisch genau mein Style, fahre seit Jahren eine Kreidler Florett Bj. 72, die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck.
… nächsten Freitag geht es los. 🌞
Was wurde bei Deiner ersten Inspektion gemacht? 500Km und Ventilspielprüfung?
Habe auch eine das schönste Motorrad seit Jahren habe sie am 22 Januar bestellt wuste sofort warum alles was vorher geschrieben steht stimmt bei sitzbank und Ersatzteile geht zu e…. alles da das Fahrwerk ist für mich sehr gut der Motor erste sahne ich weiß nicht wie man so ein erstklassiges Motorrad für so gutes Geld bauen kann seht euch alle Details genau an einspritzanlage ABS usw das meiste ist aus Metall und Super geschweißt und lackiert
47 PS reichen mir mit meiner inzwischen bescheideneren Einstellung zum Motorrad fahren. Die Interceptor gefällt mir jeden Tag wenn ich sie anschaue. In meiner Jugend in den 70ern habe ich sehnsüchtig dieser Art Motorräder hinterhergeschaut bis ich endlich mit 16 Kleinkraftrad und mit 18 mein erstes Motorrad, eine Maico MD 250 fahren konnte. Bis ich jetzt bei der Interceptor hängen geblieben bin, habe ich 40 Jahre lang Motorräder klein, groß, leicht, schwer, schnell, gemütlich, neu, gebraucht, modern,Youngtimer, Exoten und Alltagmoppeds. mit Freude und Leidenschaft gefahren.
Hätte nie gedacht dass ich jetzt ein so einfaches unspektakuläres Motorrad so gerne fahre und jede Fahrt genieße bei nur 3,5l Spritverbrauch:-))
Landstraßen,Kurven und Serpentinen lassen sich richtig schön und entspannt fahren.
Der Hauptständer ist beim Felgen putzen und Kette schmieren Gold Wert. Ich nutze auch sonst fast immer den Hauptständer beim Abstellen.
Die Optik des Luftgekühlten Zweizylinders ist einfach superschön, mir persönlich klingt leider das Motor- und Ansauggeräusch etwas zu „synthetisch“. Der tolle Klang kommt ausschließlich von den beiden (großen) Schalldämpfern. Für meinen Geschmack deshalb zu viel Auspuff- und zu wenig Motor/Ansaug „Sound“.
Aber wo viel Licht, da gibt es auch Schatten:
Sitzbank sieht toll aus, ist aber nach kurzer Zeit total unbequem. Habe Glück gehabt und eine Touring Sitzbank kaufen können, damit habe ich gestern 500km Schwarzwald in 9 Stunden aushalten können. Aber bequem war das natürlich nicht.
Royal Enfield gibt vor nach 500km zur ersten Inspektion und dann jedes 1/2 Jahr (oder nach 5000km) zur „kleinen“ und jährlich (oder 10000km) zwingend zur großen Inspektion zu kommen. Wer gerne und viel fährt sollte in diesem Punkt viel Aufwand/Zeit und Geld einplanen.
Wer auf 70er Jahre Motorräder steht und nicht an überteuerten Youngtimern Schrauben kann und preisgünstig kaufen möchte(oder muss), ist mit der wunderschön einfachen und gleichzeitig doch besonderen Royal Enfield Interceptor oder Continental bestens bedient und wird es nicht bereuen.
Grüße
Thomas Frey
Stimme Dir fast in allem zu. Seit März fahre ich dieses Motorrad. Inzwischen 8000km. Ohne jegliche Probleme aber mit viel Spass. Ein aber kommt doch, die Sitzbank ist wirklich Sch……, nach max. 3-4 Stunden ist finito, dann tut der Hintern weh. Und es gibt immer noch kein Zubehör von Enfield, alles ist nicht lieferbar. Habe mir jetzt aus England Ghivi-Koffer und passende Träger besorgt, passt super. Fahre seit 50 Jahren, von R27, CB 450, Yamaha 250, Güllepumpe CX 500, K75, RT 110, K110, einige Vespas, aber die Enfield passt am Besten.
Dieser Fahrbericht gibt glänzend meine eigenen Erfahrungen mit der Interceptor wieder.
Ist einfach nur ein hübsches Motorrad, welches sich zum „Entschleunigen“ hervorragend eignet.
Mit freundlichen Grüßen
Brar Bruns