Indianer in Mecklenburg VorpommernMecklenburg-Vorpommern ist von Norddeutschland aus schnell erreicht und bietet nicht nur eine tolle Landschaft zum Genießen. Jogi & Tine waren dort …

Text: Jogi / penta-media.de
Fotos: Tine, Nils und Jogi

Reisetipp: Mecklenburg-Vorpommern

Pause am SeeDas Gebiet der Mecklenburgischen Schweiz und rund um den Kummerower See bietet ein vielseitiges Revier für Motorradfahrer in freier Natur und Kulturlandschaft. Der Wechsel zwischen weitläufigen Getreidefeldern, Wald- und Wasserflächen, kleinen Ortschaften und Städten lässt Langeweile gar nicht erst aufkommen.

Wir haben uns, um die Gegend zu erkunden und die wunderschöne Natur zu genießen, in Alt Tellin, genauer im Ortsteil Siedenbüssow, einquartiert. Dort steht „Das Gutshaus“, das als einzigartiges Biker-Hotel bekannt ist.
Es bietet preiswerte Unterkunftsmöglichkeiten vom Einzelzimmer, Doppelzimmer bis hin zu Gruppenräumen für sechs oder zehn Personen. Die Preise liegen zwischen 35 und 55 Euro pro Nacht und Person. Paket-Angebote sind noch günstiger. Frühstück und Abendessen als Buffet sind inklusive und sehr lecker. Insbesondere das Wildschwein am Spieß hat uns begeistert. Die Motorräder können gegen Regen geschützt in einer alten Schmiede oder einer überdachten Voliere abgestellt werden.

Das Gutshaus„Das Gutshaus“ gehört zu den wenigen Hotels, die das Prädikat Biker-Hotel wirklich verdienen. Die Wände und Räume sind voll mit lustigen Sprüchen, Fotos von den Gästen und ihren Maschinen und allem, was Biker ihrer Leidenschaft zuordnen und als dekorativ empfinden könnten. Kein Wunder, dass man in den Fluren ständig auf grinsende Motorradfahrer trifft, die an einer Wand mal wieder etwas Heiteres entdeckt haben. Die Lage eignet sich als idealer Stützpunkt um von dort aus schöne Tagestouren in alle Richtungen zu unternehmen.
Richtung Norden und Osten erreicht man schnell die Ostsee und die Hansestädte Rostock, Greifswald und Stralsund. Vorgelagert liegen die Inseln Rügen, Usedom und Fischland-Darß. Bis zur Mecklenburgischen Seenplatte und der Müritz ist es nicht weit. Auch nach Schwerin ist es nur ein Katzensprung.

Anleger Faehre PeeneDa Nils, Wirt und Chef des Biker-Hotels, selber begeisterter Motorradfahrer ist, kann er nicht nur tolle Tipps für Tagesausflüge geben, sondern bietet auch auf Wunsch organisierte Motorradtouren an. Für uns nahm er sich einen Tag Zeit und führte uns in einem großen Bogen rund um den Kumme­rower See.

Fahrer von Enduros oder Reise-Enduros haben in dieser Landschaft besonders viel Spaß, denn sie dürfen kleine Extra-Runden mit niedrigem Schwierigkeitsgrad über Feldwege und Pfade erwarten. Selbst mit ihrer Yamaha XJ600 Diversion hatte Tine kein Problem uns auf den Feldwegen zu folgen. Auf gröberes Geläuf verzichtete sie dann doch lieber, aber dafür ist ihre alte Diva ja auch nicht gedacht.

Kloster DargunEine zumindest für unsere Füße eine erfrischende Erfahrung machten wir in Demmin am Rathaus-Brunnen.
Danach ging es weiter nach Dargun, wo wir das Zisterzienser-Kloster besuchten, das 1172 von Bischof Benno von Schwerin gegründet wurde. Es diente nach der Säkularisierung 1552 als Nebenresidenz des Herzogs Ulrich von Mecklenburg-Güstrow. Der 30jährige Krieg im frühen 17. Jahrhundert, Besitzerwechsel, verbunden mit Zerstörungen und Wiederaufbaumaßnahmen, ließen letztendlich eine fotogene Kloster-Ruine zurück.
Im Bogen über Altkalen und Neukalen fuhren wir weiter bis nach Salem, wo man direkt am Hafen prima eine Pause einlegen kann, bevor man nach Malchin kommt.

Das Gutshaus fuer Tine das Filet bitteWir umrundeten von dort aus das südliche Ufer des Sees und fuhren immer in Sichtweite zum Wasser wieder in nördliche Richtung, vorbei an Kummerow und Sommersdorf. Die Strecke ist hügelig, kurvig und bietet schöne Ausblicke auf den See und die Landschaft.

In Grammentin konnten wir es uns nicht nehmen lassen die Konditorei der Familie Komander zu besuchen. Ein Stück Reuter-Torte mit schlappen 1.000 Kalorien und die Gore-Tex-Hose sitzt danach wieder schön stramm. Moped fahren ist verdammt anstrengend und bis zum abendlichen Wildschwein am Spieß waren es schließlich auch noch ein paar Stündchen.

Kurz von Verchen stießen wir auf ein Dorf der mecklenburgischen Holliday-Apachen, die Manitus wunderlichem Pfeifenkraut fetter Beute, uns die Fahrt durch ihr Dorf nicht gestatten wollten. Nils hätte bei den Ureinwohnern gerne seine BMW Boxer gegen zwei Squaws und ein Pony getauscht. Aus dem Handel wurde so natürlich nichts.
Ersatzweise tauschte er etwas Kleingeld gegen ein Fischbrötchen an der Aal-Bude direkt am Anleger der Peene-Fähre und war somit auch endlich den restlichen Tortengeschmack im Mund los.

Indianer in Mecklenburg VorpommernÜber Schönfeld, Sanzkow und Teusin kehrten wir in „Das Gutshaus“ zurück und nutzten nach einer erquickenden Dusche die letzten Strahlen der tiefstehenden Abendsonne für ein kleines Foto-Shooting an der Ruine der Scheune, die neben dem Gutshaus steht. Sie bietet eine stimmungsvolle Location für diverse Aufnahmen. Da sie nicht mehr an „Das Gutshaus“ angegliedert ist, sondern in Privatbesitz, sollte man jedoch vorher um Erlaubnis fragen.

Uns hat der Aufenthalt bei Nils in seinem einzigartigen Biker-Hotel sehr gut gefallen und wir planen mit unserer Hamburger Touren-Truppe bereits den nächsten Besuch über ein verlängertes Wochenende. Dann machen wir mal einen Ausflug nach Polen.

Das Gutshaus findet man unter der Adresse OT Siedenbüssow 9 in 17129 Alt Tellin. Infos gibt es auch unter Telefon 039991-36965 und www.dasgutshaus.de.