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von Marcus Lacroix

Oxford Heizgriff Controller V8Heizgriffe sind heutzutage nichts mehr nur für knallharte Winterfahrer oder Weicheier.  Heizgriffe findet man heute selbst an verschärften Supersportlern wie der BMW HP4. Viele Hersteller haben Heizgriffe im hauseigenen Zubehörprogramm und die Intergration in die Bordelektrik ist dann meist klasse gelöst. Häufig muss man dafür aber auch recht tief in die Tasche greifen.
Wer Heizgriffe nachrüsten möchte weil es für sein Bike keine in Serie gibt oder wer auf den Euro achtet, der greift ins Zubehörregal und da haben die Fingerwärmer von Oxford seit Jahren einen festen Platz. Zur Intermot 2012 stellte Oxford die überarbeitete Version seiner Heizgriff-Palette mit dem V8 Controller vor. Die Griffe gibt es in den drei verschiedenen Ausführungen „Adventure”, „Touring” und „Sports”, die sich im Griffprofil, der Länge und Dicke unterscheiden. Die Heizleistung für das Paar beträgt durchschnittlich 30 Watt.

Gasgriff bearbeitetWir konnten die Variante „Touring” an unserer KTM 200 Duke ausprobieren. Vor dem Einbau empfiehlt sich bei kleineren Maschinen und Rollern der Blick in die Bedienungsanleitung. Die Lichtmaschine muss die 30 Watt auch liefern können, wenn die übrigen Verbraucher eingeschaltet sind, sonst wird die Batterie zu stark belastet. Bei der Mini-Duke sind es ausreichende 238 Watt. 

Ran ans Werk: Der linke Griff ist schnell ausgetauscht, das Original musste allerdings aufgeschnitten werden da es verklebt war. Beim Gasgriff ging es nicht so schnell, denn der hat Wülste die das Originalgummi halten – eine Bauform, die heutzutage bei diversen Modellen verwendet wird. Mit einer Feile ist der Kunststoff aber schnell auf Maß gebracht. Der Heizgriff wird mit dem beiliegenden Kleber fixiert. Jetzt muss man nur noch das Stromkabel an die Batterie anschließen und scheuerfrei verlegen. Kabelbinder liegen dem Set bei. Der Controller wird entweder mit dem Halteblech, das ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist, am Lenker moniert oder irgendwo, dank Dop­pelklebepaddie, an der Verkleidung bzw. im Cockpit angeklebt. 

Oxford Heizgriffe AnschlussplanWer keine zwei linken Hände hat, bekommt den Einbau gut hin. Alle anderen sprechen besser mit ihrem Motorradhändler.

Die Funktion ist wie von Oxford gewohnt einwandfrei. Die beiden Plus- & Minus-Taster betätigen sich deutlich besser als die früher verwendeten Folienknöpfe. Fünf Heizstufen werden über LED angezeigt. Bei voller Leistung und Temperaturen knapp unter 0 Grad auf der nackten Duke werden die Finger gegrillt – 50 bis 75% reichen allemal. Der Horror von früher – die leergenuckelte Batterie aufgrund vergessenem Abschaltens – ist passé. Der V8 Controller überwacht den Akku und schaltet die Heizgriffe entweder bei zu tiefer Spannung (<11,5 Volt) oder zwei Minuten nach Abstellen des Motors zuverlässig in den „Batteriesparmodus”, nach fünf Minuten wird das System ganz abgeschaltet. Der Modus lässt sich deaktivieren, wenn man die Heizgriffe über das Zündschloss angeklemmt hat. Der neue Controller ist einzeln erhältlich und lässt sich auch bei diversen älteren Oxford-Heizgriffmodellen nachrüsten. 

Die Anbau- und Bedienungsanleitung ist gut verständlich und umfassend, am Preis von 100 Euro für das komplette Set gibt’s nichts zu meckern. Der V8-Controller alleine ist für 30 Euro erhältlich.

Mehr Informationen gibt es bei Oxford auf der Website www.oxprod.com (engl.) und natürlich im freundlichen Motorrad(-zubehör)-Fachhandel.