aus Kradblatt 9/24 von Marcus Lacroix

Mist, wo ist meine Karre?!

Wenn wir mal davon ausgehen, dass wir unser geparktes Motorrad i.d.R. ohne technische Hilfe wiederfinden, sieht es bei einem Diebstahl anders aus. Hier gibt es diverse technische Lösungen.

Eine recht preisgünstige Lösung sind AirTags der Firma Apple. Kleine Bluetooth-Sender, die das „Wo ist“ Netzwerk von Apple nutzen, um ihren Standort zu übertragen sobald ein Smartphone in der Nähe ist. Inzwischen funktioniert das Ganze auch über das Android-Betriebssystem.

Eigentlich soll man damit verlorene Schlüsselbunde, Brieftaschen usw. lokalisieren. Über das Smartphone lässt sich ein Piepton aktivieren, der die Suche erleichtert. Die Geräte sind ausdrücklich nicht dazu gedacht, Menschen ohne deren Wissen zu „stalken“ (sprich zu verfolgen). Hat man ein Smartphone und bewegt sich ein unbekannter AirTag mit einem, wird man per Push-Nachricht informiert. Dabei wird auch der bisher zurückgelegte Weg aufgezeichnet, man kann also ggf. den Stalker zurückverfolgen. Auch der Gestalkte kann den Signalton auslösen und somit den AirTag schnell finden. Stalken ist berechtigter Weise in vielen Ländern strafbar!

Will man es hingegen einem Dieb schwer machen, einen versteckten AirTag zu lokalisieren, müsste man den Alarmgeber deaktivieren. Zwar bekommt auch der Dieb eine Push­nachricht, findet er den Sender aber nicht kurzfristig, lässt er die Beute hoffentlich liegen – so die Idee. 

Zum Ausprobieren war mir ein originaler AirTag dann doch zu teuer (UVP 39 €). Beim Discounter gibt es bisweilen aber Nachbauten für kleines Geld. So erstand ich einen Fünferpack für schmale 15 €. 

Öffnet man den Sender, ist neben der Batterie der Alarmgeber das größte Bauteil. Mit etwas Fingerspitzengefühl – ohne die sonstige SMD-Technik oder die Platine zu verbrennen – ist das Teil schnell ausgelötet. Jetzt befestigt man den Sender an geschützter Stelle am Motorrad, z.B. mit Klebeband hinter Verkleidungsteilen, die zum Finden erst abgeschraubt werden müssten. 

Man verhindert den Diebstahl zwar nicht, man wird aber informiert, wenn sich der Sender ohne das eigene gekoppelte Smartphone bewegt. In einer Facebook-Gruppe berichtete kürzlich ein User, wie seine Maschine auf die Art wenige Straßen weiter und kurz nach der Tat neben anderem Diebesgut in einem Transporter gefunden wurde. Das Ganze funktioniert natürlich auch mit Gepäckstücken, Kleidung, Helmen und anderen Gegenständen.