Die Schöne …
aus Kradblatt 1/25 von Guido Schmidt, www.bmm-magazin.de
Rendezvous mit der neuen Moto Morini Calibro, ich darf den neuen Wurf von Moto Morini, die Calibro, für zwei Tage fahren.
Der erste optische Eindruck fällt durchaus positiv aus. Die schön geschwungenen Linien und die Farbgebung überzeugt. Die Calibro mit ihren dezent nach vorn versetzten Fußrasten und ihrer niedrigen Sitzhöhe verspricht Cruiser-Feeling vom Feinsten und lässt eine entspannte Sitzposition zu.
Viel zu erklären gibt es vor der Testfahrt nicht – außer dass sich bei der Calibro der Blinkerschalter zum Rechtsabbiegen auf der rechten Seite befindet. Etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man den klassischen Blinkerschalter am linken Lenkerende gewohnt ist. Das führt bei mir auf den ersten Kilometern dazu, dass ich zum Beispiel beim Ausfahren aus einem Kreisverkehr beim Setzen des Blinkers etwas Gas gebe. Für meine Handergonomie könnte der rechte Blinkerschalter etwas weiter oben und etwas weiter zum Lenkerende platziert sein. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran.
Ein Rundscheinwerfer mit ebenso rundem Tagfahrlicht und runden Blinkern ziert die Front der Calibro, das ist stimmiges Design.
Die neue Morini zieht flüssig aus dem ersten Gang an, was sicherlich auch an dem verbauten, wartungs- und kostenarmen Zahnriemen liegt, und lässt sich butterweich hoch- und runterschalten.
Das klassische, sehr einfach gehaltene Rundinstrument ist eine analog-digital Kombination. Die Drehzahl wird analog, Geschwindigkeit, Tankanzeige, Tageskilometer und Gänge hingegen digital angezeigt – das war’s dann auch schon. Das digitale Feld dürfte für meinen Geschmack etwas heller ausfallen, bei direkter Sonneneinstrahlung ist es mitunter schwer abzulesen.
Die Calibro ist kein Sprinter, muss sie auch nicht sein. Am wohlsten fühlt sich der kleine Cruiser zwischen 3.000 und 4.000 Umdrehungen und lässt sich geschmeidig durch die Kurven schwingen, wenngleich die Schräglagenfreiheit, bedingt durch die niedrige Sitzhöhe, schon eingeschränkt ist. Bei meiner kurvenreichen Fahrt durch das Kinzigtal, in meinem heimischen Schwarzwald, machen die Fußrasten cruisertypisch öfter Bekanntschaft mit dem Asphalt.
Der 700 Kubik Paralleltwin leistet 69 PS (auch drosselbar auf 48 PS für die A2-Fraktion) und maximal 68 Newtonmeter Drehmoment. Das ist völlig ausreichend für eine genussvolle Cruisertour durch heimische Gefilde.
Die neue Morini steht auf Reifen des chinesischen Herstellers Timsun in der Dimension 139/70 R 18 vorne und 180/65 R 16 hinten. Die Reifen hinterlassen bei meinem Ausritt bei schon etwas herbstlichen Temperaturen einen soliden Eindruck.
Die Bremsanlage vom katalonischen Bremsenhersteller J.Juan (gehört seit 2021 zur Brembo-Gruppe) mit der 320er Scheibe vorne lässt sich gut dosieren und bringt die vollgetankt 215 kg schwere Morini sicher zum Stehen. Bei heftigen Bremsmanövern regelt bei Bedarf ein ABS-System von Bosch.
Die Moto Morini Calibro kostet 7.399 € (+300 € NK) und ist den Farben Shark Grey oder Fire Red (Farbkombination wie hier abgebildet) erhältlich. Zudem ergänzt eine Bagger-Version für 900 € mehr die Calibro-Reihe.
Zum Schluss bedanke ich mich bei Ilona Pfeiffer von Ilonas Schwarzwald Garage in Haslach-Schnellingen für die Bereitstellung der Probefahrtmaschine.
Moto Morini Händler im Kradblatt-Gebiet, die uns unterstützen, findet ihr <hier>.
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