aus Kradblatt 9/20 von Marcus Lacroix

Besser sitzen dank Voigt Motorrad Technik

Leichter gesagt als getan: „Wenn du auf der Maschine sitzt, Hände an den Lenker und ein Mal tief seufzen – wenn du diesen Entspannungszustand hältst, bist du auf Tour den ganzen Tag sicher unterwegs …“. 

Die Worte des Instruktors beim Sicherheitstraining habe ich noch länger in den Ohren – nur die finale Sitzposition finde ich auf meinem Motorrad nicht. Hat der Popo eine bequeme Position, sind die Arme zu kurz. Rutsche ich weiter nach vorne, passen die Arme aber die Lendenwirbelstütze ist weit weg – bequem ist anders.

Die Optionen für eine Verbesserung sind überschaubar. Der Lenker lässt sich nur leicht verdrehen, das bringt keine Abhilfe. Die Sitzbank umzupolstern wäre ein größerer Eingriff, den spare ich mir erst mal auf. Bleibt also nur, den Lenker dichter an den Fahrer zu rücken. 

Hier kommt die Firma Voigt Moto Technik aus dem baden-württembergischen Teningen ins Spiel, die fahrzeug­spezifische Adapter zur Lenkerverlegung für verschiedene Motorräder im Sortiment hat – unter anderem auch für meinen 750er Honda X-ADV. Der Vorteil bei Voigt: die Adapter sind TÜV-geprüft und kommen mit einer ABE. Die Original-Züge und -Leitungen werden weiterverwendet. Neben reinen Lenkererhöhungen gibt es bei Voigt auch Adapter mit Versatz, wie ich ihn jetzt verbaut habe. 30 Millimeter höher und 17 Millimeter dichter zum Fahrenden sollen den Unterschied machen.

Für 69,95 Euro bekommt man zwei sauber CNC gefräste, mit Glasperlen gestrahlte und eloxierte Alublöcke samt passender Schrauben und Abdeckkappen sowie die ABE und eine Montageanleitung.

Die Montage ist für einen versierten Bastler kein Problem, auch mit Sorgfalt dauert es nicht länger als eine halbe Stunde. Etwas fummelig sind, im Falle der Honda, die originalen Kabelhalterungen, die man ja gerne weiter verwenden möchte. Durch die Verlegung des Lenkers wandern die Kabel und Züge ein Stück mit nach oben und zurück, Spielraum ist genug vorhandenen. Statt die stramm sitzenden Kabelhalter aufzuprökeln, habe ich sie einfach mit etwas Balistol eingesprüht (andere Öle oder Spüli funktionieren sicherlich auch) – so lassen sie sich auf der Umhüllung verschieben und ein Rückbau, z.B. beim Fahrzeugverkauf, ist problemlos möglich. Die Schrauben zieht man mit dem passenden Drehmoment an, einen sich bei einer Vollbremsung verdrehenden Lenker kann keiner gebrauchen!

Und das Resultat? Es ist wirklich erstaunlich, was diese paar Millimeter ausmachen. Ich sitze deutlich entspannter auf der Maschine, die ganze Ergonomie passt viel besser. Die knapp 70 Euro sind jeden Cent wert! Je nach Ausführung und Modell weichen die Preise etwas davon ab, sinnvoller als irgendwelches Bling-Bling ist eine optimierte Sitzposition allemal. Universelle Lenkerverlegungen gibt es übrigens für ein paar Taler weniger auch bei ebay & Co. aus China, die haben alledings keine ABE und eingetragen bekommt man sie ohne Materialgutachten sicher auch nicht. Im Fall eines Unfalls könnte die somit erloschene Betriebszulassung Probleme bereiten, also spart nicht am falschen Ende, kauft Qualität Made in Germany!

Lenkererhöhungen bzw. -verlegungen sorgen nicht nur für eine komfortablere Sitzposition, sie können auch bei verspannten Schultern und einschlafenden Händen helfen. Wenn ihr nicht selbst schraubt, fragt einfach mal euren Fachhändler danach – der übernimmt a.W. auch den Einbau.

Infos über alle verfügbaren Modelle und das weitere Voigt Moto Technik Sortiment findet man online unter www.voigt-mt.de.