aus Kradblatt 12/13 von Angelina Stehlin

In der letzten Ausgabe hat uns Mathias Thomaschek das fritec-Ladegerät empfohlen und von einem Kollegen berichtet, dem ein Billigladegerät die Garage abgefackelt hat. Diese Erfahrung durften leider auch Berni und Angelina machen:

AbgebranntAn einem Dienstag Mitte August dieses Jahres: Wir hatten einen Roller gekauft und Berni musste dessen Batterie ans Ladegerät in der Garage anschließen. Als ich so gegen 19.30 Uhr mit unserem Auto in die Garage fuhr, fiel mir nichts Außergewöhnliches auf. Wir redeten noch kurz in unserem Büro, als es draußen mehrfach knallte, aber erst als unsere Garagenfensterscheibe zerbarst, liefen wir beide raus. Die Flammen schlugen uns schon aus der Garage entgegen bis zum Dachstuhl. Da Berni meinte, unser Auto wäre der Übeltäter, fuhr er es noch (vorne schon brennend) aus der Garage in den gegenüberliegenden Garten.

Es war aber nicht das Auto gewesen, sondern das Batterieladegerät, das wohl defekt gewesen war und deshalb mit der Batterie regelrecht in Flammen aufging. Da um die Werkbank herum lauter „Brandbeschleuniger“ in Form von Dosen (Spezial-Reiniger, Caramba, Öl, Farbdosen usw.) gestanden hatten, hatte sich das Feuer innerhalb von 15 Minuten so sehr ausgebreitet, dass wir heute noch froh sind, dass die schnell eintreffende Feuerwehr zumindest unser Haus noch retten konnte.

Der Schock musste erst mal ver­daut werden, denn außer unserem Auto waren noch zwei Oldtimer-Motorräder (darunter ein BMW-Gespann Bj. 1950), der besagte Roller und meine neue Beta Alp 200 ein Raub der Flammen geworden. Schon am anderen Tag kamen dann die Brandsachverständigen und Gutachter von Staatsanwaltschaft und Versicherung. Was wir nicht wussten (und wahrscheinlich die wenigsten von uns) war, dass man so ein Batterieladegerät nicht über längere Zeit unbeaufsichtigt irgendwo angeschlossen stehen lassen darf, d.h. wenn wir nicht zuhause gewesen wären, oder dies alles in der Nacht passiert wäre, hätten wir „grob fahrlässig“ gehandelt und von der Versicherung keinen Cent bekommen.

Was wir ebenfalls nicht wussten und wahrscheinlich auch die wenigsten von uns war, dass unsere schönen alten, nicht angemeldeten Oldtimer-Motorräder überhaupt nicht versichert waren, auch der Roller nicht, denn er war ja in der Kürze der Zeit noch nicht angemeldet gewesen.

Fazit: Achtet mal darauf, was ihr so alles in der Garage habt. Seid euch bewusst, dass Fahrzeuge, die nicht angemeldet sind, bei einer solchen Katastrophe nicht versichert sind. In unserem Fall heißt das ein Schaden von ca. 20.000 Euro. Seid euch auch bewusst, dass ihr grob fahrlässig handelt, wenn ihr ein solches Ladegerät über längere Zeit unbeaufsichtigt angeschlossen lasst und dass ihr dann in einem Brandfall von der Versicherung keinen Cent bekommt. Wir hatten noch Glück im Unglück. 5 Fahrzeuge, etliche Arbeitsgeräte und die Garage komplett verbrannt, aber unser Haus steht noch und Menschen und Hunde konnten gerettet werden. Es soll uns eine Lehre sein – und euch vielleicht auch!