aus bma 7/11 – Ausprobiert…
von Marcus Lacroix
Kawasaki W 800 Einspritzcover original Kawasaki W 800 Einspritzcover, Gepäckträger, Sturzbügel + Packtaschenhalter von Fehling Wilbers Gabelfedern (unten orig.) Wilbers Federbeine (unten orig.) Besserer Druckpunkt mit Stahl-Flex Bremsleitung Originale Fußrastenanlage LSL-Rastenanlage (zurückverlegt) |
Die meisten Probefahrtmotorräder müssen wir nach kurzer Zeit wieder abgeben. Umso schöner, wenn eine – wie die Kawasaki W 800 – mal länger bleibt und man so etwas daran herumbasteln kann.
Zunächst brauchten wir eine Lösung für die hässliche Einspritzanlage, die vor allem links das Auge beleidigt. Eine Möglichkeit ist das Alu-Frästeil der Firma LSL für 32,95 Euro. Passt optisch gut zum Motor, verdeckt aber auch nicht wirklich viel. Außerdem prankt rechts weiter der Chromdeckel. Klassischer wirkt da die Chromblende der Firma Fehling, die es für ein symmetrisches Erscheinungsbild für links und rechts gibt. Preis: je 29,45 Euro (rechts plus Adapter). Die Qual der Wahl hat der Käufer, die Montage gelingt auch Laien. Die schnöden grauen Elektrostecker haben wir mit einem alten Fahrradschlauch kaschiert.
Technisch unbedingt empfehlenswert ist eine Bremsleitung der Firma Stahlflex. Diese gibt es in verschiedenen Farben, wobei schwarz mit schwarzen Fittings am besten zur W passt. Die Leitung sorgt für einen besseren Druckpunkt und verschenkt keine Bremsleistung, da sie sich im Gegensatz zur originalen Gummileitung nicht ausdehnen kann. Preis 61,65 Euro in schwarz, 53,42 Euro ohne Hülle, die Montage erfordert Fachwissen, da die Bremse entlüftet werden muss! Mit der Bremsleitung sollte man auch gleich die Bremsbeläge tauschen. Dank Baukastensystem passt hier eine Vielzahl anderer Kawasaki-Beläge. Getestet haben wir die Sinter-Racingbeläge MCB 681 SRQ der Firma Lucas für die Kawasaki ER6. Die haben zwar keine TÜV-Zulassung, bieten aber erstklassige Verzögerungswerte, was uns ehrlich gesagt wichtiger ist. Natürlich gibt es auch brauchbare TÜV-konforme Lösungen. Tipps gibt’s beim Fachhändler oder bei den Freaks im W-Forum unter www.w650.de.
Eine ganz klare Empfehlung bekommen auch die Federelemente von Wilbers. Der Austausch der Gabelfedern wird spätestens nach der Bremsen-Modifikation nötig, da die Front beim harten Ankern schnell wegtaucht. Die progressiven Wilbers-Federn bringen mehr Ruhe ins Fahrwerk und erhöhen die Reserve.
Wilbers empfiehlt den Ausbau und das Spülen der Gabelholme. Da unsere W beim Umbau erst 1500 km gelaufen hatte, saugten wir das „alte” Gabelöl einfach mit einer Spritze ab, was sehr gut funktioniert und den Zeitaufwand extrem minimiert. Das neue Öl füllt man zunächst nach Wilbers-Vorgabe auf. Wichtig ist das korrekte Entlüften der Gabel nach Anleitung. Später kann man das Luftpolster den persönlichen Wünschen anpassen, wobei wir aber mit der Wilbers-Empfehlung zufrieden sind. Federn & Öl kosten 99 Euro, die Montage ist nichts für Anfänger.
Der Austausch der Federbeine ist dank serienmäßigem Hauptständer eine Sache von ein paar Minuten und gelingt auch mit wenig Schrauber-Erfahrung. Wilbers Federbeine gibt es in verschiedenen Ausführungen und sie können bei Bestellung auf das passende Fahrergewicht abgestimmt werden. Wer sehr häufig zu zweit fährt, sollte dies unbedingt vermerken! Wir entschieden uns für die Federbeine Typ 630 TS mit schwarzer Feder und silbernem Einstellring der Dämpfung. Die Federbeine sorgen in Verbindung mit den Gabelfedern für ein deutlich besseres Fahrverhalten, was speziell bei zügiger Landstraßenfahrt sofort auffällt.
Auch auf der Autobahn veschiebt sich die Pendelneigung in höhere Geschwindigkeitsbereiche. Einziger Vorteil der Original-Federbeine: die Federvorspannung lässt sich mit einem Schraubendreher schneller ändern, da die Feinjustierung der Wilbers-Teile nach einem Hakenschlüssel verlangt. Wilbers-Federbeine sind quasi eine Anschaffung für’s Leben, da sie gewartet und repariert werden können. Preis für die Federbeine: 899 Euro.
Sportlich ambitionierten W-Fahrern können wir die LSL-Fußrastenanlage empfehlen. Der Gewichtsvorteil von 478 Gramm ist bei einer Maschine, bei der alles aus Blech ist was danach aussieht allerdings eher Nebensache. Die Sitzposition wird sportiver, ohne dabei unbequem zu werden. Über die gerändelten Alurasten hat man einen viel besseren Kontakt zur Maschine und die Verlegung nach hinten entlastet den Oberkörper. Schalt- und Bremshebel lassen sich den individuellen Bedürfnissen anpassen. Preis 269 Euro, die Montage gelingt auch Hobbyschraubern.
Wer mit der W 800 auf Urlaubstour gehen möchte, freut sich sicher über die serienmäßigen Gepäckhaken. Bei der Montage von günstigen Überwurf-Packtaschen als Alternative zu einem teuren Koffersystem empfehlen sich die Packtaschenhalter von Fehling. Die Chrombügel sehen nicht nur gut aus und schützen die Federbeine vor dem Verschraddeln, sondern sind mit 64,50 Euro auch noch günstig. Gleiches gilt für die Gepäckbrücke, die mit 102,34 Euro zu Buche schlägt. Fehling hat außerdem einen Kofferhalter für Givi/Kappa-Koffer im Sortiment, den wir allerdings nicht getestet haben. Die stabilen Sturzbügel kosten 108,29 Euro und sollen die W bei Umfallern schützen. Angeschraubt haben wir sie, das Umfallen bisher aber nicht ausprobiert (toitoitoi). Wer auf weiteren Chrom-SchnickSchnack steht, wird sich über die Rahmenblenden freuen. Der obere Satz kostet 34,75 Euro, der untere 44,80 Euro. Das Fehling-Zubehör kann mit normalen Schrauberkenntnissen montiert werden. Hervorzuheben sind die erstklassige Verpackung und die guten Montage-Anleitungen für alle Fehling-Artikel.
Alle hier vorgestellten Zubehörprodukte, Beratung und bei Bedarf den Anbau bekommt man im Motorrad-Fachhandel, mehr Infos auch im Internet auf den Seiten www.wilbers.de, www.stahl-flex.de, www.fehling.de sowie www.lsl-motorradtechnik.de.
Interessantes Zubehör in Form einer kleinen Verkleidung und einer Sportsitzbank gibt es auch direkt bei Kawasaki. Infos dazu gibt es bei den Kawasaki Vertragshändlern.
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Kommentare
5 Kommentare zu “Kawasaki W 800 Zubehör”
Hallo W 800 Fahrer!
Obwohl ich nicht sehr groß bin, habe ich mit dem Serienlenker und den Serienrückspiegeln hinten überhaupt nicht gesehen. Von LOUIS habe ich mir dann die Rückspiegelverlängerungen von LSL mit TÜV montiert. Da wurde die Sicht nach hinten besser, aber auch noch nicht gut. Die endgültige Lösung war die Montage des Lenkers, der auch beim LSL-Umbau verwendet wird. Zusammen mit der Montage der nun notwendigen Stahlflexbremsleitung ergibt sich ein ganz neues und sicheres Fahrgefühl. Die Verarbeitung und Paßform beider Teile ist sehr gut und empfehlenswert.
Gepäckträger W 800
Hallo an alle W 800 – Fahrer,
ich habe an mein Motorrad den Fehling-Gepäckträger und Kofferhalter montiert. Die Aufnahmen passen für Givi/FiveStar/Kappa – Koffer. Die Passform und Verarbeitung sind sehr gut, ebenso die Anbauanleitung. Nach einem Jahr häufigen Gebrauchs kann ich den Träger auf jeden Fall weiterempfehlen.
Suche Tanküberzug für Kawasaki W 800 ,ich bin Tourefahrer und viel mit Tankrucksack unterwegs .Möchte unschöne Kratzer vermeiden .Wer liefert derartiges ?
Hallo Dietmar.
Von Bagster gibt es einen Tanküberzug für die W 650. Der müsste eigentlich auch an die W 800 passen, auch wenn für die keiner extra gelistet ist. Schau mal bei bagster.com rein.
Viele Grüße,
das bma-Team
Chromzierblende links für die W 800
Sehr geehrter Marcus,
leider hat es Kawasaki versäumt der W 800 eine ebenso schöne Chromblende zur Abdeckung der unschönen, geradezu hässlichen Optik zu spendieren. Klar sticht dieser Mangel ins Auge eines jeden Betrachters!
Kein Wunder, dass der Zubehörhandel sich auf die von Kawasaki geschaffene Lücke stürzt. Die von ihnen vorgestellten Angebote der Firmen LSL und Fehling taugen beide nicht für meinen Geschmack und verfehlen die gestellte Aufgabe für ein gelungenes Design, das der W 800 angemessen wäre. Thema verfehlt, Note mangelhaft!
Hier mein Vorschlag für ein besseres Design der W 800:
Kauft beim freundlichen Kawasakihändler eine rechte Chromblende, fertigt euch einen simplen Kreuzadapter aus 5mm Dur-Aluminium (rostet nicht), der an der simplen, unschönen Platte über die beiden Verschraubungen (die jetzt 5mm länger sein müssen) befestigt wird. Am vertikalen Arm des Adapters ist jetzt die Kawa-Chromblende auszurichten und anzupassen und durch die Bohrungen die Position für die beiden Gewinde festzulegen. Nach dem Bohren und Gewindeschneiden wird die Chromblende mit den originalen Schrauben von Kawasaki befestigt.
Damit ist die Arbeit zur Erlangung einer schönen Ansicht der linken Seite gelungen und fertig. Sollte jemand keine Fertigungsmöglichkeit haben,so der lässt er sich den Kreuzadapter von seinem Kawasakihändler anfertigen.
Mit freundlichen Grüßen, Volker Schmüser