GPS-Tracker an Bord

Die größte Angst vieler Motorrad-Enthusiasten ist das plötzliche Verschwinden des geliebten Zweirades. Serienmäßige Lenkerschlösser sind schnell geknackt und stellen für Diebe kein großes Hindernis dar, nach ein paar Minuten befindet sich das entwendete Motorrad, unauffällig im Lieferwagen oder Planenanhänger verstaut, bereits auf der Reise ins ungewisse. Als Hilfsmittel zur Wiederbeschaffung kann hier ein GPS-Sender dienen.

Die Funktionen des GPS-Systems

Im Fokus der meisten Ortungsgeräte steht der bereits erwähnte Schutz vor Diebstahl. Für eine erfolgreiche Rückführung eines gestohlenen Motorrades kommt es vor allem auf die Reaktionszeit an. Hierfür verfügen die GPS-Module oftmals über eine sogenannte „Geofencing“ Funktion.

Dabei kann der Nutzer im System einen bestimmten Radius um den Abstellort festlegen, sobald sich das Fahrzeug außerhalb dieses Gebietes befindet, erfolgt ein Alarm durch eine SMS Benachrichtigung. Gerade für Motorräder, welche ihren „Winterschlaf“ in Garagen außerhalb bewohnter Gebiete halten, lässt sich so die rechtzeitige Erkennung von Diebstählen ermöglichen.

Aber auch während der Fahrt kann durch einen GPS-Tracker die Sicherheit erhöht werden: Kommt es beispielsweise bei einer abendlichen Ausfahrt auf einer wenig befahrenen Straße zu einem Sturz mit schweren Verletzungen, kann es oft eine lange Zeit dauern, bis zufällige Passanten oder besorgte Angehörige den Fahrer entdecken. Durch eine präzise Fahrzeugortung per Smartphone oder PC lassen sich vermisste Fahrer auch auf abgelegenen Routen einfach finden, sodass schnell geholfen werden kann.

Neben den Sicherheitsaspekten für Mensch und Maschine kann das GPS-Gerät auch im unfallfreien Biker-Alltag nützlich sein. Die meisten Systeme verfügen über eine Routenaufzeichnung und ermöglichen das Anlegen eines digitalen Fahrtenbuches. Nach einer Tour kann man ganz einfach den Fahrtenschreiber auslesen und sämtliche Informationen über den Streckenverlauf, die zurückgelegten Kilometer und die Fahrzeiten erhalten. Diese Informationen können zur Planung zukünftiger Ausflüge genutzt werden oder mit anderen Motorradfahrern als Streckenvorschlag geteilt werden.

Was beim Einbau eines GPS-Trackers beachtet werden sollte

Versteckter Einbau eines GPS-Trackers + Notrufsystem
Einbau eines GPS-Trackers + Notrufsystem

Aus technischer Sicht ist die Nachrüstung eines GPS-Ortungssystems recht einfach. Sie unterliegen nicht den Vorschriften des TÜV und sind mit jedem Motorrad kompatibel. Trotzdem sollten beim Einbau und der Nutzung einige Punkte beachtet werden, damit das GPS auch bestmöglich funktioniert.

Der Einbauort sollte unauffällig und keinesfalls von außen erkennbar gewählt werden. Professionelle Diebe könnten den Tracker sonst auf den ersten Blick identifizieren und vor dem Transport entfernen. Empfehlenswert sind hier Verstecke hinter mehreren fest verschraubten Bauteilen, beispielsweise unter dem Tank oder dem fest verbauten Soziussitz.

Damit der Tracker im Ernstfall störungsfrei funktioniert, sollte immer eine ausreichende Stromversorgung zur Verfügung stehen. Egal ob der GPS-Sender über einen eigenen Akku verfügt oder aber in die Bordelektronik des Motorrades eingebunden ist, der Ladezustand sollte gerade bei längeren Standzeiten regelmäßig geprüft werden.

Um die Genauigkeit des Kartenmaterials zu gewährleisten, sollten alle vom Hersteller empfohlenen Updates in den vorgegebenen Intervallen durchgeführt werden.

Fazit – Lohnt sich ein GPS-Tracker am Motorrad?

Ob sich die Nachrüstung eines GPS Ortungssystems lohnt, muss letztendlich jeder Motorradbesitzer selbst abwägen. Dem Nutzwert stehen nämlich auch einige Kosten gegenüber: Neben der einmaligen Anschaffung des GPS-Trackers entstehen auch fortlaufende Kosten. Da die Ortung und Benachrichtigung meist über das Handynetz erfolgt, werden gängige GPS-Systeme mit einer SIM-Karte ausgestattet, welche zur Erfüllung der Funktionen über ein Abo- oder Prepaid-Guthaben verfügen muss.

Bei Fahrzeugen mit hohem finanziellen oder emotionalen Werten, welche häufig an für Diebe günstigen Plätzen stehen müssen, kann ein GPS-Tracker durchaus eine sinnvolle Ergänzung der Motorradausstattung sein.

Auch für Fahrer, welche häufig alleine in entlegene Gebiete zu beispielsweise langen Abenteuer-Offroadtouren aufbrechen, bietet ein nachgerüstetes GPS-System im Notfall klare Vorteile.