aus Kradblatt 3/15 von Jürgen Blum
USA-Touren haben Suchtpotenzial …
Nach meiner ersten USA-Harley-Tour im Jahr 2013 mit DREAMROAD BIKETOURS stand fest: Da muss ich noch einmal hin! Meine 2. USA-Tour wollte ich mit Freunden aus dem Kreis meiner Gerresheimer Biker fahren. Aber leider kam es anders. Am Ende blieben meine Frau Siggi und ich als einzige Gerresheimer-Biker übrig.
Am 08.06.2014 ging es los. Wir sind zwei Tage vor Tourbeginn nach Los Angeles geflogen, um uns zu akklimatisieren und uns die Sehenswürdigkeiten dieser riesigen und traumhaften Stadt anzusehen: Venice Beach, Hollywood, Beverley Hills, Walk of Fame, Farmers Market und jede Menge weiterer Sehenswürdigkeiten haben uns die Zeit verkürzt, bis am Dienstag Walter Vom Bauer (unser Tourguide) und der Rest der Gruppe eintrafen.
Los Angeles – Barstow, 260 km
Für den Gepäcktransport hatte Walter einen Van gemietet. Der Wagen wurde von Christiane und meiner Siggi gefahren. Die zwei haben uns während der Reise auch mit kühlen Getränken versorgt. Nachdem das Gepäck und die Eisboxen mit den Getränken verstaut waren, wurden bei EagleRider die Harleys übernommen. Danach ging es zunächst durch Downtown Los Angeles und dann durch das Skigebiet im Norden der Stadt. Kaum zu glauben: 160 km Kurve an Kurve! Das war Fahrspaß pur! Wir übernachteten in Barstow.
Barstow – Grand Canyon, 598 km
Am Ortsrand von Barstow gab es Frühstück in Peggy Sue’s Diner, einem echten Diner aus den 50er Jahren. Dann ging es auf die Piste gen Grand Canyon. In Needles sind wir auf die Route 66 aufgefahren und haben die alte Bergbaustadt Oatman besucht, den Sitgreaves Pass überquert und an der Raststätte Cool Springs und in Kingman Stopps gemacht.
Am Grand Canyon stand uns der Tag für individuelle Aktivitäten zur Verfügung. Unser Guide Walter hatte für einige Teilnehmer Hubschrauberrundflüge organisiert. Wir sind mit dem Shuttle am West-Rim entlang gefahren und auch ein Stück zu Fuß an den Klippen gewandert. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich der Colorado durch den Canyon schlängelt.
Grand Canyon – Las Vegas, 465 km
Weiter ging es nach Las Vegas. Kurz hinter Williams sind wir auf 160 Meilen Originalstrecke Route 66 abgebogen. In Seligman haben wir Angel delGadillio zwar nicht in seinem Laden, angetroffen, aber alles andere, wie z. B. der Barbershop, das Snow Car und das Snow Cap Cafe waren noch da.
Angekommen in Las Vegas haben wir im MGM Grand Hotel unsere Zimmer bezogen (23. Etage mit Blick auf den Strip). Dann ging es zum Essen ins Harley-Davidson Cafe und anschließend „auf die Piste“!
Auch der folgende Tag stand uns in Las Vegas für individuelle Aktivitäten zur Verfügung. Wir sind mit Walter und ein paar anderen Teilnehmern zum Hoover Damm und an den Lake Mead gefahren. Der Nachmittag und der Abend gehörten dann den Attraktionen von Las Vegas …
Las Vegas – Lone Pine, 465 km
Ein wirklich „heißer Tag“ im Death Valley! Das Fahren bei 48 °C im Schatten unter einer sengenden Sonne war eine neue Erfahrung für mich. Wir haben uns den Zabriskie Point angesehen, sind zum tiefsten Punkt der USA nach Bad Waters (85 m unter NN) gefahren und haben uns vor der Mittagssonne in der Furnace Creek Ranch versteckt. Bei Pizza und Bier haben wir den heißen Tag auf dem kühlen Rasen des Best Western Frontier Motels in Lone Pine ausklingen lassen.
Lone Pine – El Portal, 371 km
Von Lone Pine ging es in Richtung Yosemite National Park. Nach einem Fotostopp am Mono Lake mit seinen Tuffsteinformationen haben wir den Tioga Pass (3000 m) in Richtung Westen überquert. Dabei sind wir auch durch das Waldbrandgebiet von 2013 gekommen. Ein schrecklicher Anblick! Wie wohltuend war danach der Anblick des grünen Yosemite NP. Übernachtet haben wir in El Portal, außerhalb des Parks.
El Portal – San Francisco, 386 km
Was für ein Kontrast! Der Yosemite National Park und San Francisco! Am Nachmittag haben wir auf der Richmond–San Rafael Bridge die San Francisco Bay in westlicher Richtung überquert und sind dann in südlicher Richtung, vorbei an San Quentin und Sausalito zur Golden Gate Bridge gefahren. Vom nordwestlichen Aussichtspunkt hat man einen spektakulären Blick auf die Stadt! Mit unseren Harleys ging es dann über die berühmte Brücke und danach auf dem California Highway 1 in Richtung Hotel.
Es folgte ein Tag in San Francisco. Mit der BART (U-/S-Bahn-Zug) und Walter als Fremdenführer sind wir in die Stadt gefahren und dann durch China-Town und „Little Italy“ in Richtung Hafen gelaufen. Weiter ging’s zum Pier 39 und zur Fisherman’s Wharf. Der Blick auf Alcatraz war unbeschreiblich. Und dann kam das Highlight, das zu einem Besuch von San Francisco gehört: Die Fahrt mit der Cable Car von Fisherman’s Wharf zur Powell Street. Ein Erlebnis! Leider waren für uns nur noch Plätze auf dem Trittbrett frei, so dass wir die ganze Fahrt halb im Freien hingen! Ach wie schön schade!
San Francisco – Monterey, 191 km
Auf dem „California Pacific Coast Highway 1″, der zweiten Traumstrecke unserer Reise, ging es unmittelbar an der Küste entlang gen Süden. Die tolle Streckenführung, die wunderschönen Kurven und die spektakulären Fotostopps nahmen kein Ende.
Am frühen Nachmittag checken wir in unserem Hotel ein. Unter Walters Führung geht es dann in Richtung Cannery Row und Fisherman’s Wharf. Gegessen haben wir „Shrimps satt“ im Bubba Gump (schöne Grüße von Forrest Gump!).
Monterey – Pismo Beach, 251 km
Schweren Herzens verlassen wir Monterey. Doch der weitere Verlauf des Hwy 1 entschädigt uns. Es geht vorbei an Carmel und wir stoppen mehrfach in Big Sur und am Point Lobos. Am Ragged Point ist Mittagspause. Heute (am Sonntag) spielt hier eine Lifeband und es gibt Austern und viele andere leckere Sachen vom Grill.
Der nächste Stopp wird am Seeelefanten-Strand eingelegt. Hier wälzen sich bestimmt hundert Seeelefanten am Strand in der Sonne. Keiner von uns will hier baden.
In Pismo Beach wohnen wir im Best Western Plus Shelter Cove Lodge. Alle Zimmer haben einen Balkon mit Meerblick und liegen nur wenige Meter vom Pazifik entfernt. Am späten Nachmittag können wir Wale springen sehen und Pelikane stürzen sich bei der Jagd nur wenige 100 Meter vom Hotel entfernt in einen Fischschwarm! Ein Naturschauspiel erster Güte.
Pismo Beach – Los Angeles, 326 km
Nur noch 326 km trennen uns vom Ende unserer Reise. Wir kosten die letzten Stunden der Reise voll aus. Von Pismo Beach geht es nach Solvang, einem im dänischen Stil nachgebauten Städtchen in California. Hier kann man typisch dänische Artikel (wie z.B. holländische Windmühlen, Schwarzwaldhäuschen und Currywurst mit Pommes) bewundern und kaufen.
Weiter geht es über den San Marcos Pass nach Santa Barbara. Wir fahren durch Malibu und Santa Monica, stoppen für eine längere Pause in Venice Beach, besuchen den großen Harley-Händler Bartels in Marina del Rey und erreichen am späten Nachmittag unser Hotel am Los Angeles International Airport.
Los Angeles
Nach dem Frühstück bringen wir die Harleys zurück zu EagleRider. Während die meisten Tourteilnehmer eine Busfahrt zu den Sehenswürdigkeiten von Hollywood unternehmen, fahren Siggi und ich noch einmal mit dem Bus nach Venice an den Strand. Um 18.45 Uhr bringt uns dann der Hotelshuttle zum Flughafen. Mit dem A 380 fliegen wir bis nach London und dann weiter nach Düsseldorf, wo wir um 21.45 Uhr fast pünktlich landen. Unsere Freunde Martina und Jürgen II holen uns am Airport ab und „entführen“ uns in die Stammkneipe der Gerresheimer-Biker, in der wir die Tour gebührend ausklingen lassen.
Fazit: Es war eine wunderschöne Reise. Dank des „Rundum-Sorglos-Pakets“ einer geführten DREAMROAD-Reise konnten wir uns voll auf das Fahren und Genießen der Tour konzentrieren.
Leider haben wir die Sucht nach weiteren USA-Touren nicht in den Griff bekommen, denn unmittelbar nach der Rückkehr von der Reise habe ich die nächste Tour gebucht. Im August 2015 geht es wieder los, diesmal in die Rocky Mountains. Wieder mit DREAMROAD BIKETOURS, wieder mit Walter und Meike.
—
Anmerkung d. Red.:
Die Firma Dreamroad Biketours gibt es nicht mehr.
—
Kommentare