aus Kradblatt 12/22 von Torsten Thimm

Der neue HJC i100 spricht gleich mehrere Zielgruppen an, denn er lässt sich wahlweise als Integral- oder als Jethelm fahren.  

HJC i100

Der HJC i100 ist bereits nach der neuen ECE-Norm 22.06 zertifiziert. Somit muss er höhere Schlagkräfte aushalten und die stabilere Konstruktion wirkt sich spürbar aufs Gewicht aus. 1850 Gramm sind es laut Herstellerangabe. In Größe M haben wir ihn mit 1889 Gramm gewogen. Eine Kommunikationsanlage kommt bei Bedarf noch dazu. 

HJC i100 integrierte Sonnenblende
Integrierte Sonnenblende

Der aus Polycarbonat-Verbundwerkstoff gefertigte i100 besitzt die P/J-Zulassung, er darf also sowohl geschlossen wie auch offen gefahren werden. Was uns zu einem der Highlights des Helmes bringt, dem um 180 Grad schwenkbaren Kinnteil (Flipover). Die Technologie ist nicht neu, allerdings hat HJC sie im Detail anders umgesetzt. So fährt das Visier beim Wegklappen des Kinnteils nach hinten automatisch in die geschlossene Visierposition, egal wie es vorher stand. Schließt man das Kinnteil, was auch während der Fahrt sehr leicht von der Hand geht, hebt sich das Visier kurz an, um danach ebenfalls wieder in die geschlossene Position zurückzukehren. Kennt man andere Flipover-Helme, irritiert das Verhalten zunächst etwas, erweist sich im Alltag aber als praktisch. 

Das mitgelieferte PinLock-Visier schützt zuverlässig vor Beschlag und die große, integrierte Sonnenblende vor zu viel Sonneneinstrahlung. Sie runden die Ausstattung ab, wobei die Sonnenblende seitlich selbst mit dicken Handschuhen problemlos zu bedienen und in der Höhe variabel einstellbar ist. 

Einbau Smart HJC Kommunikation
Einbau Smart HJC Kommunikation

Bei der Belüftung hat HJC beim i100 im Vergleich zu anderen Modellen noch mal nachgelegt. Die Kopfbelüftung ist großflächig und in zwei Stellungen einstellbar. Gleiches gilt für die Belüftung am Kinn, die bei geschlossenem Kinnbügel sehr effektiv arbeitet. Als zusätzliche Lüftung kann zudem das Visier genutzt werden, das durch eine Rastung im unteren Bereich einen gut 5 mm breiten Spalt öffnet, der Frischluft ins Innere bringt. Schwitzt man trotzdem, lässt sich das Innenfutter herausnehmen und waschen. Es ist zugleich antibakteriell, was der Geruchsbildung vorbeugt. 

Im Fahrbetrieb konnte mich der Helm auf diversen Motorrädern wie der Kawasaki W650, der Royal Enfield Scram411 und auch auf der Moto Guzzi V85 TT überzeugen. Bei meiner BMW R 1200 R gibt es durch die montierte Bikiniverkleidung immer etwas größere Probleme. Im geschlossenen Zustand war der i100 hier durch die Verwirbelungen der Scheibe etwas lauter. Geöffnet hingegen machte es zu den anderen Bikes keinerlei Unterschied. 

Smart HJC i100 Bedienteil
Smart HJC i100 Bedienteil

Ein Helm muss nicht nur von der Ausstattung her gefallen sondern grundsätzlich erst einmal gut sitzen. Hier hatte ich nach längerer Fahrzeit (1,5 Stunden aufwärts) ein leichtes Druckgefühl am vorderen Haaransatz, das nicht ganz so schön war. Die Helmschale passt – wie bei jedem Helm – also nicht auf jeden Kopf.

Insgesamt ist der HJC i100 aus meiner Sicht  ein wirklich gelungenes Multitool. Durch seine Variabilität kann er in vielen Einsatzgebieten punkten und bietet mit seiner Ausstattung zudem ein tolles Preisleistungsverhältnis. Gewicht ist am Kopf immer ein Thema, aber die Technik und die neue Sicherheitsnorm wiegt nun einmal etwas. Die Gewichtsverteilung passt indes auch mit offenem Kinnteil, so dass mein Rat lautet: „Einfach mal selbst Probefahren, die Funktionen ausprobieren und sich auf dem eigenen Bike ein Bild davon machen was der i100 kann.“ 

HJC steht zur Qualität seiner Produkte und gewährt auf den i100 eine 3-Jahres-Garantie. Es gibt ihn in diversen Unifarben und einigen Designvarianten. Der in den Größen XS bis 2XL im Fachhandel erhältliche HJC i100 kostet je nach Farbe und Dekor zwischen 319,90 € und 359,90 € UVP. 

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HJC i100 in Aktion …