aus Kradblatt 3/15, Text: Günni on Wheels, Fotos: Simona Androjna und Günni on Wheels

Auf Entdeckungsreise durch den Oman

Motorradreise Oman CampingOman, das klingt nach Abenteuer und Fernweh, nach Karawanen und Lagerfeuerromantik, nach verschleierten Prinzessinnen und steinreichen Scheichs, nach Orten mit engen, verwinkelten Gassen und orientalischen Märkten. Und tatsächlich, Oman hat von all dem etwas zu bieten. Mit den Füßen fest verwurzelt in Althergebrachtem und Jahrtausende alter Tradition steckt dieses Land mit dem Kopf im Hier und Jetzt und lässt keine technische Innovation ungenutzt vorüberziehen. Sultan Qabus bin Said Al Said hat es geschafft, in nur gut 40 Jahren sein Land, das von seinem Vater bis 1970 bewusst in Rückständigkeit und Armut gehalten wurde, in die Neuzeit zu katapultieren, ohne dabei dessen Charakter und Identität aufzugeben.

Gab es unter der Herrschaft seines Vaters keine Schulen, keine Krankenhäuser, keine Infrastruktur und für die meisten Untertanen keine Bewegungsfreiheit, so findet man heute all dies im Überfluss. Der Bildungsstand ist hoch, und besonders beachtlich ist, dass Frauen einen festen und angesehenen Status in der Gesellschaft haben. Von all dem wusste ich nichts, als ich mehr zufällig auf die Idee kam, nach Oman zu reisen.

Von Bandar Abbas aus überquerte ich den Arabisch-Persischen Golf per Autofähre nach Sharjah, einem der kleinen und „ärmeren“ Scheichtümer der Vereinigten Arabischen Emirate. In Sharjah hielt ich mich nicht lange auf, sondern machte mich gleich auf den Weg zur omanischen Grenze. Zwei Dinge fielen mir sofort auf, die sich beide auf die gleiche Ursache zurückführen ließen, nämlich auf die Tatsache, dass tief unter dem Sand, der sich zu beiden Seiten des Highways goldgelb ausbreitete, das schwarze Gold lagert: Zum einen war der Sprit lächerlich billig, und zum anderen war die Autobahn die ganze Strecke bis zur Grenze mit Straßenlaternen versehen. Energie sparen gehört nicht zum arabischen Wortschatz.

Motorradreise Oman CanyonDer Grenzübergang verlief zügig und ohne Hindernisse. Ich musste auf omanischer Seite eine KFZ-Versicherung abschließen und das Visum kaufen. Das ging schnell. Nur bei der Ausreise aus den Emiraten gab es ein kleines Problem. Die Beamten hatten keine Ahnung, was sie mit meinem Carnet de Passages anstellen sollten. Niemand hielt sich für zuständig und als man schließlich jemanden für zuständig erklärt hatte, musste ich ihm die Stellen zeigen, wo das Carnet abgestempelt und unterschrieben werden sollte. Die Omanis wollten von dem Carnet gar nichts wissen. Auch gut.

Die ersten Tage hielt ich mich in der Batinah-Ebene auf, einem etwa 400 km langen und ca. 30 km breiten fruchtbaren Küstenstreifen zwischen dem Arabisch-Persischen-Golf und dem westlichen Hajar Gebirge. Sie ist der Gemüsegarten des Oman. Datteln, Bananen, Limonen, Mangos, Tomaten, Karotten, Auberginen, Zucchini, Kartoffeln und vieles mehr werden hier angebaut und dienen zur Versorgung des ganzen Landes. Das benötigte Wasser kommt aus den nahegelegenen Bergen.
Kultivierbares Land ist in einem Wüstenstaat sehr begehrt, und so sahen sich die Einwohner von Batinah immer wieder Angriffen von Invasoren ausgesetzt. Zu ihrem Schutz bauten sie ein dichtes Netz von Fluchtburgen, Festungsanlagen und Wachtürmen. Die omanische Regierung hat viel Geld in die Hand genommen, um diese Anlagen zu erhalten und zu restaurieren, so in Nakhal, Rustaq, Barka, Sohar und Al Hazm.

Auf meinem Weg nach Muscat habe ich mich bemüht, so nah wie möglich an der Küste entlang zu fahren und die vielen kleinen Fischerdörfer zu besuchen. Wirklich gelungen ist mir das nicht. Es gibt dort einfach keine Straßen. Bis 1970 fand man in ganz Oman ca. 10 km asphaltierte Straße. Heute spannt sich zwar ein Netz von gut ausgebauten Highways und Landstraßen über das ganze Land, und jede Region ist auf Asphalt zu erreichen. Will man aber zu abseits gelegenen Dörfern vordringen, so muss man seinen Weg bestenfalls über Schotterpisten, nicht selten aber auch durch ausgetrocknete Flussbetten oder quer über eine mehr oder weniger feste Sandfläche erkämpfen.

Motorradreise Oman BasarIch verlasse die Küste und wende mich den Bergen des Western Hajar zu. Eine wilde, raue Landschaft erwartet mich. Es geht steil bergan. Die üppige Vegetation der Ebene hat sich völlig zurückgezogen, und stattdessen finde ich mich in einer Wüste von nacktem Fels und Geröll wieder. Hier wächst nichts mehr. Die dominierenden Farben sind schwarz, grau und braun. Ich will mir einige der sagenhaften Festungen der Region ansehen, doch habe ich kein Glück. Schon in Sohar stand ich vor wegen Renovierung verschlossenen Toren. Das gleiche geschah mir in Al-Hazm und Rustaq. Erst in Nakhal erhielt ich Einlass. Das Fort von Nakhal ist eines der besterhaltenen im ganzen Land. Trepp auf Trepp ab habe ich jeden Winkel der Anlage erforscht. Die Räume sind zum Teil mit Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens ausgestattet, und so erhält man einen guten Eindruck vom Leben in einem mittelalterlichen Fort.

Nun war es nicht mehr weit zur Capital Area von Muscat. Oman verfügt über keine Hauptstadt im üblichen Sinne. Muscat war bis vor kurzem ein kleines Dorf, in dem sich einer der vielen Paläste des Sultans befand. Vor wenigen Jahren wurden die letzten historischen Wohnhäuser abgerissen, um einer Erweiterung des Palastes Platz zu machen. Heute findet man hier nur noch den Palast und viele Regierungsgebäude.

Die Capital Area ist eine Ansammlung mehrerer größerer und kleinerer Städte und Dörfer. Sie ist das Aushängeschild Omans. Alles ist vom Feinsten. Leuchtend weiß getünchte Büro- und Wohnhäuser, üppig grünende und blühende Vorgärten, weite Boulevards und Alleen und alles sauber, sauber, sauber. Die Capital Area von Oman ist meines Wissens der einzige Ort auf der Welt, wo man einen Strafzettel erhält, wenn das Auto nicht sauber genug gewaschen ist.

Motorradreise Oman FrauenDa mir nicht der Sinn danach stand, mich in Häuserschluchten aufzuhalten, suchte ich mir einen Platz für mein Zelt am nahe gelegenen Strand in Yiti. Das Übernachten in der freien Natur ist in Oman kein Pro­blem. Schließlich bestand die Bevölkerung des Landes bis vor wenigen Jahren überwiegend aus Bedu-Nomaden, die mit ihren Ziegen- und Schafherden auf der Suche nach geeigneten Weideplätzen durch das Land zogen, und auch heute sieht man an Wochenenden ganze Familien mit Kind und Kegel, Zelten und dem halben Hausrat zu den entlegensten Flecken in der Wüste, den Bergen oder am Meer pilgern.

Ich machte mich auf zu einer ersten Erkundungstour entlang der Küste bis Sur und in einem großen Bogen, der mich an den Rand der Sharkiyah Sands brachte, zurück nach Muscat. Da die ehemals kleine, romantische Küstenstraße einem modernen Highway weichen musste, zog ich es vor, mir einen Weg durch die Berge parallel zur Küste zu bahnen. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich kein Off-Roader bin, und so in den Wadis Omans manches Mal an die Grenzen meiner Fahrfähigkeit stieß. Hauptverbindungswege sind, auch wenn sie nicht asphaltiert sind, als befestigte Piste meist einfach zu befahren. Sie wandeln sich aber nicht selten von einem Moment zum anderen in eine wüste Geröll- und Felslandschaft, die mir einige unliebsame Bodenberührungen bescherte. Immer wieder queren Wasserläufe die Pisten, die sich, abhängig von der Regenintensität in den Bergen, innerhalb kürzester Zeit in reißende Flüsse verwandeln können.

Oman ist traditionell eine Seefahrer-Nation. Schon vor hunderten von Jahren wurden hier seetüchtige Schiffe gebaut, die Dhaus, mit denen Händler und Abenteurer bis Indien und sogar China segelten. Noch heute entstehen diese Schiffe in den Werften von Sur nach traditionellen Vorlagen. Allerdings arbeiten hier keine Omanis mehr, sondern es sägen und hämmern hier nur noch Inder und Pakistanis, Bangladescher und Philippinos.

Motorradreise Oman KameleNach dieser Testrunde wagte ich mich an das Projekt Süd-Oman. Zwischen dem Norden und dem Süden liegen rund 1000 Kilometer absolute Leere. Eine Wüstenlandschaft, in der es nichts gibt, was dem Auge Halt bieten könnte. Kein Baum, kein Busch, keine Erhebung, einfach nur endlose, graubraune Ebene aus Schotter und Sand. Unterbrochen wird diese Einöde durch einige Oasen-Städte, die wie Fata Morganas etwa alle 200 Kilometer plötzlich am Horizont erscheinen. Sie waren seit Jahrhunderten und sind noch immer die Überlebensgaranten der Wüstenbevölkerung.

In einigen dieser Oasen, z. B. Adam, am nördlichen Rand der großen Wüste, kann man noch die Spuren der alten, traditionellen Lehmbauten erkennen. Allerdings leben die Menschen schon lange nicht mehr in diesen Häusern. Sie sind in moderne, teils staatlich finanzierte Siedlungen umgezogen, und die historische Bausubstanz verwittert und zerfällt unaufhaltsam zu Staub. Am Randgebiet der Oasen findet man üppige Gärten, in denen Gemüse und Früchte angebaut werden, und wo dichte Wälder aus Dattelpalmen Schatten und Schutz vor der brennenden Hitze der Sonne spenden.

Wenige Kilometer vor Salalah, der Hauptstadt Dhofars, verlasse ich den Highway und bahne mir über eine holprige Piste den Weg nach Shisr. Hier befindet sich die sagenumwobene Stadt Ubar, das versunkene „ Atlantis der Wüste“, wie Laurence von Arabien den Ort taufte. Auf Satellitenfotos entdeckten Historiker vor einigen Jahren alte Karawanenpfade, die sich an einem Punkt kreuzten. Man begann zu graben und fand tatsächlich Spuren einer Festungsanlage und einer Siedlung. Genauere Untersuchungen ergaben, dass der Ort schon vor 5000 Jahren bewohnt war. Hier gab es die letzte Möglichkeit vor Durchquerung der großen Geröllwüste, sich und seine Kamele mit Wasser zu versorgen.

Motorradreise Oman KinderShisr liegt nur einen Steinwurf entfernt vom Rand der größten zusammenhängenden Sandwüste der Welt, der Rub Al-Khali, zu Deutsch: das leere Viertel. Sie erstreckt sich von Oman über Saudi Arabien bis in die Vereinigten Arabischen Emirate und bedeckt eine Fläche größer als Frankreich. Auch wenn Sandfahren absolut nicht mein Ding ist, wollte ich einen Eindruck dieser außergewöhnlichen Landschaft mit nach Hause nehmen. Und so kämpfte ich mich, und das ist wörtlich zu nehmen, über eine Sandpiste, die, je näher ich meinem Ziel kam, immer weniger vom Rest des großen Sandkastens zu beiden Seiten zu unterscheiden war.

Aber die Mühe hat sich gelohnt. Fragt mich heute jemand, was mich am meisten auf meiner Reise durch Oman begeistert hat, so kann ich ohne zu zögern sagen, die Rub Al-Khali. Obwohl es sich ja „nur“ um Sand handelt, herrschte eine Vielfalt an Formen und Farben, wie ich sie kaum woanders gesehen habe. Hier sanfte Hügel in leuchtendem Gold, dort schroffe, kantige Strukturen in Stahlblau. Selbst einige vergessene Büsche in sattem Grün behaupteten sich inmitten der Einöde, und ich fragte mich, woher sie das Wasser zum Überleben bekommen. Die untergehende Sonne tauchte alles in ihr blutrotes Strahlengewand, und nachts wölbte sich über mir ein Sternenhimmel, so klar und zum Fassen nah, dass man glaubte, selbst mitten drin zu schweben.

Salalah ist eine moderne Stadt. Wer die Romantik einer orientalischen Beduinensiedlung erwartet, wird enttäuscht sein. Was der Besucher vorfindet, ist die Antwort auf die Herausforderung, mit der die Führung des Landes bei der Macht­übernahme 1970 konfrontiert war: Eine ganze Nation aus dem tiefsten Mittalalter in die Neuzeit zu transportieren. Oman war nicht nur in schlimmster Armut und Rückständigkeit erstarrt, sondern blutige Stammesfehden und das Eindringen von Aufständischen aus dem Jemen ließen jede Hoffnung auf Besserung als reine Illusion erscheinen. Desto größer ist die Leistung anzuerkennen, die das omanische Volk unter Führung von Sultan Qabus erbracht hat.

Motorradreise Oman PisteHierbei kam ihnen der Ölreichtum zur Hilfe. Aber anstatt die Petro-Milliarden in Prestigeprojekte zu stecken, floss jeder Dollar in den Aufbau des Landes, in Wohnraum, Straßen, Schulen, Krankenhäuser, etc. etc. Doch nicht nur heute hat Oman seinen Wohlstand dem glücklichen Umstand zu verdanken, von der Natur mit wertvollen Rohstoffen gesegnet zu sein. In Dhofar befinden wir uns im Zentrum der Weihrauchproduktion, und Weihrauch war in der Vergangenheit ebenso wertvoll wie Öl heute. Von Salalah aus reisten die mit dem begehrten Duftstoff beladenen Karawanen und Schiffe in alle Welt, von wo sie mit Gold, Gewürzen und edlen Stoffen zurück in die Heimat kamen. Der Einfluss der Seemacht Oman reichte damals von der Küste Ost-Afrikas bis nach Indien und China und auf dem Landweg hatte es seine Fühler bis nach Ägypten und Mesopotamien ausgestreckt.

Im Sommer, wenn der indische Monsun die Küstenregion um Salalah streift, verwandelt sich das ganze Land in einen blühenden Garten Eden. Davon war jetzt nichts zu erahnen. Das tat aber dem Fahrspaß keinen Abbruch. In kühnen Kurven und steilen Auf- und Abfahrten, so wie man sie bei uns aus Sicherheitsgründen nie finden würde, durchstreifte ich die Gebirgszüge von Dhofar. Im Südosten gelangte ich bis an den Grenzübergang nach Jemen, nicht um dieses Land zu besuchen, sondern nur um da gewesen zu sein. Im Nord-Westen wurde mein Tatendrang an einer gigantischen Baustelle gebremst. Hier wird seit Jahren an der Küstenstraße gebaut, die den Süden durchgehend mit dem Norden verbinden soll. Bis auf wenige Kilometer ist das Projekt beendet. Nur ganz im Süden muss die Straße noch ein Stück aus dem Felsen geschlagen werden, eine technische Meisterleistung.

Ich umfuhr diese Baustelle großräumig und musste wieder einige hundert Kilometer Geröllwüste durchqueren, ehe ich den fertiggestellten Teil des Küstenhighways erreichte. Am Horizont konnte ich zu beiden Seiten der Straße ganze Felder von Bohrtürmen erkennen. Hier also wird der Saft gewonnen, der uns zuhause so große Löcher ins Portemonnaie frisst. In Oman selbst wird der Sprit beinahe verschenkt. Für knapp 20 Euro-Cent den Liter kann man seinen Tank füllen. Allerdings ist, insbesondere im Landesinnern und entlang der Küste, Vorsicht geboten, da das Tankstellennetz noch sehr grobmaschig ist. Mein 35-Litertank kam mir da sehr zu Gute.

Motorradreise Oman WadidurchfahrtIn Oman wimmelt es von gigantischen Einkaufszentren, gegen die unsere Supermärkte wie Tante Emma Läden verblassen. Doch interessierten die mich nur aus praktischen Erwägungen, und obwohl ich nun schon über drei Monate durch das Land zog, hatte ich noch keinen der typischen orientalischen Märkte entdeckt. Das sollte sich nun ändern. Die Reiseführer versprachen einhellig, dass man in Ibra, Sinaw und Nizwa fündig werden könne, jedoch nur an speziellen Tagen, und so war zum ersten Mal auf meiner Reise präzise Planung angesagt: mittwochs Ibri, donnerstags Sinaw und freitags Nizwa.

Da die drei Ortschaften nah beieinander liegen, musste ich nur zusehen, dass ich mich spätestens Dienstagabend bei Ibra einfinden würde, und das ist mir gelungen. Und dann war ich im Orient angekommen. Das Treiben auf den Wochen- und Tiermärkten spottet jeder Beschreibung. Auf einem Areal in der Größe eines halben Tennisplatzes drängten sich Hunderte Händler, Käufer und Schaulustige. Überall waren Ziegen und Schafe angebunden und warteten, zur Schau gestellt zu werden. Die Verkäufer nahmen je ein Tier an der Leine und führten es durch die Menge, wobei sie lautstark seine herausragenden Qualitäten herausposaunten. Kauflustige betasteten die Tiere, schauten ihnen ins Maul und bei Interesse begann ein ebenso lautstarkes Feilschen um den Preis. Wurde man sich handelseinig, wanderten einige Geldscheine vom Käufer zum Händler und die Leine in die Hand des Käufers.

Im Hintergrund des Geschehens saßen die Frauen. Sie waren eindeutig die eigentlichen Herren der Situation, den sie hüteten das Geld. Immer wieder sah man Käufer wie Verkäufer zu ihren Damen laufen und um Einwilligung zu einem Geschäft bitten und nicht selten ohne das gewünschte Okay wieder abziehen. Dann wurde weiter gepriesen, gefeilscht und gehofft.

Gleich nebenan machte der Fischmarkt geruchsstark auf sich aufmerksam. Hier ging es noch wilder und viel blutiger zu.
Von der Forelle bis zum Haifisch war alles zu haben. Auf der einen Seite des Ganges konnte man seinen Fisch erstehen und gleich gegenüber zerlegen lassen. Hier spritzte das Blut nur so durch die Luft, und man war gut beraten, Abstand zu halten.

Eher ruhig ging es auf dem Obst- und Gemüsemarkt zu. Die Händler saßen gelassen inmitten ihrer Waren und warteten geduldig auf Kundschaft. Kein Gedränge, kein Schieben, kein Rufen. Das Angebot war überwältigend. Nichts, was es nicht gab, und so deckte auch ich mich hier mit frischem Gemüse ein.
Diese drei Markttage hätten einen perfekten Abschluss meiner Oman Reise abgegeben, aber ich hatte noch einen weiteren Punkt auf meiner Liste, den Jabal Shams, die höchste Erhebung in Oman. Den Al Jabal Al Akhdar, den ich auch gerne besucht hätte, musste ich leider aus meiner Wunschliste streichen, da hier wegen der extremen Steigung der Straße nur 4×4-Fahrzeuge zugelassen sind.

Schon die Anreise zum Jabal Shams war ein Highlight. Über eine gut ausgebaute Straße ging es in unzähligen Kurven immer höher hinauf. Doch plötzlich riss das Asphaltband ab, und ich holperte über eine grobe Schotterpiste weiter himmelwärts. Den Gipfel konnte ich nicht erreichen, da sich das omanische Militär hier breit gemacht hatte, aber kurz vorher ging es ab zu einem ganz besonderen Naturschauspiel, dem Grand Canyon Arabiens.
Nach diesem im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt meiner Oman Reise ging es zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate nach Dubai, von wo ich mein Bike nach Deutschland verschiffte und mich selbst per Flieger gen Heimat bewegte.

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Info: Oman-Overland-Expedition: Geführte Abenteuer-Tour im Herbst 2015

Zusammen mit der Wheel of India GmbH veranstaltet der Autor (GuenniOnWheels) im September und Oktober 2015 (vom 13.09.15 bis 21.10.15) eine geführte Überlandreise von Europa nach Oman.
Startort ist Ancona (Italien). Mit dem Schiff geht es nach Igoumenitsa (Griechenland). Von dort führt die Reise durch Griechenland, die Türkei und Iran nach Bandar Abbas, von wo die Fähre Bike und Biker nach Sharjah bringt. Dann geht es nach Oman.
Hier wird in ca. drei Wochen der ganze Norden des Landes unter die Räder genommen. Enden wird die Tour in Dubai, von wo aus die Bikes nach Deutschland verschifft und die Teilnehmer mit dem Flieger gen Heimat reisen werden.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, es sind aber noch einige Plätze frei. Weitere Einzelheiten auf www.guennionwheels.de und www.wheelofindia.de oder direkt per E-Mail bei GuenniOnWheels@gmail.com.