aus bma 12/12
von Claudia Petrul

Endurofahren im Hoope Park

Seit längerem bin ich jetzt schon im Internet-Forum www.motorradfahrer-oldenburg.de angemeldet. Bislang nur auf der Straße unterwegs, wollte ich jetzt wieder etwas Neues ausprobieren. Einige Bekannte aus dem Forum waren schon im Gelände unterwegs oder fingen gerade an auf Enduros und Crosser umzusteigen; auf den Zug sprang ich mit auf.

Nach langer Suche habe ich, eine für mich als Anfängerin, geeignete Enduro gefunden, eine Suzuki DR 350 S, Baujahr 1993. „Zu viel“ Geld will man ja nicht gleich ausgeben, wer weiß ob es denn auch Spaß macht und es sollte schließlich das zweite Pferd im Stall bleiben.

Nach der ersten Ausfahrt habe ich schnell festgestellt: Es macht Laune und verlangt nach mehr! Legal, außerhalb auf dafür vorgesehenem Gelände ist das anscheinend etwas schwierig. Wälder sind meist gesperrt, Pilzsammler, Spaziergänger, und Hundebesitzer sehen in Motorsportlern nicht gerade die besten Freunde. Da bot sich auch schon die nächste Gelegenheit, mein nicht vorhandenes Können auszubauen: der „Hoope Park” bei Wulsbüttel zwischen Bremen und Bremerhaven – ein legaler Sandkasten für alle (www.hoopepark.de). 
Mit fünf Mann, einem LKW und einem Auto  habe ich mich an einem Samstag Morgen mit gemischten Gefühlen auf den Weg gemacht. Erst einmal gefahren, dann gleich in den Park, ob das richtig ist? Kann ja nicht schaden! 
Dort angekommen fällt schnell die positive Stimmung auf dem Platz auf. Es wird geholfen wenn mal Werkzeug fehlt, sich kurz unterhalten und abends auch mal zusammen gegrillt (Grillplätze sind vorhanden); mit Benzingesprächen versteht sich. Von Familien mit Kindern, Jugendlichen die mit dem Anhänger angereist sind bis zum Wohnwagen oder ganzen Werkstätten auf Rädern ist alles vertreten. Vom Anfänger bis zum „Profi” und auch andere Nationalitäten. 
Auf dem Gelände befinden sich mehrere Strecken: Cross-Trainingsbahn, Strecken für Enduro und Geländewagen, Kinder-Crossbahn, Cross- und Enduroschule und eine Trial-Strecke. 

Endurofahren im Hoope ParkDie Cross-Trainingsbahn ist definitiv nicht für Anfänger geeignet aber sehr spannend zu beobachten. Die Enduro-Strecke ist super angelegt, mit Höhenunterschieden und verschiedenen Hindernissen, die für mich schon in dem Höhenunterschied bestanden. An dem Tag als wir da waren, stand diese zum Teil unter Wasser, was es schwer machte sich durch den darunter befindlichen Lehm zu wühlen, zumal man als Anfänger doch noch viel mit der unbekannten Maschine zu kämpfen hat.

Fahren kann jeder wann und wo und so oft er will (freies Fahren). Um entsprechende Anpassung wird natürlich gebeten, die „Profis” sollten sich nicht auf der Kinder-Crossbahn auslassen. An diesem Wochenende war es grundsätzlich voll, da die Schulferien gerade begannen, aber nicht zu voll um auf seine Kosten zu kommen. Morgens und Mittags werden die Strecken wieder glattgezogen, die Furchen wären sonst doch zu tief nach einem ganzen Tag. 

Endurofahren im Hoope ParkDer Platz selber verfügt über befestigte Parkplätze, Stellplätze für Kurzcamper mit Duschen, Toiletten, Stromanschluss, Clubheim mit Bistro/Restaurant, Biergarten und Grillplatz, Video TV, Schulungsräume, ggf. Festzelte, überdachte Tankzone und Waschplatz, Zuschauertribünen und Terrassen und einem Rot-Kreuz-Rettungsraum. Das Bistro bietet leckeres Essen und freundliche Bedienung. Die Sanitäranlagen werden häufig gereinigt. Am Waschplatz heißt es abends allerdings schlangestehen. Den festgetrockneten Dreck möchte niemand am nächsten Tag abkratzen.

Mir wurde auch schnell klar, warum ich so wenig Endurokleidung für Frauen fand: Es gibt einfach zu wenige die fahren. Der Sport wird primär von Männern und meistens auch von deren Kindern betrieben (die mich ordentlich Dreck fressen lassen haben), dennoch wird Frau sehr gut aufgenommen.
Fazit: Super Tage im Hoope Park verbracht, nette Gespräche geführt und vor allem viel Erfahrung sammeln können. Lässt sich nur empfehlen. Ich freue mich schon auf das nächste Mal… und das Schönste daran, es gibt keine Saison mehr 🙂