Vorwort der bma-Ausgabe 8/11 von Marcus Lacroix
Hallo Leute!
Poppen statt biken…
Es gibt Dinge, die machen zu zweit oder mit noch mehr Leuten einfach mehr Spaß als alleine, keine Frage. Das Motorradfahren gehört eindeutig dazu. Sicherlich erfreuen sich die Terminseiten in Heftmitte (und auf der bma-Website) und die Kontaktanzeigen im Kleinanzeigenteil deshalb so großer Beliebtheit. Die Kontaktanzeigen sind mit der Zeit nämlich mehr geworden, da scheint also wirklich Bedarf zu sein.
Als ich neulich die Juli-Ausgabe zu den Händlern brachte, hatte ich allerdings eine merkwürdige Begegnung. Eine Bikerin sprach mich an, ob ich denn was mit den Kontaktanzeigen zu tun hätte. „Nun ja, irgendwie schon – was ist denn los?” Und dann erzählte Sie mir davon, dass Sie und ihr Mann auf der Suche nach Mitfahrern waren, die gerne auch mal etwas zügiger unterwegs sind. Keine Heizer, aber eben auch keine Cruiser, da sie beide auf Sporttourern unterwegs sind. Mitfahrer fanden sie keine, dafür gab es mehrere Kontakte zu Leuten, die einfach nur poppen (vögeln, rammeln, kopulieren, fi….) wollten. Gerne auch mit ihr und ihrem Mann zusammen. Die Bikerin nahm’s mit Humor, hatte aber kein Interesse (ihr Mann übrigens auch nicht). Naja, dachte ich mir. Kann ja mal passieren.
Wenig später kommt mir eine ähnliche Geschichte zu Ohren. Eine Sozia mittleren Alters suchte über die Kleinanzeigen im bma einen Mann, bei gegenseitigem Gefallen auch gerne als neuen Lebenspartner. Leider lernte auch sie nur Männer (teils ohne Bike) kennen, die nur auf eine schnelle Nummer aus waren. Leute, ganz ehrlich, beim ersten Treffen fragt man nicht nach einer rasierten Muschi!!!
Nun habe ich ganz sicher nichts dagegen einzuwenden, wenn sich über den bma Leute kennenlernen, die kein Motorrad fahren. Ist doch schön, wenn man behilflich sein kann. Aber bitte meine Herren (möglicherweise auch Frauen): wenn ihr nur jemanden zum Poppen sucht, dann lasst das aus Eurer Kontaktanzeige auch deutlich erkennen. Wer nicht gleich „Sexpartner gesucht” schreiben möchte, kann es ja auch freundlich umschreiben. Denkbar wäre z.B. „für ALLES was zu zweit mehr Spaß macht” oder so in der Art. Und bitte: wenn jemand jemanden zum Motorradfahren sucht, geht davon aus, dass derjenige auch wirklich nur Motorradfahren möchte und fallt nicht plump mit der Tür ins Haus.
Natürlich würde uns sehr interessieren, ob die beiden Fälle nur Zufall waren oder ob mittlerweile mehr „einsame Herzen” auf der Biker-Schiene fahren um den Kolben zu schmieren. Ihr könnt uns Leserbriefe per Post oder e-mail senden oder diesen Beitrag direkt und anonym auf unserer Website kommentieren. Eventuell haben sich über den bma ja auch Beziehungen ergeben, die schon richtig lange halten. Da drucken wir dann auch gerne ein Foto von Euch ab.
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Kommentare
3 Kommentare zu “Editorial 08/11 – Poppen statt biken?”
Glück gefunden…
Hallo Liebe Leser, auch ich habe den Artikel von Marcus gelesen und finde es sehr schade, das die bma für diese zwecke missbraucht wird. Im Juni hatte auch ich eine Kontaktanzeige aufgegeben, mit dem Gedanken eine Frau zu finden die die Leidenschaft des Motorradfahren teilt.
Ich hatte Glück und ich denke ich habe mein Glück gefunden, ich hoffe das es lange, am liebsten für immer hält. Alle die nur mal was für zwischen durch suchen, sollten doch im Internet schauen, da gibt es genug Seiten wo sie sich austoben können.
Hallo Marcus
Ich will auf keinen Fall entschuldigen, wenn es meinen Artgenossen an Kinderstube und Feingefühl fehlt!
Es gibt allerdings auch Beispiele aus der Damenwelt, die für Verwirrung sorgen…
Eingentlich bin ich überzeugter Alleinfahrer, habe aber an und ab Anwandlungen in Bezug auf mögliche Gesellschaft, um Erlebnisse zu teilen.
Ich hatte also auf eine Anzeige bei euch geantwortet, in der eine gemischte Gruppe Mitfahrer sucht (und nichts anderes). Schon beim ersten Treffen ist klar geworden, dass die weibliche Mehrheit die potentiellen Neuzugänge unter sich aufteilen wollte. Dies hat dann schnell zu Stress in der Gruppendynamik geführt und mich in meiner Alleinfahrermentalität bestärkt.
Weiter hatte eine Dame über euch einen Soziusplatz gesucht (und nichts anderes). In meiner Antwort hatte ich klar gemacht, dass ich verheiratet bin und auch nicht mehr zu bieten habe, als den Soziusplatz, worauf ich eine empörte Antwort erhielt, wie ich als ‚verheirateter Mann‘ überhaupt darauf antworten konnte. Ich muss die Anzeige wohl komplett falsch verstanden haben 🙂
Was ich eigentlich sagen will: ich glaube, dass sowohl Männlein als auch Weiblein bewusst oder unbewusst des öfteren Hintergedanken haben
und versuchen, sich die Sache schönzureden und sich dann gerne als Opfer sehen, wenn dann der Traumprinz oder die Traumprinzessin sich als Frosch oder Fröschen entpuppen.
Man sollte das mit Humor nehmen und sportlich sehen.
P.S.: ich bin übrigens froh, dass es den bma gibt und bin Leser seit Anfang der Achtziger.
mfg, Kai
Verlang doch einfach Geld, viel Geld (vllt. so 25€ pro Zeile), für solche Anzeigen. Das hilft bestimmt !