aus Kradblatt 3/24 von Martin Bölke

Weihnachtsgeld

Hohoho - besten Dank ans Finanzamt
Hohoho – besten Dank ans Finanzamt

Es begab sich zu der Zeit, im Dezember 2015, dass das Finanzamt es gut mit mir meinte und ich einen kleinen  Extrabetrag auf dem Konto hatte.

Da ich mit meinem damaligen Motorrad viel Ärger hatte, schaute ich mich also um, was der Markt mit meinen Budget hergab. Dabei bin ich bei der Ducati ST2 aus 2003 (letzte Modellreihe) hängengeblieben. Nachdem ich in meiner ganzen Motorradkarriere nur Japaner fuhr, bot sich ein Wechsel an. Zumal ich Ducati schon immer geil fand.

Also flott 80 Kilometer gefahren, angeguckt und eine Woche später das Mopped abgeholt. Bis heute habe ich den Kauf nicht bereut.

Entgegen der landläufiger Meinung ist das Teil megazuverlässig obwohl es bei mir nur minimale Zuwendung bekommt.

Einmal im Jahr wird das Öl und die Brems-/Kupplungsflüssigkeit gewechselt. An den zweijährigen Wechselintervall für den Zahnriemen halte ich mich nicht, den mach ich auch selbst. Das ist bei dem Zweiventiler auch noch verhältnismäßig einfach. Zweimal war das Mopped in den Jahren zum Ventile einstellen. Da gehe ich (noch) nicht bei.

Insgesamt hatte ich in den letzten Jahren außerplanmäßige Kosten nur für das Starterrelais, Wasserverlust, wobei ich da gleich alle Schläuche und den Kühler gewechselt habe und eine „defekte“ Antriebswelle. Da war die Verzahnung für das Sicherungsblech kaputt. Das kann man mit einem Ritzel von der Ducati M900 preiswert reparieren. Das vordere Radlager musste auch einmal neu. Der Motor ist, soweit mir bekannt, ungeöffnet. Dazu kommen die normalen Verschleißteile. Einmal habe ich die Bremsklötze gewechselt und einmal den Kettensatz.

Reifen fuhr ich Bridgestone T30 Evo. Die waren nach 13.000 bzw. 16.000 km fällig. Aktuell sind Bridge­stone T31 montiert.

Positiv sind für mich der tolle Sound, der bollerige Motor und die Zuverlässigkeit. Ersatz- und Verschleißteile sind in der Regel auch schnell bei den einschlägigen (Online-) Händlern zu haben.

Negativ ist halt die Wartungsunfreundlichkeit. Die Verkleidung umfasst mehrere Teile und muss z. B. beim Kerzenwechsel komplett ab. 30 Schrauben in der Reihenfolge unten, oben, mitte und retour …

Wenn man dafür in die Werkstatt fährt, ist schon mal eine halbe Stunde weg. Wenn ich zum Ventile einstellen in die Werkstatt fahre, bin ich dann „unten ohne“ unterwegs und habe nur den oberen Teil der Verkleidung dran. Selbstschrauber sind da schon besser bedient.

Auch die Motorcharakteristik muss man mögen. Unter 3000 Umdrehungen ist sie recht unwillig und natürlich nicht mit einem Vierzylinder zu vergleichen. Das ist aber auch der positive Reiz.

Ich habe mir vorgenommen das Mopped so lange zu fahren, wie es geht. Derzeit sind gut 600 km nach dem Nullen dazugekommen und ich hoffe auf viel mehr. Die neuen Motorräder mögen alle ihren Reiz haben, sind aber für mich einfach zu kastriert was die Emotionen angeht.Alte Motorräder hören sich halt besser an als die neuen und haben meist mehr Charme, finde ich.