Verkehrsleiter nehmen in der Transportbranche eine wichtige Rolle ein. Sie sind dafür verantwortlich, dass Güter oder Personen innerhalb der gesetzlichen und sicheren Grenzen befördert werden.

Zu ihren Aufgaben gehört die Verwaltung von Transportaktivitäten, einschließlich der Wartung von Fahrzeugflotten, der Festlegung von Fahrplänen und Routen sowie der Überwachung von Verteilungsnetzen. Es handelt sich also um eine vielseitige Position, die in der Transportbranche seit vielen Jahren unverzichtbar ist.

Berufsportrait Verkehrsleiter
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Die Berufsbezeichnung ist neu – die Aufgaben sind bekannt

Die Berufsbezeichnung des Verkehrsleiters wurde in der Europäischen Union erstmals 2011 eingeführt. Es handelt sich um eine wichtige Funktion, die in einer Verordnung aus dem Jahr 2009 bereits definiert wurde. Der Verkehrsleiter ist eine natürliche Person, die dauerhaft und effektiv die Transportaktivitäten eines Unternehmens leitet.

Damit verbunden ist eine lange Liste von Aufgaben, die von der Verwaltung der Instandhaltung des Fuhrparks bis hin zur Durchführung grundlegender Buchhaltungsaufgaben reicht. Neben der Kontrolle von Sicherheitsprotokollen und der Überprüfung von Dokumenten muss der Verkehrsleiter auch verschiedene Verträge im Zusammenhang mit seinem Unternehmen überwachen. Weitere Informationen über den Beruf gibt es bei verkehrsleiter-deutschland.de.

Es liegt also auf der Hand, dass sie viele Aufgaben haben und eine Schlüsselrolle bei der Führung eines effizienten Transportunternehmens spielen.

Infografik Berufsbild Verkehrsleiter

Verkehrsleiter: Welche Unternehmen brauchen sie?

Im Jahr 2011 erließ die Europäische Union eine Verordnung, nach der alle Unternehmen, die im Straßengüterverkehr und in der gewerblichen Personenbeförderung tätig sind, einen Verkehrsleiter haben müssen, um legal tätig sein zu können.

Diese Maßnahme hatte bedeutende Auswirkungen auf bereits in diesem Sektor etablierte Unternehmen. Während viele von ihnen bereits einen qualifizierten Fachmann hatten, der ihre Tätigkeiten überwachte, müssen sie diese Rolle nun formalisieren, was zusätzliche Personalkosten verursachen kann.

Dies gewährleistet aber auch die Einheitlichkeit und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Unternehmen, was zum Schutz von Kunden und Personal gleichermaßen beiträgt. Glücklicherweise sind Unternehmen, die Transporte nur als Werkverkehr durchführen, von dieser Regelung ausgenommen, da sie keine externen Passagiere oder Transportaufträge annehmen.

Seit Mai 2022 wird auch für den Werkverkehr ein Verkehrsleiter im Rahmen einer Gemeinschaftslizenz fällig. Das gilt allerdings nur, wenn es sich um eine grenzüberschreitende Beförderung handelt. Die Fahrzeuge, egal ob mit oder ohne Anhänger, müssen sich im Bereich von 2,5 bis 3,5 Tonnen Gewicht befinden.

Güterkraftverkehr kurz erklärt

Der gewerbliche Güterkraftverkehr ist eine spezielle und stark reglementierte Form des Transports, bei dem sich die Transportunternehmen an eine Reihe von Vorschriften halten müssen. Diejenigen, die Güter im Werkverkehr transportieren, also Güter, die für den Verkauf oder die betriebliche Nutzung bestimmt sind, müssen sich ebenfalls an bestimmte Richtlinien halten. Jedoch müssen sie nicht unbedingt einen Verkehrsleiter benennen.

Der Antrag auf Erteilung einer Güterkraftverkehrsgenehmigung ist bei der zuständigen unteren Verkehrsbehörde zu stellen. Im Allgemeinen muss eine Genehmigung eingeholt werden, bevor mit dem Güterkraftverkehr begonnen werden kann. Unter bestimmten Umständen oder bei Verstößen können die Genehmigung und die Eignung des Verkehrsleiters wieder entzogen werden.

Wie viel verdient man als Verkehrsleiter?

Als Verkehrsleiter ist man für die Leitung und Koordination der Verkehrsaktivitäten eines gewerblichen Verkehrsunternehmens verantwortlich. Ein vergleichbarer Beruf in der Verkehrsbranche ist jedoch auch der des Disponenten.

Je nachdem, wo man arbeitet, können die Gehälter regional sehr unterschiedlich ausfallen. Wer beispielsweise in Thüringen arbeitet, kann mit durchschnittlich 6.158 Euro brutto im Monat rechnen. Währenddessen verdienen Verkehrsleiter in Baden-Württemberg bis zu 8.151 Euro im Monat, das höchste Durchschnittsgehalt für Verkehrsleiter in ganz Deutschland.

Auch die Berufserfahrung spielt eine wichtige Rolle für das Gehalt eines Verkehrsleiters: Wer weniger als drei Jahre Berufserfahrung hat, verdient in der Regel rund 72.325 Euro im Jahr, während diejenigen, die seit mehr als neun Jahren in ihrer Position tätig sind, mit 94.140 Euro jährlich rechnen können.

Wie qualifiziert man sich für den Beruf?

Wer Verkehrsleiter werden will, hat mehrere Möglichkeiten, sich das notwendige Fachwissen anzueignen. Eine Möglichkeit besteht darin, eine Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer abzulegen, wofür zahlreiche Vorbereitungskurse angeboten werden.

Alternativ kann auch einer der vielen verwandten Ausbildungsberufe wie Speditionskaufmann/-frau, Kaufmann/-frau im Schienen- und Straßenverkehr (Fachrichtung Güterverkehr) oder Verkehrsfachwirt/-in zum Nachweis der erforderlichen Fähigkeiten herangezogen werden.

Auch die Aufnahme eines Studiums mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaft, Spedition und Logistik erfüllt diese Anforderungen. Letztlich entscheidet das einstellende Unternehmen, ob die Person über die für die Tätigkeit als Verkehrsleiter erforderlichen Kenntnisse verfügt.

Persönliche Zuverlässigkeit ist unerlässlich

Die persönliche Zuverlässigkeit ist für Unternehmer und Verkehrsleiter von größter Bedeutung. Um dies zu gewährleisten, müssen sie in der Lage sein, das Unternehmen im Einklang mit den geltenden Vorschriften zu führen und gleichzeitig effektive Dienstleistungen zum Schutz der öffentlichen Interessen zu erbringen.

Das bedeutet, dass sie ihre Zuverlässigkeit unter Beweis stellen müssen, bevor sie ihre Arbeit aufnehmen, unabhängig davon, ob es sich um interne oder externe Mitarbeiter handelt. Auf diese Weise können die Unternehmen ihren Kunden ein Gefühl der Sicherheit geben, das über die Einhaltung der Vorschriften hinausgeht.

Bei der Prüfung der Bewerber wird die Zuverlässigkeit des Verkehrsleiters anhand der von ihm vorgelegten Auszüge aus bestimmten Registern und Bescheinigungen beurteilt. Zu diesen Nachweisen gehören ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister, das Fahrereignungsregister (früher Verkehrszentralregister) und ein Führungszeugnis der zuständigen Behörden.

Darüber hinaus muss der Bewerber Unbedenklichkeitsbescheinigungen des Finanzamtes, der Stadtkasse, der Sozialversicherung und der Berufsgenossenschaft vorlegen, die nicht älter als drei Monate sein dürfen, um seine Vertrauenswürdigkeit zu belegen.

Mit anderen Worten: Die Behörden sind gut gerüstet, um zu beurteilen, wie zuverlässig die ausgewählten Verkehrsleiter wirklich sind.

Extern oder intern: Was gilt für Verkehrsleiter?

Für die Verkehrsleitung haben die Unternehmen zwei Möglichkeiten: Sie können entweder einen Spezialisten aus den eigenen Reihen einsetzen oder einen externen Verkehrsleiter engagieren.

Letztere sind professionelle Dienstleister, die sich mit den entsprechenden Aspekten des Geschäfts auskennen und alle verkehrsbezogenen Aufgaben für bis zu vier Kunden auf einmal übernehmen.

Um sicherzustellen, dass jeder Kunde die größtmögliche Aufmerksamkeit und Qualität der Dienstleistungen erhält, ist ein externer Verkehrsleiter jedoch in der Regel auf die Betreuung von insgesamt 50 Fahrzeugen beschränkt.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Verkehrsleiter eine wichtige Rolle in jedem Transportunternehmen spielt. Er ist für eine Vielzahl von Aufgaben verantwortlich und sorgt unter anderem dafür, dass das Unternehmen die Transportfristen einhält und dass die Fracht sicher und pünktlich ausgeliefert wird.

Die Arbeit als Verkehrsleiter ist sowohl anspruchsvoll als auch lohnend und erfordert Engagement und Ausdauer, um erfolgreich zu sein. Es handelt sich dabei um eine leitende Rolle im Unternehmen, was sich auch in der Gehaltsspanne zeigt.