Auf die nächsten 50!
aus Kradblatt 7/25, Text: Guido Schmidt, Fotos: Kawasaki
Wir schreiben das Jahr 1975. Am 14. März dieses Jahres erfolgte die Eintragung der Kawasaki Motoren GmbH ins Handelsregister. 50 Jahre später darf Kawasaki Deutschland ein großes Jubiläum feiern.

Bereits Ende der 1960er Jahre ist Kawasaki in Deutschland schon präsent. Die allerersten Kawasakis kommen über dubiose Wege nach Deutschland, um hier über ein Händlernetz des Versandhauses Neckermann vertrieben zu werden. Anton Wolf aus Seligenstadt war einer der ersten Kawasaki-Händler in Deutschland. Das Kawasaki-Modell 650W1 kam irgendwie über eine österreichische Vertriebsschiene und wurde von Neckermann in den Verkauf gebracht.
Ende 1967 besuchte eine japanische Delegation einen der damals größten Motorradhändler Deutschlands, um einen eigenen Vertriebspartner für Deutschland zu akquirieren. Ein entsprechender Deal mit Detlev Louis aus Hamburg wurde im Frühjahr 1968 besiegelt – und ja, das ist der LOUIS, den wir heute als innovativen Bekleidungs- und Zubehörhändler kennen. Die Modellpalette besteht aus 175F2, 250A1 Samurai, 350A7 Avenger, 650W1 + 650W2SS mit Doppelvergaser. Später gesellt sich noch die 500H1 Mach III für 4.300 DM hinzu. 1972 erscheint die 750H2 Mach IV. Im selben Jahr kommt mit der 900Z1 (Super Four) ein echter Kracher für 7.200 DM auf den Markt.

Trotz vertrauensvoller Partnerschaft trennt sich Kawasaki 1975 von seinem Importeur Louis, da Kawasaki eine eigene Niederlassung in Deutschland gründen möchte. Diese erfolgt wie anfangs erwähnt am 14. März 1975 in Düsseldorf. Schon vier Monate später zieht die Kawasaki Motoren GmbH nach Frankfurt am Main in die Berner Straße um. Geschäftsführer ist Yasuhiro Omori.

1977 erwirbt Kawasaki ein großes Firmengrundstück im beschaulichen Friedrichsdorf nördlich von Frankfurt am Main. Nach und nach zieht die Kawasaki Motoren GmbH mit Werkstatt, Lager, Kundendienst und Verwaltung um. 1981 ist der Umzug abgeschlossen. Somit residiert die Kawasaki Motoren GmbH schon 44 Jahre am Standort in Friedrichsdorf.
Rund 200 Vertragspartner haben einen großen Anteil am geschäftlichen Erfolg des Unternehmens. Die Vertragspartner werden im Rahmen umfangreicher Schulungen ebenfalls am Firmensitz in Friedrichsdorf immer wieder auf den neuesten Stand gebracht.
Das Firmengebäude in der Max-Planck-Straße 26 ist mit modernster Solar- und Wärmepumpentechnologie ausgestattet. Nachhaltige Innovationen finden sich auch in der Produktpalette: neben den in KRADblatt Ausgabe 6/25 (siehe Archiv auf kradblatt.de) vorgestellten Hybrid-Modellen hat Kawasaki auch E-Motorräder im Sortiment. Zudem laufen die ersten Tests mit wasserstoffbetriebenen Motorrädern. Dazu ein kleiner TV-Tipp: bei der diesjährigen Schlussetappe der Tour de France wird die Ninja H2 HySE das Fahrerfeld bei der Einfahrt nach Paris eskortieren.
Neben den bestens bekannten und bewährten Motorrädern, die mit ihrer Farbgebung in Lime Green sofort als Kawasaki erkannt werden, stellt Kawasaki auch ATVs und Mules für den harten Einsatz abseits befestigter Wege her. Kawasaki JET SKI® ergänzen das Portfolio. JET SKI® ist übrigens ein geschütztes Warenzeichen von Kawasaki. Trotzdem hat sich der Begriff im Laufe der Jahre als gebräuchlich für „Wassermotorräder“ durchgesetzt – genauso wie bei vielen anderen Begriffen wie z.B. Tempo für Papiertaschentücher, UHU für Klebstoff oder Labello für Lippenpflegestifte.

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