Vorwort der Kradblatt-Ausgabe 12/20 von Marcus Lacroix

Das war’s, 2020 ist gelaufen …

Kradblatt mit Honda X-ADV zu Weihnachten

Das letzte Editorial das Jahres – krass, wie schnell 2020 verflogen ist. An Aufregung hat es uns in diesem Jahr ja ganz sicher nicht gemangelt. Zwei Themen stachen dabei ganz besonders hervor: Das Corona -Virus und ein Mann in einem weißen Haus auf der anderen Seite des Atlantiks, über den man besser den Mantel des Schweigens ausbreitet – der hatte mehr Aufmerksamkeit, als es einem einzelnen Menschen gut tut. Tja, bleibt also Corona/Covid-19. 

Uns hat es natürlich auch betroffen, auch wenn wir gemessen an Gastronomie, Hotels, Reise- & Eventveranstaltern bisher mit einem blauen Auge durch die Sache gehen. Die April-Ausgabe haben wir ja – fast druckfertig – ausfallen lassen. Es hätte keinen Sinn gemacht sie auszuliefern damit der weitestgehend geschlossene Handel seine bezahlten Anzeigen in den Müll wirft. Die Online-Notnummer bleibt hoffentlich ein Einzelstück. Die Kollegen Mathias von der Zweirad im Nürnberger Raum und Guido vom bmm aus Baden Württemberg haben ebenso entschieden. Bei Händlern und Lesern wurde das mit viel Verständnis aufgenommen, was uns sehr gefreut hat. DANKE!

Als wir Anfang 2020 die Motorradmessen besuchten und in Hamburg auf den HMT selbst mit unserem Stand vertreten waren, erschien das Virus noch als eine etwas verschärfte Grippe. In den Augen mancher ist es das auch heute noch, auch wenn die Bilder aus Krankenhäusern eine andere Sprache sprechen. Letztendlich wird man das Ganze wohl nur rückblickend in einigen Jahren abschließend beurteilen können, wie so viele Ereignisse in der Geschichte. Wir geben unser Bestes und machen unverdrossen weiter.

Ein Kradblatt-Leser bemerkte positiv an, dass wir keine „Masken-Fotos“ im Heft haben. Echt jetzt? So was fällt euch auf? Ganz ehrlich: wir sind keine Maskenverweigerer oder verkappte Revoluzzer! Wir tragen sie dort wo es sinnvoll und/oder vorgeschrieben ist. Anderswo hingegen nicht. Und da man gerade beim Motorradfahren (auch in den Pausen) ja problemlos Abstand halten kann, gibts auch kaum Masken-Fotos. Vor einen „Anti-Corona-Karren“ spannen wir uns nicht.

Ach, und dann gab es in diesem Jahr ja noch den Hype mit den Fahrverbot-Demos – hab ich fast schon wieder vergessen, wie wohl auch die meisten, die dabei waren. Worum ging es da noch gleich? Corona-Langeweile angesichts geschlossener Bikertreffs oder irgendwas mit einer Drucksache 125/20? Was wurde daraus? Wer engagiert sich über „Im-Kreis-Fahren-und-hupen“ auch nachhaltig auf der Sachebene? Der BVDM ist noch dran und der Moto e.V. wollte seine Petition mit 205.165 Unterschriften gegen die Drucksache Anfang November übergeben. Bikes, Music & More hat auch weiterhin ein engagiert wachsames Auge auf die Angelegenheit. Insgesamt ist es aber ruhig geworden, der Aktionismus verflogen. Harren wir also aufmerksam der Dinge, die da 2021 noch kommen.

Vieles ist in diesem Jahr anders und auch Weihnachten wird für die meisten wohl nicht so verlaufen wie gewohnt – mit viel Besuch und Essen gehen. Immerhin wird der eine oder andere Familienkrach ausbleiben und ein ganz klein wenig habe ich sogar die Hoffnung, dass alle ein wenig mehr zur Besinnung und zur Ruhe kommen, so ganz ohne den „Feiertagsstress“.

Der eine oder andere Leser mag drüber schmunzeln, ich freue mich aber trotzdem wieder auf den eigentlichen Grund des Weihnachtsfestes: die Geburt von Jesus Christus vor 2020 Jahren. Ohne ihn hätten wir kein Weihnachten und wenn ihr Weihnachten in ruhigerem Kreis sitzt, lest doch mal die Weihnachtsgeschichte (nicht die von Charles Dickens, wobei die auch schön ist sondern die in der Bibel). Da ist eine Menge dran, was heute immer noch aktuell ist: Bedrohung, Vertreibung, Flucht, Asyl und Heimat. Und beim Stöbern in der Bibel bin ich noch auf was anderes gestoßen, was auch recht aktuell ist und (mir) Kraft gibt: „Nennt nicht alles Verschwörung, was dieses Volk Verschwörung nennt! Was es fürchtet, sollt ihr nicht fürchten; wovor es erschrickt, davor sollt ihr nicht erschrecken.“ (Jesaja 8,12)

In diesem Sinne beende ich das letzte Editorial 2020. Auch in diesem Jahr verschicken wir keine Weihnachtskarten oder Präsente an unsere Kunden. Wir spenden das Geld für Menschen, die es viel nötiger haben. Wir bedanken uns aber herzlich & ehrlich bei allen unseren Anzeigenkunden, unseren Unterstützern und Lesern!

Das Kradblatt-Team wünscht euch und euren Lieben gesegnete und frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt gesund und haltet den Ball flach, damit wir alle möglichst bald wieder unbeschwert auf Tour gehen können.