Tipps zum Spritsparen im Winter

Spritsparen-im-WinterWenn’s richtig kalt draußen ist, lockt das Auto. Weniger Freude daran hat man jedoch spätestens beim nächsten Stopp an der Tankstelle. Denn das motorisierte Fahrzeug ist der Energiefresser Nummer 1. Vor allem bei fallenden Temperaturen wird der Motor stärker beansprucht und verbraucht deutlich mehr Treibstoff als sonst. Wer sich häufig damit bewegt, berauscht die Mineralölkonzerne umso mehr und muss selber tief in die Tasche greifen. Die Benzinpreise steigen und steigen und da kann einmal Volltanken schnell ins Geld gehen. Und weil die hohen Preise vermutlich nicht nur vorübergehend drücken werden, wird das Sparen beim Autofahren immer interessanter. Auch im Winter machen es verschiedene Tipps und Tricks möglich, den Griff zum Zapfhahn möglichst weit hinauszuzögern und das Portmonee zu schonen – und das sogar ohne den Fuß vom Pedal zu nehmen.

 

Mit dem richtigen Fahrstil bares Geld sparen

Das größte Einsparpotential ist sicherlich auf eine angepasste Fahrweise zurückzuführen. Vorausschauendes Fahren, d.h. die Vermeidung von unnötigen Bremsgängen, sowie zügiges Beschleunigen und frühes Hochschalten, sind förderlich, um etwas 10% bis 20 % des Kraftstoffs im Verkehr einzusparen. Also möglichst früh in die höheren Gänge schalten und so die Drehzahl herunterschrauben, denn jede Umdrehung bedeutet zusätzlichen Spritverbrauch. Am besten auch im Stadtverkehr bei Tempo 50 im 5. Gang fahren und so oft wie möglich in lange Rollphasen gehen, in denen das Auto so gut wie keinen Kraftstoff verbraucht. Auf der Autobahn am besten weder schleichen, noch rasen. Optimal ist eine konstante Geschwindigkeit von circa 120km/h. Wenn möglich, den Tempomat einschalten. Aggressives und hektisches Fahren beeindruckt weder die Frauenwelt, noch den Geldbeutel und wird spätestens an der Zapfsäule bestraft.

Beim Bergabfahren sollte man im Übrigen nicht in den Leerlauf schalten, weil auch dabei Leerlaufsprit verbraucht wird. Hier sollte man besser die Schubabschaltung nutzen, die eintritt, wenn man den Fuß vom Gaspedal nimmt. Es ist also genau umgekehrt: Geht’s bergab und man kuppelt aus, verbraucht der Motor weiter Sprit. Legt man dagegen einen Gang ein, sinkt der Verbrauch auf Null.

Spritsparen-Winterreifen

 

Kleine Kniffe, große Wirkung

Raus mit unnötigem Ballast und den Kofferraum regelmäßig entrümpeln, denn je schwerer das Auto, desto mehr Sprit verbraucht der Motor. Treibstoff spart man auch, wenn man die nicht benötigte Dachträger oder Skiständer abmontiert. Sie erhöhen das Gewicht und den Luftwiderstand gewaltig und können den Benzinverbrauch sogar um 50% steigern. Bei hoher Geschwindigkeit die Fenster am besten schließen. Auch das spart Sprit und ist bei winterlichen Temperaturen sowieso immer ratsam. Auch das Warten mit laufendem Motor frisst Energie. Deswegen an einer Bahnschranke oder langen Rotphase an der Ampel besser den Motor abstellen – das lohnt sich bereits bei Wartezeiten von länger als 10 Sekunden.

Gerade im Winter sehr beliebt: das Auto vor dem Losfahren im Leerlauf warm laufen lassen. Doch das ist jedoch verboten und schadet nicht nur Motor und Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel. Besser verträglich hingegen ist das Vorwärmen mit einer Standheizung, die zwar ebenfalls Benzin verbraucht, aber auch Vorteile hat. Denn bei der Kaltlaufphase verbraucht man bis zu 30% mehr Sprit, was durch einen erwärmten Motor und Innenraum wegfällt. Andere elektrische Geräte sind natürlich auch indirekte Spritfresser, darunter Sitz- und Heckscheibenheizung, Innenraumbelüftung oder Klimaanlage. Alle verbrauchen mit, deswegen am besten nur gezielt einsetzen. Natürlich sind auch regelmäßige Inspektionen unerlässlich, um hohe Verluste durch Defekte zu vermeiden.

 

Auf die richtige Bereifung kommt’s auch an

Genauso wichtig ist es, den Reifendruck regelmäßig zu prüfen – spätestens alle 1000 Kilometer. Denn bereits 0,2 bar zu wenig Luftdruck kosten unnötig Sprit (über die Informationen über den vom Hersteller vorgeschriebenen korrekten Reifendruck sollte man sich vorher informieren). Man darf auch ruhig über den angegebenen Komfortluftdruck 0,2 bar hinausgehen, denn dadurch wird die Auflagefläche kleiner und der Reifenrollwiderstand reduziert. Im Handel sind außerdem Leichtlaufreifen, auch Energiesparreifen genannt, sowie moderne Leichtlauföle erhältlich, die beide zu einer deutlichen Kraftstoffersparnis führen können. Übrigens: Das Winterreifen den Verbrauch erhöhen, ist ein Mythos. Winterreifen haben zwar ein grobstolligeres Profil, damit sie bei Matsch und Schnee besser greifen, aber die Reifenhersteller sind auch hier bestrebt, den Abrollwiderstand so gering wie möglich zu halten, sodass also kein markanter Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen besteht.

Mit dem richtigen Fahrstil kann man also nur gewinnen und zahlt nicht unnötig drauf. Denn die nächste Fahrt zur Tankstelle kommt bestimmt. Ansonsten gilt natürlich auch immer: Kurzstrecken am besten vermeiden und den Gang zum Bäcker am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen. Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften ruhig auch einmal in Betracht ziehen. Und wenn das Auto doch mal unumgänglich wird, hilft ein gezielter Preisvergleich der Tankstellen, um ein paar Euro zu sparen. Und wer sich noch intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte, dem sei die Teilnahme an einem sogenannten Spritsparkurs wärmstens empfohlen, wie ihn zum Beispiel der ADAC anbietet. Dort zeigen erfahrene Trainer, wie man den eigenen Benzinverbrauch beim Autofahren am effektivsten drosseln kann.

Bild 1 (Sparschwein) = © ota_photos/Flickr
Bild 2 (Auto) = © possan/Flickr