Seit der Gesetzesänderung im Herbst 2019 haben es Biker in ganz Deutschland leichter ihre Motorräder anzumelden. Mit der internetbasierten Fahrzeugzulassung, kurz i-Kfz, fallen lange Anfahrtswege, lästige Warteschlangen und schwierige Terminvereinbarungen weg. Denn i-Kfz ermöglicht die Zulassung des eigenen Motorrads rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen.
Voraussetzungen für die Online-Anmeldung
Die Voraussetzungen für die online-Anmeldung bei Wiederzulassung eines Motorrads sind einheitlich geregelt. Das Wichtigste ist, dass das Motorrad seine Erstzulassung nach dem 01.01.2015 erhalten hat und aktuell außer Betrieb gesetzt ist. Folgende Dinge werden benötigt:
- Neuer Personalausweis (nPA) oder elektronischer Aufenthaltstitel (eAT) mit aktivierter eID-Onlinefunktion und entsprechender PIN
- Kartenlesegerät oder Smartphone mit Ausweis-App
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und bei Halterwechsel Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief), beide müssen über einen verdeckten Sicherheitscode verfügen
- Aktuelle elektronische Versicherungsbestätigung (eVB-Nr.)
- Aktueller Nachweis der Hauptuntersuchung (HU) und Sicherheitsprüfung (SP)
- Konto mit IBAN zum Einzug der Kfz-Steuer
Achtung: Die Umschreibung bei Halterwechsel und die Zulassung eines fabrikneuen Motorrads erfordern ggf. andere Voraussetzungen, als die hier beschriebene Wiederzulassung eines Fahrzeugs.
Kurzanleitung für die Online-Anmeldung eines Motorrads
Um sein Bike schließlich online anzumelden, muss das Onlineportal der zuständigen Kfz-Zulassungsbehörde aufgerufen werden. Ein Motorrad kann in der Regel nur dort angemeldet werden, wo der Hauptwohnsitz ist.
Anschließend muss die eigene Identität mit dem neuen elektronischen Personalausweis oder der elektronischen Aufenthaltserlaubnis nachgewiesen werden. Ist das erfolgt, öffnet sich das Antragsformular zum Ausfüllen. Folgende Daten werden dabei abgefragt:
- Kfz-Kennzeichen
- (falls vorhanden) Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN)
- Sicherheitscodes der Zulassungsbescheinigungen I+II
- Datum der letzten Hauptuntersuchung sowie der Sicherheitsprüfung
- Die eVB-Nummer der Versicherung sowie Nachweis über eine bestehende Haftpflichtversicherung
- IBAN für SEPA-Lastschriftverfahren
- Falls vorhanden daten des Wunschkennzeichens bzw. reservierten Kennzeichens angeben.
Nachdem die Antragsdaten aufgenommen und validiert wurden, muss die Bearbeitungsgebühr online bezahlt werden. Welche Zahlungsart angeboten wird, hängt von der jeweiligen Zulassungsbehörde ab.
Nachdem man die Eingaben ein letztes Mal geprüft und bestätigt hat, wird der Antrag an die Zulassungsstelle übermittelt und durch einen Sachbearbeiter geprüft.
Zulassungsbescheid, Gebührenbescheid sowie die Zulassungsbescheinigung werden gemeinsam mit dem Plakettenträger der Hauptuntersuchung zum Aufkleben auf das Kennzeichen per Post verschickt. Ab wann die Zulassung erteilt wird, steht auf dem Bescheid der Zulassungsbehörde. Meistens wird dieser auf drei Tage nach Versand datiert. Bitte darauf achten, denn es ist erst erlaubt ab dem Datum der Zulassung, mit dem Motorrad am Straßenverkehr teilzunehmen.
Auch das geht online: Kennzeichen bestellen
Wer es sich ganz einfach machen möchte, bestellt auch sein Motorradkennzeichen online. Damit fallen noch einmal Anfahrt- und Wartezeiten beim Schildermacher vor Ort weg. Die meisten Online-Shops geben die bestellten Schilder innerhalb eines Werktags in den Versand, sodass sie innerhalb weniger Tage eintreffen.
Vom Standard-Format bis zu Kennzeichen in edler Carbon-Optik ist alles verfügbar. Das einzige, worauf Biker bei der Online-Bestellung achten sollten, ist, dass die Kennzeichen der Fahrzeug-Zulassungsverordnung entsprechen.
Im Internet gibt es viele Anbieter, bei denen Kennzeichen online bestellt werden können. Meistens sind diese obendrein günstiger, als die vom Kennzeichen der Schildermacher vor Ort.
Fazit: Online-Zulassung von Motorrädern
Zumindest für die Biker, deren Maschine die Erstzulassung nach 2015 erhalten hat, ist die Online-Zulassung eine gute Möglichkeit, um Zeit bei der Anmeldung zu sparen. Laut ADAC bieten allerdings noch bei weitem nicht alle Zulassungsbehörden i-Kfz an (Stand 16.06.2021). Dennoch wird der Service kontinuierlich weiter ausgebaut. Zwar ist die Online Zulassung minimal teurer als die Zulassung vor Ort, aber die Zeitersparnis ist enorm. Außerdem muss man in vielen Gemeinden wochenlang auf einen Zulassungstermin warten, das fällt durch i-Kfz weg. Wer obendrein noch seine Kennzeichen online bestellt, kann wiederum Kosten einsparen, was die erhöhte Zulassungsgebühr wieder ausgleicht.
Vor allem in der Hauptsaison ist die online Zulassung eine gute Sache für Biker. Besser als übertriebene Wartezeiten in Kauf zu nehmen, ist es doch, mit der Maschine so schnell wie möglich auf die Straße zu kommen!
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