Kinder auf dem Motorrad sicher mitnehmen

Einige Motorradfahrer sind von ihrer Leidenschaft oft so begeistert, dass sie gelegentlich auch ihre Kinder auf dem Motorrad mitnehmen möchten. Allerdings ist dies leichter gesagt als getan, vor allem wenn die Kinder noch klein sind. Motorradfahrer müssen eine ganze Reihe an Dingen beachten, um letztlich ein sicheres Fahren gewährleisten zu können.

Im Vordergrund jedoch steht ein sicherheitsrelevantes Bauteil, welches längst kein Standard im Motorradbau ist. Im Speziellen geht es um das ABS. Dies sei an dieser Stelle erwähnt, da es maßgeblich zum sicheren Fahren beiträgt. Im Automobilbau hat sich das ABS schon vor Jahrzehnten als ein Standard bewährt, wohingegen dieses Sicherheitssystem bei Motorrädern noch nicht durchgängg an allen Maschinen zu finden ist. BMW verbaut von Werk aus ABS bei allen Motorräder. Selbst viele ältere BMW Motorräder sind schon mit ABS ausgestattet. Eine Übersicht von BMW Motorrädern mit und ohne ABS auf dem Markt erhält man am besten in einem Portal für gebrauchte Motorräder wie Motoscout24.de. 

Begeisterte Biker, die ihre Kinder auf dem Motorrad mitnehmen möchten, fragen häufig nach einer Altersgrenze. Doch solch eine Grenze gibt es nicht, ob ein Kind auf dem Motorrad mitgenommen werden darf, hängt von seiner Größe ab. Konkret verhält es sich so, dass das Kind sich in der Lage befinden muss, mit seinen Füßen sicher die Fußrasten zu berühren. Allerdings geht es hierbei nicht nur um das Berühren, schlussendlich sollte sich das Kind mit seinen Füßen sicher abstützen können. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass nicht jedes Motorrad zum Mitnehmen von Kindern geeignet ist. Bei einigen Modellen läuft der Auspuff ganz dicht an einer der Fußrasten entlang. Dies ist eine Gefahr, es kam leider schon häufig vor – vor allem im Sommer, wenn Kinder kurze Hosen tragen – dass sich die Kleinen ihre Beine verbrannt haben.

Wann ein Kind die Fußrasten des Motorrads berührt, ist ganz unterschiedlich. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die Kinder meist zwischen 10 und 12 Jahre alt sind. Aber auch das Motorradmodell spielt eine Rolle, die Abstände zwischen Sitzfläche und Fußrasten können variieren. Diesbezüglich muss ergänzt werden, dass die Kinder auf dem Soziussitz bzw. hinter dem Fahrer zu sitzen haben, vorne dürfen sie hingegen nicht sitzen.

Im Handel für Motorradzubehör werden spezielle Sitze für Kinder angeboten, die eine zusätzliche Sicherheit versprechen sollen. Ob ein Kauf empfehlenswert ist, muss jeder Biker für sich selbst entscheiden – letztlich reichen selbst die Meinungen der Experten weit auseinander. Auf der einen Seite gibt es Befürworter, die auf eine bessere Fixierung der Kinder verweisen. Auf der anderen Seite meinen einige Experten, dass solche Sitze zur Falle werden können, sollte sich ein schwerer Unfall ereignen – unter Umständen könne es sicherer sein, wenn das Kind weggeschleudert wird und somit nicht im Wrack festklemmt.

Anders lautet die Meinung, wenn es um Sicherheitsgurte geht. Diese versprechen einen zusätzlichen Nutzen, weil das Kind nicht so leicht vom Motorrad fallen kann. Entsprechende Gurte verbinden Kind und Fahrer miteinander. Allerdings sollten sie als Notfallsicherung dienen – sie verkörpern keinen Grund, bewusst so schnell zu fahren, dass sich das Kind nicht mehr selbst festhalten kann. Diesbezüglich ist es im Regelfall von Vorteil, wenn sich das Kind direkt am Fahrer hält. Haltegriffe, die sich am Heck des Motorrads befinden, machen es den Kindern nicht leicht: Oft befinden sie sich nicht in der Lage, sich über längere Zeit sicher festzuhalten. Außerdem haben sie dann keine Möglichkeit, mit dem Fahrer zu kommunizieren. Wenn sie sich hingegen um den Bauch des Fahrers klammern, können sie durch Zudrücken der Arme bemerkbar machen.

Gerade das Thema Kommunikation darf nicht unterschätzt werden. Es ist empfehlenswert, sich mit den Kindern ein System auszudenken, das eine gewisse Kommunikation zulässt. So kann man ihnen das Gefühl von Sicherheit vermitteln und zugleich ist es möglich, Ernstfälle (wenn sich das Kind zum Beispiel nicht mehr lange halten kann) rechtzeitig zu erkennen und dementsprechend zu reagieren.

Im Übrigen ist schnelles Fahren vollkommen fehl am Platz. Es ist falsch, Kinder mit schnellem Fahren oder mit enormen Beschleunigungen zu beeindrucken. Kinder haben eine vollkommen andere Wahrnehmung können Geschwindigkeiten ohnehin nicht gut einschätzen. Wer kräftig Gas gibt, erzielt häufig einen eher negativen Effekt. Es kann relativ leicht passieren, dass junge Mitfahrer verängstigt sind und dann nicht mehr mitfahren möchten.

Abschließend sei noch angemerkt, dass es empfehlenswert ist, mit den Kindern langsam zu beginnen bzw. am Anfang nur sehr kurze Strecken zu fahren. Oft genügt es schon, mit dem Kind einmal um einen Häuserblock zu fahren. Im Lauf der Wochen kann die Distanz dann langsam gesteigert werden – wobei man es auch hier nicht übertreiben sollte: Wer wirkliche weite Strecken zurücklegen möchte und daher mehrere Stunden lang unterwegs ist, nimmt seine Kinder lieber im Auto mit.