Das sind die stärksten Rennmotorräder

 

Sie sind cool, laut und vor allen Dingen eines: So richtig schnell unterwegs. Die Rede ist von straßentauglichen Supersportlern. Die Motorräder von BMW, Kawasaki oder Suzuki sind kompromisslos auf Geschwindigkeit getrimmt, obgleich nicht nur die Motorenleistung, sondern auch Handling und Design bei Herstellern im Fokus stehen. Letztendlich erfordern hohe Geschwindigkeiten auch eine stabile technische Basis.

Obgleich die hohe Motorenleistung bei Rennmotorrädern das wesentliche Kennzeichen ist, weist keine andere Motorradklasse ein optimaleres Verhältnis von Leistung und Fahrzeugmasse auf. Die besten Supersportler erreichen Werte von unter 1 kg/PS. Technischer Standard für die meisten aktuellen Supersportler sind flüssigkeitsgekühlte Reihenvierzylinder, wobei es auch einige wenige Ausnahmen gibt, die mit Reihendreizylindermotoren unterwegs sind. Rennmotorräder weisen einen Hubraum zwischen 600 und 1.250 Kubikzentimeter auf, was sie zu den leistungsstärksten Motorrädern der Welt macht. Wir zeigen die stärksten Rennmotorräder unserer Zeit.

 

Die Kawasaki ZZR 1400 – die Stärkste ihrer Zunft

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Selbst unter gestandenen Motorradfahrern gilt die ZZR 1400 von Kawasaki als das Maß aller Dinge, der nicht ohne den gebührenden Respekt entgegenzutreten ist. Denn das stärkste Motorrad der Welt legt bei Höchstgeschwindigkeit über 80 Meter in der Sekunde zurück. Bei diesen Leistungsdaten aber auch kein Wunder: Die Kawasaki ist mit über 200 PS ausgestattet und weist ein Eigengewicht von gerade einmal 267 Kilogramm auf. Theoretisch bringt es die Maschine auf über 300 Stundenkilometer. Absolut nicht straßentauglich möge man meinen, doch Kawasaki hat der ZZR 1400 einen Speed-Cutter auferlegt, der Fahren mit über 300 km/h unterbindet. Und nicht nur was die Höchstgeschwindigkeit anbelangt, schöpft das nominell stärkste Motorrad der Welt aus den Vollen. Auch der Weg dahin ist äußerst rasant. Die Kawasaki ZZR erreicht die 200 Stundenkilometer in unter sieben Sekunden. Günstig ist die Supersport-Maschine allerdings nicht. Mit 15.590 Euro steht auch der Preis für das Motorrad ganz weit vorne.

  • Nennleistung: 200 PS Max.
  • Drehmoment: 163 Newtonmeter
  • Hubraum: 1352 Kubikzentimeter
  • Gewicht: 267 Kilogramm
  • Höchstgeschwindigkeit: 299 km/h

 

Die Suzuki Hayabusa 1300 – Speed aus Tradition

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Hayabusa. Der Name wurde durch den japanischen Motorradhersteller ganz bestimmt nicht zufällig gewählt. Es ist der japanische Ausdruck für den Wanderfalken, der mit mehr als 300 Stundenkilometern aus der Luft gen Boden auf seine Beute zurast. Da dürfte es nicht überraschen, dass die Suzuki Hayabusa 1300, auch als GSX 1300 R bekannt, es ebenfalls locker auf über 300 km/h bringt. Nur leider ist auch hier bei 299 Stundenkilometern Schluss. Für die Straße sollte dies allerdings auch ausreichend bemessen sein, denn sportlich geht es mit 197 Pferdestärken und 1.340 Kubikzentimetern Hubraum allemal zu. Bereits seit 10 Jahren wird die Hayabusa produziert. Die stärkste Modellversion, die MAB Hayabusa Turbo, bringt es sogar auf über 400 PS und ist bis dato Weltrekordhalter für Beschleunigungs- und Höchstgeschwindigkeitsrekorde in der Motorradwelt. Für die aktuellste Hayabusa, die Suzuki Hayabusa 1300, ist eine Summe von 14.490 Euro aufzubringen.

  • Nennleistung: 197 PS Max.
  • Drehmoment: 155 Newtonmeter
  • Hubraum: 1.340 Kubikzentimeter
  • Gewicht: 268 Kilogramm
  • Höchstgeschwindigkeit: 299 km/h

 

Motorradhersteller einigen sich auf freiwillige Selbstbeschränkung

Gesetzliche Regelungen zur Leistungsbeschränkung bei Motorrädern gibt es in Deutschland nicht. Diesem noch vor einigen Jahren scheinbar unabwendbaren Schritt kamen die Motorradhersteller zuvor, indem sie sich eigenständig einer freiwilligen Selbstbeschränkung unterwarfen. Diese besagt, dass Motorräder die festgesetzte Geschwindigkeitsgrenze von 299 km/h nicht überschreiten dürfen. Zwar gibt es kein offizielles Abkommen zwischen Herstellern und dem Staat, jedoch hat es die Bundesregierung wohl auch aufgrund dieser Maßnahme bisher vermieden, konkrete gesetzliche Vorgaben für die Leistungsstärke von Motorrädern zu machen.

 

 

Nicht alle Motorradhersteller beteiligen sich an der Abmachung

Große Motorradhersteller wie BMW, Kawasaki oder Suzuki halten sich ausnahmslos an die inoffizielle Vereinbarung. Bei kleineren Herstellern wie MV Agusta lassen sich allerdings Motorräder finden, die ohne Speed-Cutter auf den Markt kommen und die 300-Stundenkilometer-Grenze überschreiten. Experten raten gerade bei überdimensionierten Maschinen zur Vorsicht, denn häufig sind es leistungsstarke Supersportler, die für Motorradunfälle im Straßenverkehr verantwortlich sind, wie eine Studie der UDV belegt.

 

 

Alternative Supersportler für die Straße

Für die Motorradindustrie nehmen Supersport-Motorräder eine zentrale Bedeutung ein. Nicht nur, dass leistungsstarke Motorräder wichtig für den Erfolg im Rennsport sind, sie dienen auch als wichtiges marketingstrategisches Produkt. Denn kommerzieller Erfolg ist denen Gewiss, die das schnellste oder stärkste Motorrad auf dem Markt ihr Eigen nennen dürfen. So attraktiv leistungsstarke Rennmaschinen auch sein mögen, alltagstauglichere und dennoch sportliche Supersportler gibt es auch unterhalb von 1.200 Kubikzentimeter Hubraum.

 

Neue und alte Supersportler unter 1200 ccm

Honda schickt dieses Jahr mit der Fireblade SP wieder einen Hochgeschwindigkeits-Supersportler ins Rennen. Die Fireblade SP kommt mit 181 PS daher und ist technisch wie optisch auf Sportlichkeit getrimmt. Honda nennt für die Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h. Dass auch dieser Supersportler wieder weit über 250 Stundenkilometer auf den Asphalt bringt, daran dürfte niemand zweifeln. Auch optisch macht die Fireblade SP mit goldfarbenen Felgen und Pirelli-Reifen einiges her.

 

Optisch ebenfalls sehr anschaulich ist die MV Augusta F4 1000 S. Dieses Motorrad aus italienischer Produktion mit 208 Kilogramm Eigengewicht ist das Einstiegsmodell der starken F4 Reihe der italienischen Motorradmarke. Nichtsdestotrotz bringt es die Maschine auf 166 PS und 998 Kubikzentimeter Hubraum. Der Vierzylinder beschleunigt die F4 1000 noch immer auf über 300 km/h.

 

 

Supersportler sind nichts für den Alltag

Obgleich sich die aktuellen Supersportler auch für den Straßenverkehr eignen, muss den meisten Maschinen die Alltagstauglichkeit abgesprochen werden. Supersportler legen den Fokus auf Sportlichkeit und Schnelligkeit, obwohl die aktuellen Modelle auch in puncto Komfort vielen weniger rasanten Maschinen in Nichts mehr nachstehen. Nichtsdestotrotz muss jeder vor dem Kauf eines Supersportlers entscheiden, ob er die Verantwortung und Befähigung mitbringt, solch eine leistungsstarke Rennmaschine zu fahren. Für Fahranfänger sind Supersportler in der Regel nicht zu empfehlen.

Bildquelle: © lassedesignen – Fotolia.com
Quellen:
http://www.udv.de/de/mensch/motorradfahrer/fahrzeug/motorrad/auffahrunfaelle-motorradfahrern
http://www.autoscout24.de/modelle/motorrad/mv-agusta/