Das Motorrad richtig in Szene setzen

Schon einmal darüber nachgedacht, das eigene Motorrad perfekt in Szene zu setzen und tolle Fotos davon zu schießen? Im Prinzip macht man heute bereits mit kleinen Digitalkameras und sogar mit vielen Smartphone-Kameras sehr gute Bilder. Es kommt am Ende darauf an, was man mit den Bildern vorhat. Sollen Fotos zum Beispiel nur im normalen Format ausgedruckt werden, reicht die Handykamera oft völlig aus, große Leinwanddrucke hingegen erfordern eine hochwertige Kamera und viel Geschick beim Fotografieren. Wir verraten euch die grundlegenden Tricks.

Hintergrund und Perspektive

Die beiden wichtigsten Dinge sind Hintergrund und Perspektive. Der Hintergrund sollte immer zum Bike passen. Das heißt: Ein Tourer gehört auf die Landstraße, eine Rennmaschine auf die Rennstrecke. Das Cross-Moped fühlt sich im Matsch erst richtig wohl. Zudem sollte sich der Hintergrund farblich vom Bike abheben. Eine Mauer, Wiesen oder ein Stoffhintergrund (z. B. Molton) sind nur einige der vielen Möglichkeiten. Anschließend kommt es auf die Perspektive an. Das Motorrad sollte nicht einfach platt von der Seite oder frontal abgelichtet werden. Mehr Wirkung erzielt man durch Frosch- oder Vogelperspektive, das heißt, entweder von schräg unten oder aber leicht von oben fotografiert. Man kann die Kamera zum Beispiel auf den Boden legen und ein Foto schießen. Besonders typisch für professionelle Motorradfotografien ist die Ansicht im 45-Grad-Winkel von hinten oder von vorne. Generell gilt: Je interessanter die Perspektive, desto spannender ist auch das gesamte Bild. Wer ein ganzes Fotobuch, wie man es etwa hier erstellen kann, füllen möchte, braucht besonders viel Abwechslung bei den Perspektiven und sollte möglichst viele verschiedene Detailaufnahmen machen.

Licht und Bildaufbau

Wer einen Molton (oder Baumwolldecken) hat und das Motorrad davor und darauf platziert, muss mit ausreichend Licht arbeiten. Das Licht von oben fällt auf den oberen Tankbereich und die Armaturen. Dabei entsteht ein sehr harter Bodenschatten und farbige Lacke in Rot oder Grün stechen besonders hervor. Details gehen jedoch in allen Schattenbereichen verloren, beispielsweise bei den Rädern. Deshalb sollten zusätzlich Lampen an den Seiten aufgestellt werden. Wer sein Krad draußen bei Tageslicht fotografiert, sollte das Sonnenlicht am Morgen oder am Abend nutzen, denn dann ist das Licht wärmer und das Motorrad wirkt attraktiver. Je tiefer die Sonne steht, desto spannungsreicher sind auch die Licht- und Schattenspiele. Dadurch erhält das Bild mehr Plastizität. Die Mittagssonne hingegen bewirkt starke Schatten und sorgt meistens für unangenehme Reflexionen auf dem Tank etc. Nicht umsonst gilt unter Fotografen der Leitspruch: „Von 11 bis 3 hat der Fotograf frei“. Beim Bildaufbau sollte man darauf achten, dass der Vordergrund interessant ist. Beispielsweise können eine aufregende Felge, eine herrlich gerundete Verkleidung oder der Lenker aus Chrom im Bildmittelpunkt stehen. Detailaufnahmen vom Auspuff, Tacho, Motor oder vom Helm sind ebenfalls spannende Motive. Zudem sind Bilder, die Geschwindigkeit und Bewegung einfangen, sehr wirkungsvoll und bringen den „Wow-Effekt“. Sie werden von den meisten als besonders professionelle Motorradaufnahmen wahrgenommen. Das ist gar nicht so falsch, denn Aufnahmen in Bewegung – egal ob beim Motorrad, einem Raubtier oder einer Sternschnuppe – sind immer eine Klasse für sich. Wie man die beste Fahr-Action fotografisch festhält, erfährt man beispielsweise in diesem Videobeitrag.

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