aus Kradblatt 8/24, von Marcus Lacroix
Die Reifendruckkontrolle sollte beim Motorradfahren ebenso zum Alltag gehören, wie die Pflege der Kette – sofern man denn keinen Kardan oder Zahnriemen hat. Ich persönlich liebe dafür meine Reifendrucksensoren. Ein kurzer Blick auf Smartwatch oder Smartphone und man weiß, ob man nachpumpen muss.
Wer sich dann die Fahrt zur Tanke oder den Griff zur Hand-/Fußluftpumpe sparen will, schnappt sich seine Akku-Luftpumpe, womit wir bei der Firma Fanttik sind. Die in Texas ansässige Firma vertreibt diverse akkubetriebene Geräte für Hobby und Haushalt. Wir konnten die Akku-Luftpumpen X8 APEX und X9 Pro ausprobieren. Beide Kompressoren bieten lt. Fanttik einen Maximaldruck von 10,3 bar, den man im Alltag aber kaum brauchen wird. Für uns interessant ist der Einsatz am Motorrad und hier traten die beiden Geräte an, einen gängigen 180/55 ZR17 Hinterradreifen von null auf 2,5 bar aufzublasen. Die Aufgabe erfüllten beide Kompressoren problemlos, der kleinere X9 Pro in 5:35 Minuten, der X8 APEX in 4:04 Minuten. Im Belastungstest schaffte der X9 Pro es 3x von 0 auf 2,5 bar, im vierten Anlauf kam er noch auf 2 bar, dann war der 5000 mAh Akku leer (X8 = 7800 mAh). Da man im Alltag i.d.R. nur den Druckverlust ausgleicht, dürften die Akkus recht lange halten, bevor sie über USB nachgeladen werden müssen.
Bei beiden Akkupumpen hat man die Möglichkeit, vier Voreinstellungen vorzunehmen (Auto, Motorrad, Fahrrad, Ball) sowie die freie Einstellung. Die Anzeige erfolgt wahlweise in Bar, KPA oder PSI. Als Zubehör liegen Adapter für Fahrrad- und Ballventile bei, die beim X9 Pro hinter einer Bodenklappe verschwinden sowie ein USB-Ladekabel (A auf C). Der X8 kommt mit einem Transportbeutel, der zudem den abschraubbaren Druckschlauch aufnimmt. Der Schlauch des X9 ist kürzer und am Gerät befestigt. Praktisch hier: zieht man die Ventilseite raus, schaltet der X9 auf aktiv. Der X8 wird manuell eingeschaltet, beide schalten sich nach 2:45 Minuten automatisch aus, um Strom zu sparen. Die Kompressoren bieten zudem eine Taschenlampe samt SOS-Blinkfunktion. Hier ist der X8 lichtstärker, fette Strahler sind aber beide nicht, hier wäre mehr möglich.
Durch den stärkeren Motor, größerem Akku und mehr Ausstattung wiegt der X8 mit 806 Gramm (ohne Zubehör und Schlauch) deutlich mehr als der X9 (436 Gramm inkl. allem). Das Display des X8 ist leuchtstärker, wobei sich hier der X9 aber auch nicht verstecken muss. Auch bei Sonnenschein sind beide gut ablesbar. Der X8 bietet eine gleichzeitige Anzeige von Soll- und Istdruck sowie einen USB-Ausgang mit 2 Ampere. Er eignet sich also auch als Powerbank. Durch seinen längeren Anschlussschlauch ist er in engen Umgebungen etwas flexibler zu handhaben.
Der Fanttik X9 Pro ist mit einem UVP von 69,99 € ein ganzes Stück günstiger als der leistungsstärkere X8 APEX mit 99,99 €. Online sind beide Kompressoren aktuell ca. 30% reduziert zu bekommen (Stand 7/24), Preise, bei denen man mit beiden Geräten nichts falsch macht.
Mir persönlich hat der Fanttik X9 Pro trotz geringerer Leistung und Funktionsumfang etwas besser gefallen. Durch das niedrigere Gewicht und die kompaktere Bauform lässt er sich auf Reisen einfacher verstauen. Ohne den eingesteckten Schlauch zu berücksichtigen misst der X9 Pro ca. 12,4 x 4,6 x 7,4 cm, der X8 ohne Tasche und Zubehör 20 x 6,4 x 6,4 cm.
Speziell bei längeren Off-/Onroad Touren ist es praktisch, wenn man den Luftdruck unterwegs anpassen kann. Aber auch als Pannenhelfer für sich oder andere ist so ein kleiner Kompressor eine feine Sache. Für PKW/Womo oder bei großen Tourern mit reichlich Platz kann man getrost auch zum X8 APEX greifen.
Alle Infos, auch zu weiteren Fanttik-Produkten, gibt’s online unter www.fanttik-innovation.de (Achtung: nicht von der etwas holprigen Übersetzung abschrecken lassen) bzw. auf der US-Seite www.fanttik.com.
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