Die E-Mobilität übernimmt zunehmend mehr Anteile am Markt – auch für Zweiräder. Die steigende Nachfrage macht sich an der Modellauswahl bemerkbar. Dennoch hält sich die Vielfalt bislang in Grenzen. Elektrisch angetriebene Motorräder finden sich nur bei auswählten Marken. Neben KTM und Harley Davidson entwickeln wenige Hersteller passende Modelle mit starker Leistung. Ein bekannter Branchenvertreter steht jedoch schon in den Startlöchern und will in den nächsten Jahren mehrere E-Motorräder präsentieren.

LiveWire von Harley Davidson

Mit der LiveWire hat die Marke ein kompaktes Elektromotorrad mit überzeugender Beschleunigung entwickelt. Sie bringt rund 105 PS auf die Straße. Die Reichweite liegt bei mindestens 235 Kilometern im Stadtverkehr, ansonsten bei 158 Kilometern. Das ist für Vielfahrer nicht besonders üppig. Positiv hervorzuheben ist das schnelle Aufladen von 80 Prozent in 40 Minuten. Auch in Sachen Komfort punktet die LiveWire:

  • Erhöhte und aufrechte Sitzposition
  • Soziussitz
  • Mittig montierte Fußrasten

Ebenfalls erfreulich für die individuelle Fahrdynamik sind insgesamt sieben Fahrmodi, die Leistung, Ansprechverhalten, Traktionskontrolle und Regenerierung betreffen. Vier Modi (Rain, Range, Road und Sport) sind vorprogrammiert, drei lassen sich individuell einstellen. Die Maschine lässt sich an allen kompatiblen Ladestationen (marktspezifischer Gleichstromanschluss) laden.

Da weder Motoröl und Zündkerzen noch Primärantrieb oder Luftfilter zum Einsatz kommen, beschreibt der Hersteller sein E-Motorrad als „äußerst wartungsarm“.

Preistipp:

  • Die zweite Generation LiveWire One ist bereits für weniger als 20.000,00 Euro erhältlich. Die Reichweite ist identisch.
  • 2022 kam zudem das Modell S2 Del Mar auf den Markt und wird mit rund 16.000 Euro noch günstiger verkauft.

Preise und Finanzierung

Mit Preisen ab 32.995 Euro ist die LiveWire eine der luxuriöseren Anschaffungen. Wer sich Farbe wünscht, muss weitere 280 Euro investieren. Reicht das Eigenkapital nicht für derartige Summen, kann ein Ratenkredit die finanzielle Lücke schließen. Biker, die sich eine möglichst unbürokratische Lösung wünschen, finden im Internet reine Onlinebanken und Kreditvermittlungen, die Kredite ohne Vor-Ort-Termin komfortabel abwickeln. Wie der Kreditvermittler auxmoney auf der Infoseite zu einem 2.000-Euro-Kredit erklärt, können sich potenzielle Kreditnehmer dabei „von zuhause aus über das VideoIdent-Verfahren identifizieren“. Sowohl die Kreditanfrage als auch die Abwicklung und Rückzahlung erfolgen hier ohne eine Bank im Hintergrund, was den Prozess insgesamt beschleunigt. Eine kooperierende Bank tritt jedoch bei der Auszahlung in Aktion. Neben Kleinkrediten lassen sich online größere Summen bis 50.000 Euro leihen.

Alternativ kann die Finanzierung direkt über Harley Davidson abgewickelt werden. Bei einer solchen Motorradfinanzierung gilt jedoch wie bei jeder Finanzierung: Das Kleingedruckte aufmerksam lesen und Angebote vergleichen.

E-Ride von KTM

Für alle, die leise und sauber unterwegs sein wollen, präsentiert KTM die E-Ride Welt. Darunter zwei Motocross Modelle, zwei Electric Balance Bikes und den Freerider E-XC. Letzterer ist für das Gelände gemacht und nicht für Langstrecken. Der Akku hält 90 Minuten im harten Gelände, der Motor bietet schlanke 24,5 Pferdestärken. Mit 12.700 Euro liegt das E-Motorrad im Mittelfeld.

Die Modelle KTM SX-E 5 und SX-E 3 sind Mini-Motocross-Bikes mit vollelektrischem Antrieb. Die SX-E 5 wird von KTM als „alltagstaugliche Ready to Race-Alternative“ zu konventionellen 50-cm³-Motoren angepriesen. Mit einem Listenpreis von 5.699,00 Euro gehört sie zu den bezahlbaren Exemplaren unter den E-Motorrädern.

Die beiden Electric Balance Bikes 12eDrive und 16eDrive sind für Kinder konzipiert und mit Listenpreisen im dreistelligen Bereich besonders erschwinglich.

Weitere Elektromotorräder und ihre Preisklassen

Marke Modell Preis
Verge Motorcycles Verge TS Pro Ab 35.581 Euro
Alrendo Bravo TS Ca. 12.200 Euro
Energica Energica Ego+ Ab 30.571 Euro

Das laut eigenen Angaben leistungsstärkste Elektromotorrad ist die Energica Ego. Auch hinsichtlich der Reichweite punktet das sportliche Modell mit 420 Kilometern und mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden verspricht die Maschine ordentlich Fahrspaß.

Mindestens 10 E-Zweiräder bis 2025 von Honda

Honda hat sich ein ambitioniertes Ziel vorgenommen: Bis 2050 Klimaneutralität erreichen und zwar für sämtliche Aktivitäten des Konzerns und die gesamte Produktvielfalt. Im Rahmen der Initiative plant das Unternehmen bis 2025 mindestens zehn elektrisch angetriebene Zweiräder auf den Markt zu bringen. Darunter auch Motorräder.

Das erste davon soll auf der Neujahrsfeier in Pasadena (Kalifornien) am 2. Januar 2023 zum Vorschein kommen. Eine starke Ähnlichkeit mit der beliebten CB750 Hornet dürfte viele Fans freuen. Eine Zeichnung sowie das individuelle Modell für die Parade, die von Honda vorab präsentiert wurden, zeigen ein Abbild des Motorrads ohne Auspuff. In einer Newsmeldung vom 20. Dezember 2022 lässt sich ein Blick darauf werden:

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Bleibt abzuwarten, wann das “electric motorcycle“ von Honda erhältlich sein und was es kosten wird. Erste Meldungen lassen auf 2024 und 2025 hoffen. Die Branche blickt gespannt auf die kommenden Pressemeldungen des japanischen Herstellers.

Bildquelle: Diogo Cacito /pexels.com