aus Kradblatt 9/21 von Torsten Hinrichs

Mit dem Mietmotorrad durch den Südwesten …

Start in San Francisco - Golden Gate Brücke ohne Nebel
Start in San Francisco – Golden Gate Brücke ohne Nebel

San Francisco, fast jeder hat zu der Stadt seine Filme und Musik im Kopf „mit zerrissenen Jeans durch San Francisco“. Ich will mir den „California Way of Life“ genauer ansehen und mit dem Motorrad das Land erkunden.

Während der elf Stunden Flugzeit werfe ich einen ersten Blick auf den Reiseführer. San Francisco überrascht mit einer problemlosen Einreiseprozedur und dem Shuttle zum Hostel. 

Tags drauf, die Stadt ist morgens noch kühl und frisch, der Küstennebel umhüllt die Hochhäuser und die Golden Gate Bridge. Ich kämpfe mit dem Jetlag. Doch zum Glück treffe ich im Hostel auf Sven, ebenfalls aus Deutschland und wir beschließen den Tag gemeinsam zu verbringen. Cable Car fahren, na klar, Spaziergang über die Serpentinen der Lombard Street, sowieso gut essen an der San Francisco Bay in Fischerman’s Wharf. Hier hat man einen guten Blick auf Alcatraz und den Pier 39. Zurück geht es dann, über die Stadtteile Little Italy und Chinatown. Voll mit Impressionen von den touristischen Zielen lassen wir den Abend ausklingen.

„The City“, wie San Francisco auch genannt wird hat aber auch andere Seiten. Die vielen Homeless People (Obdachlosen) passen gar nicht in das sonnige Bild vom perfekten California way of life. 

Damit ich zumindest später auf der Tour ein Dach über den Kopf habe, kaufe ich beim Outdoor Spezialisten REI ein Zelt für die nächsten 4-Wochen. Unterwegs schaue ich mir das Mission District, mit dem Delors Parc und zahlreichen Murals an. Die Murals sind riesige oft sozialkritische Wand-Gemälde und absolut sehenswert.

Ich sehne mich nach einen Bike, und bevor die Motorrad Tour startet leihe ich mir ein Fahrrad aus. Ein bisschen Training kann bestimmt nicht schaden. Vorbei am Alamo Square, mit den historischen Gebäuden der Painted Ladies oder „die Sieben Schwestern“ vor der Skyline von San Francisco. Ich fahre über die verrückte, ausgelassene Hippie Ecke; Heights & Asburn in den Golden Gate Park. Endlich am Pazifik, das Wetter ist super und hinter Lands End sehe ich zum ersten Mal die Golden Gate Bridge, nebelfrei! Die Fahrt über die Golden Gate Bridge ist absolut ergreifend, auch der scharfe Wind auf 70 Meter über dem Meer trägt dazu bei.

Heute erhalte ich das Motorrad für die nächsten 4 Wochen. Die Jungs vom Verleihservice Motoquest erwarten mich bereits und eine schöne gelbe Suzuki V-Strom 650 steht für mich bereit. Nach den Formalitäten und dem Verstauen vom Gepäck geht es diesmal mit dem Motorrad über die Golden Gate Bridge. Herrlich, ich bin wieder in meinem Element, das Abenteuer USA kann kommen.

Motorradfahren im Südwesten der USA

Die erste Nacht im Zelt war gut. Das erste Mal Aufsatteln noch nicht so gut, es sitzen nicht alle Handgriffe, das Moped ist fremd und die Sideload Koffer gewöhnungsbedürftig. Die bekannte Routine stellt sich in den nächsten Tagen wieder ein. Kurvige Landstraßen führen mich durch das Weinanbaugebiet Napa Valley. Ich will weiter nach Norden. Das geht am schnellsten über die Interstate I-5. Schnurgerade auf über 200 km, die Vereinigten Staaten haben unbekannte Weiten. Nach Red Bluff fahre ich in die Berge in Richtung Platina, welches sich aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit als unglücklich erweist. Es wird dunkel, der anvisierte Campground existiert nicht mehr und zu allem Übel ist eine Brücke für die Weiterfahrt gesperrt. Aufgrund mangelnder Alternativen entscheide ich mich in der Dämmerung die 70 km wieder zurück nach Red Bluff zu fahren. Aus Sicherheitsgründen vermeide ich es eigentlich in fremden Ländern über dunkle, unbekannte Landstraßen mit oftmals häufigem Wildwechsel zu fahren.

Die Nacht war kurz, es regnet und zum Frühstück zieht es mich in die warme Stube einer Fast Food Bude. In Richtung Eureka fahre ich plötzlich 50 km an verbrannter Erde vorbei. Mein Zelt ist zwar nass, die Klamotten noch klamm, doch hier haben die Menschen alles durch die Waldbrände im Sommer verloren. Erschreckend! Oft steht nur noch ein Schornstein auf der Bodenplatte. Doch der amerikanische Optimismus ist ungebrochen, wer kann stellt einen neuen Wohnwagen auf und beginnt mit dem Wiederaufbau. Mein Tag endet in Klamath River RV Park. Ich unterhalte mich mit Mark, er ist ebenfalls Biker und gerade auf Payback Tour mit seiner Frau, wie er mir mit einem Augenzwinkern erzählt. Ein gemeinsames Porter Bier lässt mich gut schlafen.

Der Tag beginnt mit einer tollen Aussicht über den Klamath River, die Szenerie mit dem in Küstennebel eingehüllten Fluss ist magisch. Mit dem kalifornischem Crescent City erreiche ich die Staatengrenze zu Oregon, ab jetzt geht es immer nur nach Süden, auf dem berühmten Pacific Coast Highway.

Das erste Highlight, ist der Costal Redwood National Park und wenig später die Avenue of the Giants. Die sich mäandernde küstennahe Straße führt direkt an riesigen bis 100 Meter großen Redwood Bäumen vorbei. Küstennah reicht mir aber nicht, ich will direkt an die Küste. Der Weg nach Fort Bragg hat atemberaubende Ausblicke und viele flüssige Kurven. Tanken, essen und weiter. Kurve um Kurve. Ausblick um Ausblick. Ich kann mich gar nicht entscheiden was schöner ist und mehr Vergnügen macht. 

Der Pacific Coast Highway wirkt als ob Gott die Berge abgeschnitten hätte und die Erde in den Pazifik spült.

Die Kirche Saint Teresa von Avila in Bodega
Die Kirche Saint Teresa von Avila in Bodega

Die Nacht verbringe ich im State Park (staatliche Campingplätze in häufig wundervoller Lage), auch hier sind die Entfernungen amerikanisch weit. Beim Sparziergang zum Strand, brauche ich ganze 1,5 Std. Jetzt verstehe ich, weshalb in den USA, jede Strecke nach Möglichkeit mit dem Auto gefahren wird. Die State Route 1, wie der PCH auch bezeichnet wird, zieht mich wieder in ihrem Bann. Oder sind es doch die vielen Vögel in Bodega, der gleichnamige Horrorfilm wurde 1963 hier gedreht. Das bekannte Potter Schoolhouse steht immer noch. Nach dem Horror ist es gut wieder auf der friedvollen SR-1 nach Süden zu rollen.

Der erneute Blick auf die Golden Gate Bridge und San Francisco ist beeindruckend. Ich cruise durch herrliche Küstenstädtchen; Half Moon Bay und Santa Cruz sind Surfer Paradiese und Monterey ist ein Rennsport Paradies mit dem Raceway Laguna Seca.

Weitere sehenswerte Orte folgen, Monterey Canning Row, Carmel by the sea; hier war Clint Eastwood bereits Bürgermeister und natürlich Big Sur mit der berühmten Küste am Pacific Coast Highway. Die Zeit reicht gar nicht aus für die vielen Fotomotive die ständig wieder vor mir auftauchen. Ich könnte überall länger verweilen und die unglaubliche Natur in mir aufsaugen.

Camping in den USA

Gestern auf dem Campground bekam ich den Tipp unbedingt nach Utah zu fahren und mir ausreichend Zeit dafür zu nehmen. Heute aber rausche ich noch durch bis Malibu, denn die SR-1 geht in die Route 101 über und wird zu einer Art Autobahn. 

Überraschung, das Camping im State Park fällt heute leider aus, „closed for investigations“ wie der freundliche Ranger mir mitteilt. Das bedeutet, in den USA, hier gab es eine Schießerei. 

Ich bleibe zwei Tage in Malibu, um ein wenig zu entspannen und das nahegelegene Los Angeles zu besuchen. Die Dichte der Rolls Royce nimmt merklich zu. In Hollywood macht alles einen zurechtgestutzten und wohlbehüteten Eindruck. Wer es sich leisten möchte, lebt in dieser Wohlfühl-Blase. Ich finde aber keinen Zugang zu dieser Welt, auch Venice Beach lässt mich kalt. Doch der Mulholland Drive und die Latico Canyon Road begeistern zum Motorradfahren.

Nix wie raus aus LA. Auf dem Weg nach Las Vegas imponiert mir das Sonnenwärmekraftwerk Ivenpah. So viel gebündeltes gleißendes Licht habe ich noch nie zuvor gesehen. Später am Abend, in Las Vegas, verwandeln andere Lichter die Spielerstadt in ein bunt und schrill glitzerndes Farbenmeer.

Im „Utah Welcome Center“ decke ich mich mit Karten und persönlichen Empfehlungen vom Mitarbeiter Bill ein. Die „Tour de Utah“ kann beginnen.

Sun-N-Buns Bakery in Morro Bay
Sun-N-Buns Bakery in Morro Bay

Etwas begeistert mich am Motorradfahren immer wieder und das sind die vielen Gerüche die man unter dem Helm wahrnimmt: frischer Salznebel vom Meer, aromatische Erde vom Land, saftiger, lieblicher Geruch der Ernte, herber, moosiger Geruch im Wald und der, leider süß-säuerliche Duft von den zahlreichen Road-Kills in den USA.

Die erste Station ist der Zion National Park, hier leuchten die Sandsteinfelsen in allen zur Verfügung stehenden braunen, roten und gelben Farben. Bei einem Tank Stopp gibt mir Marc aus England den Tipp die Strecke über Brain Head zu fahren, dort liegt bereits Neuschnee. Neugierig wie ich bin, bewege ich mich bald auf bis zu 3000 Metern Höhe und genieße die großen Schneefelder. Die Fahrt über Brain Head ist so gut, dass ich tatsächlich meinen Abzweig verpasse und plötzlich einen 120 km langen Umweg genießen darf.

Motorradfahren im Südwesten der USA

Morgens im Bryce Canyon, die Nacht auf 2400 Metern Höhe war mit -3° C recht kalt, brauche ich lange um wieder warm zu werden, doch der Canyon ist der Hit. Es geht von einem Viewpoint zum nächsten, die Kamera immer griffbereit. Die sogenannten Hoodoos haben einen ganz besonderen Reiz. Sie erinnern an versteinerte Totempfähle.

„I could be a German mother“, lacht mich der Desert Doc am nächsten Tag an. Der Doc betreibt in Escalante eine Motorrad Werkstatt und ist schon mit vielen Deutschen ins Gespräch gekommen. Auf seiner Empfehlung hin, fahre ich die unbefestigte Hells Backbone Road, die Burr Trail Road und die Notom Bullfrog Road. Alles klasse zu fahren und die abwechslungsreiche Landschaft zieht mich erneut in ihren Bann.

Durch „die große weite Leere“ bewege ich mich über Hanksville – Greenriver nach Moab. Die Strecke ist so eintönig, das ich hier sprichwörtlich nicht tot über den Zaun hängen möchte. Doch gegen Nachmittag überwältigt mich der Arches National Park. Perfektes Timing, die untergehende Sonne verwandelt die vielen Steinbögen in leuchtende Skulpturen. 

Ein großes Ziel auf dieser Reise ist für mich der unbefestigte White Rim Trail. Heute besorge ich mir das Permit, eine Erlaubniserklärung bei den Ranchern im Canyonsland National Park und fahre über die riesige trichterförmige Abfahrt vom Shafer Trail zum White Rim. Die Aussicht ist grandios, die Serpentinen führen mich 300 Meter tiefer und weitere 300 Meter tiefer fließt der Colorado River. Ich fühle mich ganz klein in dieser einsamen Gegend und nach etlichen anspruchsvollen Kilometern mit der Susi stelle ich schnell fest wie mir die Zeit davon läuft. Meinen Respekt vor jedem, der die gesamten 160 km der White Rim Schleife an einem Tag packt. Ich entschließe mich nach dem sogenannten Airporttower über die Potashroad zurück nach Moab zu fahren und nach insgesamt 80 km offroad einen wohlverdienten riesigen Burger zu essen.

Iiiiihhhh – Schnee in den Hochlagen
Iiiiihhhh – Schnee in den Hochlagen

Der vorhergesagte Regen ist da. In voller Regenmontur verlasse ich Moab. Mein erster Stopp gilt dem Newspaper Rock, ein mit Bildern über und über gravierter Felsen aus prähistorischer Zeit, der uns seine über 2000 Jahre alten Geschichten erzählt. Mein nächster Stopp ist mehr unfreiwilliger Natur, leider hat sich der Regen in 2600 Meter Höhe in eine dichte Schneedecke verwandelt. Ich möchte links, das Motorrad aber geradeaus, schon liegt die Fuhre auf der Straße. Bis auf einem erhöhten Adrenalin-Spiegel ist zum Glück aber nichts passiert.

Gestern Abend habe ich das Monument Valley erreicht. Hier wurden viele bekannte Western Filme gedreht und die Szenerie ist einmalig. Gedanklich umrunde ich die berühmten Felsen mit dem Motorrad auf dem Scenic Way, doch die Realität sieht anders aus, leider dürfen hier keine Motorräder mehr fahren nachdem es zu einem Unfall kam. Es stimmt mich versöhnlich, dass ich gestern bereits die Möglichkeit hatte durch das ebenfalls filmtaugliche und sehr interessante „Valley of the Gods“ zu fahren.

Las Vegas - the city that never sleeps
Las Vegas – the city that never sleeps

Nach einer super Nacht, gibt es am Lake Powell Frühstück. Der Südwesten verwöhnt mit Highlights am laufenden Band. Glen Dam und Horse­shoe Bend in Page, weiter geht es über die Navajo Bridge, vorbei an die Vermilion Cliffs und zur Nordseite vom Grand Canyon, dem North Rim. Die Nordseite liegt 300 höher und ist zerklüfteter als die südliche Seite. Vom Aussichtspunkt „Bright Angel Point“ ist die tiefe Erosion im Gestein am besten zu Erleben.

Nach Tagen auf dem Motorrad und etlichen Nationalparks heißt es heute wandern im Zion Nationalpark. Utah erlebe ich als felsig, farbenfroh und fantastisch aber auch als lebensfeindlich, launisch und leer. 

Meine letzte Woche mit der Susi bricht an. Und morgens bricht der Himmel auf, ein Gewitter zieht über das Land. Ich schaffe es gar nicht das Lager so schnell abzubauen, plötzlich ist alles nass. Um den Ärger zu vertreiben gibt es French Toast mit Spiegelei, Bacon und reichlich Kaffee zum Frühstück, so etwas können die Amis besonders gut zubereiten. Nach einem kurzen Boxenstopp in Las Vegas treffe ich zufällig Nick und Nancy im Spring Mountain Saloon, Nick fährt selber Motorrad und ist begeistert von meiner Tour. Als Geheimtipp gibt er mir noch die Wegbeschreibung zu einer natürlichen heißen Quelle. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen und fahre direkt los. Abends steht mein Zelt, irgendwo in Nevada neben dem sprudelnden Wasser.

Morgens nach dem Aufstehen genieße ich die heiße Quelle erneut nur für mich alleine, der Himmel klart freundlich auf und relaxed lasse ich den Motor der Susi starten. 

In Shoshone wundere ich mich über eine lange Schlange an der Tankstelle. Zum Tanken lässt man mich vor, aber für die jährliche Powerball Lotterie hätte ich noch bestimmt einhundert Leute vor mir. Hintergrund ist, Shoshone liegt bereits in Kalifornien und hier ist, anders als in Nevada und der Spieler Stadt Las Vegas, die Powerball Lotterie erlaubt. Versteh einer diese Gesetzgebungen. 

Im Tal des Todes

Durch das trockene Death Valley und vorbei an den hohen Gipfeln der Sierra Nevada erreiche ich Bishop. Das lokale Visitor Center hatten mir wieder sehr gute Empfehlungen zum Camping und Essen gegeben und ich genieße den kurzen Aufenthalt. Die nahegelegene Ghosttown „Bodie“, eine ehemalige Goldgräberstadt, beeindruckt mit ihre Lage und den vielen leerstehenden aber gut erhaltenen Gebäuden aus ihrer Blütezeit von 1877 bis 1915. Über den 3031 Meter hohen Tioga Pass erreiche ich den Yosemite Nationalpark. 

Mit einem wärmenden Lagerfeuer bereite ich mich auf die Nacht vor.Die kurvigen und wenig befahrenden Strecken in der Sierra Nevada sind herrlich. Auch der Nationalpark ist gewaltig, anders als in Utah habe ich hier vermehrt hochalpine Verhältnisse mit viel Grün und grauem Fels. Am meisten beeindrucken aber die Riesenmammutbäume im Mariposa Grove. Der Baum „Grizzly Giant“ zählt zu den 25 größten Bäumen der Welt. Sein Volumen entspricht ca. 960 m³, womit man ca. 10 Sattel­auflieger füllen könnte. 

Stilleben mit Schrott

„Going West“ ist meine Marschrichtung, mich lockt erneut der Pazifik für die restlichen Tage auf der Susi. Ich quartiere mich für die nächsten zwei Tage im KOA Pescadero ein. Der Abend klingt zufällig am Lagerfeuer mit Reisegeschichten und etlichen Bieren aus.

Heute heißt die Devise entspanntes Cruisen am Pacific Coast Highway und durch das hügelige Hinterland. Die Route 9 und die Route 35 sind ein reines Kurven Eldorado, zusätzlich gibt es am Motor Treff „Alice Restaurant“ viele Motorräder und Muscle-Cars zu bewundern. Durch die Hügelkette fahre ich wieder runter zum Pacific und lasse die salzige Seeluft in meinen Helm strömen.

Es ist Samstag und der Zufall will, dass sich im Pescadero Cafe die hiesige Café Racer Szene trifft. Solche Zufälle sind das Salz an jeder Reise. Wir unterhalten uns über die Unterschiede der jeweiligen Bikes. 

Truckstop in den USA Die weitere Fahrt über die La Honda Road ist atemberaubend, es geht links und rechts, hoch und runter und das alles bei seitlich ansteigenden und abfallenden Kurven. Hier könnte man glatt einen Anlieger fahren. Nach dieser gigantischen Kurvenhatz fahre ich über die viel zu vollen Hauptverbindungen zurück nach San Francisco. 

Leider muss ich die Susi wieder abgeben, das Motorrad war für diese Zwecke und Gegebenheiten in den USA perfekt. Ich werde noch häufig daran zurück denken, insbesondere an die verwunderten Fragen, die sich ergaben nachdem die Mitmenschen das Nummernschild aus dem doch sooo fernen Alaska am Motorrad entdeckten. 

Kalifornien vermittelt immer noch ein Gefühl von Rebellion und Kreativität. Diese einzigartige Möglichkeit alles auszuprobieren. Mit diesem Gefühl lasse ich mich noch zwei Tage durch San Francisco treiben bevor es zurück in die Heimat geht.

Allgemeines:

Die beschriebene Reise fand im Oktober 2018 statt und führte in 4 Wochen über ca. 8500 km. Die Tour lässt ich aber auch in zwei Abschnitte unterteilen, nördlich und südlich von SF und LA – Utah – LA.

Die USA sind ein einfach zu bereisendes Land, mit einer für Touristen sehr guten Infrastruktur. Es gibt in jedem Bundesstaat sogenannte Welcome Center und viele Orte besitzen ein Visitor Center. Hier gibt es Informationen, Karten und Tipps von den Einheimischen. Für das Camping im Nationalpark empfiehlt es sich auch in der Nebensaison einen Platz zu reservieren. Für den Besuch mehrerer Nationalparks ist eine Jahreskarte sinnvoll.

Aktuelle Apps, wie zum Beispiel iOverland, maps.me, booking.com, lyft und viele andere können zusätzliche Informationen zu den USA liefern.

Eine oder besser zwei Kreditkarten sind in den USA unerlässlich. Das Preisniveau ist ähnlich wie in Deutschland wobei die Metropolregion um SF und LA auch deutliche teurer sind.

Motorrad:

Zu empfehlen ist der Service von motoquest.com. Anruf unter +1 800 756 1990. Verschiedene Motorrad Modelle stehen zur Auswahl.

Aufgrund der großen Entfernungen und ggf. einsamen Strecken ist der Benzinverbrauch immer zu beachten.

Ein oder zwei große Drypacks helfen z.B. bei Wanderungen die Motorradbekleidung „unsichtbar am Moped zu befestigen.

Sonstiges:

Als Reiseführer habe ich mich für die leichten kleinen Bücher von Polyglott entschieden.

Die Region bietet eine Vielzahl von weiteren Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Elektro Motorräder von Zero Bikes in Santa Cruz, das Peterson Design Museum in LA, das Roland Sand Customs in LA, das Air Stream Motel in Santa Babara, den Artist Drive im Death Valley, die HQ der Technologie Giganten: Apple, Google und Facebook und viel viel mehr …