Bei der Radmontage fehlt einem oft eine 3. Hand. Der Wheelfix verspricht Abhilfe und wir haben ihn für euch ausprobiert …
aus Kradblatt 9/15
von Marcus Lacroix
Ausprobiert: Wheelfix als 3. Hand
Die Bastler unter uns kennen das: Beim Hinterradausbau fehlt einem immer mindestens eine Hand, wenn man nicht gerade ein Bike mit Einarmschwinge fährt. Rad, Distanzhülsen, Kettenradträger samt Kette, Bremssattel – alles will gleichzeitig raus- und reingefriemelt werden. Dabei hat wohl schon mancher von uns böse geflucht und sich die Felge vermackt …
Hilfe verspricht der Wheelfix von der Firma WD Performance aus Düsseldorf, den man dort für 59,90 Euro bestellen kann. Was man dafür bekommt, wirkt zunächst mal unscheinbar: Zwei Rundeisen, die auf Vierkantprofile geschweißt wurden, dazu vier Schrauben. Zusammengesteckt ergibt sich eine Radhalterung, die leicht in der Weite an unterschiedliche Reifenbreiten angepasst und fixiert werden kann. In der Höhe wird sie über die vier Schrauben justiert. Das Prinzip erklärt sich eigentlich von selbst, WD Performance hat aber ergänzend zwei sehr anschauliche Videos auf seinem Youtube-Kanal. Schaut <hier> selbst.
Probieren wir den Wheelfix also in der Praxis aus. Zur Verfügung standen unsere 900er Husqvarna Nuda und ein handelsüblicher Montageständer, der an der Schwinge angesetzt wird sowie ein Honda NC 750 Integra mit Hauptständer.
Die Anleitung für den Wheelfix fordert eine Hinterradanhebung um 50 Millimeter. Den Hinweis ignorierte ich, muss doch auch so gehen. Mein einfach gestrickter, nicht verstellbarer Montageständer hebt die Nuda leider nur um lächerliche 15 Millimeter an. Klar, dass der Versuch scheiterte. Da werde ich mir einen professionelleren Montageständer zulegen, der das Heck weiter anhebt.
So musste der Integra auf die Bühne, aber auch dessen Hauptständer hob das Rad nicht weit genug an. Ein Brett unter dem Ständer löste das Problem aber standfest.
Der Wheelfix ist schnell platziert und in der Höhe justiert, dafür braucht man kein Werkzeug. Benutzt man als Füße etwas kürzere Schrauben, lässt sich die Arbeitshöhe von 50 mm auch noch ein wenig absenken.
Der eigentliche Radausbau ist mit dem Wheelfix wirklich ein Kinderspiel. Ich musste nicht mal die Kettenspanner lösen. Achse raus, Rad nach vorne rollen und Kette abheben, Rad nach hinten rollen und die Bremsankerplatte herausziehen (beim Integra muss zusätzlich der Sattel der unteren Feststellbremse gelöst werden), Rad nach hinten herausrollen – und das Ganze nach dem Reifenwechsel retour. Es fallen keine Distanzhülsen heraus,
man verschraddelt keinen Lack oder polierte Felgen und flucht nicht über die fehlende dritte Hand – wirklich eine klasse Sache!
WD Performance spricht von 3–4 Minuten für den Radwechsel – dafür braucht es aber doch schon etwas mehr Übung. Aber zum Glück hetzt uns beim Basteln in der Garage ja niemand …
Bei Choppern und Klassikern mit tief heruntergezogenem Schutzblech klappt das Herausrollen des Rades natürlich nicht, was man aber nicht dem Wheelfix anlasten kann.
Mehr Infos gibt es bei WD Performance unter www.wd-performance.de oder Telefon: 0172-2172037.
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