aus bma 07/04

von Marcus Lacroix

Fähre
Blick von Onkel Palms Hütte
Landhotel zum Anker
Zimmer

In der Februar-Ausgabe berichteten wir Euch begeistert von einer Region, die uns norddeutschen Motorradfahrern schon fast wie das Paradies anmutet: das Weserbergland. So dauerte es auch gar nicht lange und wir sattelten erneut die Rösser, um die nahe – und doch so ferne – Welt der Kurven, Hügel und Berge zu erkunden.

Stiegen wir bei der letzten Tour bei Axel Delater im Landgasthaus Niemann in Lage-Kachtenhausen ab, so „wagten” wir uns diesmal tiefer ins Weserbergland hinein und wählten das Landhotel Zum Anker in Wahlsburg als Ziel. Fährt man die kürzeste Strecke ab Oldenburg, sind es bis dorthin 247 km (Landgasthaus Niemann 180 km). Es wird aber kaum jemanden geben, der das Ziel direkt anfährt, denn selbst der Blick auf eine echt grobe Karte im Massstab 1:500.000 offenbart viele interessante Nebenstrecken. Dabei ist für Cruiser schon die gut ausgebaute B 83 entlang der Weser eine feine Sache.
Unser Einstieg in die Kurvenwelt begann bereits am Deister, kurz unterhalb von Bad Nenndorf. Die Strecke über den Nienstedter Pass hat durch scharfe Reglementierungen leider viel von ihrem Reiz verloren und wehmütig dachten wir an die Demonstrationen gegen die Sperrung in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zurück. Etwas versöhnlich stimmt immerhin die kurze Nebenstrecke von Lauenau nach Nienstedt, wo man die Trittbretter schon ganz gut einschleifen kann.
In der Folge orientierten wir uns nur sehr grob an der Karte, denn eigentlich ist es egal, welchen Abzweig man wählt – die Strecken sind fast alle besser als die Heimischen. Auch kulturell hat die Region eine Menge zu bieten, doch mit Ausnahme des Dornröschenschlosses – der Sababurg (www.Sababurg.de), beließen wir es bei der Kurvenschau und dem Landschaftgucken.

Als wir am frühen Abend im Landhotel zum Anker eintrafen, hatten wir großes Glück, denn eine Motorradgruppe aus Schleswig-Holstein sowie drei 125er-Treiber aus Hamburg hießen uns beim bestellten Grillabend willkommen. Hier müssen wir die Leistungen vom Gastwirt Jochen Best und seinem Team einmal besonders lobend hervorheben. Jochen betreibt ein gemütliches Hotel, das direkt an der Weser liegt (die hier für norddeutsche Verhältnisse merkwürdig schmal ist). Mit einer kleinen, durch die Strömung betriebenen Fähre kann man fast vor der Haustür auf die andere Seite übersetzen.
Als Honda Doppel-X-Fahrer unternimmt Jochen auf Wunsch Touren mit seinen Gästen, und was er kulinarisch zu bieten hat, zauberte uns ein 360-Grad-Grinsen ins Gesicht. Hausschlachtung, selbstgemachte Würste, eigene Imkerei, Forellenteiche und Räucherei – schon beim Gucken lief uns das Wasser im Mund zusammen. Jeden Samstag gibt es bei gutem Wetter Wildschwein vom Buchengrill mit rustikalem Buffet! Auch Gruppen/Clubs sind im Landhotel herzlich willkommen, eine Voranmeldung empfiehlt sich dabei aber. Zimmer sind ab 26 Euro inkl. Frühstücksbuffet zu haben.
Wer an der B80 auf den Bikertreff „Onkel Palms Hütte” trifft, kann das Landhotel zum Anker schon sehen. Für den Treff zeichnet übrigens auch Jochen Best verantwortlich.

Mehr Infos gibt es im Web unter www.landhotel-zum-anker.de, per Post unter Landhotel Zum Anker, Familie Best, Weserstrasse 14, 37194 Wahlsburg/Lippoldsberg oder unter Telefon 05572/1873.