aus bma 08/07

von Jens Möller

Uvex Helix RS 750

Uvex Helix RS 750

Uvex macht es einfach so. Man bekommt weniger und bezahlt nicht weniger dafür. Exakte 499,95 Euro muss man für den Uvex Helix RS 750 Carbon in rot/weißem Dekor auf den Ladentisch legen. Plus noch einmal gute 50 Taler für das dunkle Visier. Und dann gibt es einfach so weniger dafür, nämlich viel weniger Gewicht. Drücken normale Integralhelme den Zeiger der Waage locker an die 1,5 kg-Marke, bleibt dieser beim Helix Carbon unter einem Kilo stehen. Nachgemessene 997 Gramm in Größe M sprechen eine deutliche Sprache.
Aber was ist schon ein halbes Kilo auf dem Kopf? Eine ganze Menge. Wenn man es nicht ausprobiert hat, kann man diese Erleichterung kaum beschreiben. Auf die Nackenmuskulatur wirken immer und bei allen Geschwindigkeiten viel geringere Kräfte. Der Helm lässt sich, auch Dank der guten Aerodynamik, noch problemlos bei 200 km/h aufrecht sitzend tragen. Danach einfach absteigen als ob nichts gewesen wäre. Neben dem Gewicht überzeugt der Uvex Helix RS 750 vor allem durch sein Visier, das ohne verzerrende Doppelscheibe immer und überall beschlagfrei bleibt und durch den großen Ausschnitt nach oben auch in Highspeed-Kauerhaltung noch tadellose Sicht nach vorn gewährt. Einfach klasse. Zudem kann das Visier leicht per kleinem Hebel an der Seite entriegelt und damit gewechselt werden. Und wenn es nicht ganz passt, einfach über die Versteller die Passform korrigieren. Weitere Details wie das herausnehmbare Innenfutter und die wirksame Überkopfbelüftung, genau wie die Visierrastung im geschlossenen Zustand, geraten da schon etwas in den Hintergrund.
Auch der Sitz des RS 750 gefällt, wenn man den sehr engen Einstieg einmal gemeistert hat. Sind die Ohren wieder sortiert, überzeugt der zwar stramme aber sehr bequeme Sitz auch auf Dauer. Selbst für die Brille findet sich noch ein Platz. Für Tourenfahrer, die ihren Helm ständig auf- und absetzen, ist das aber nichts.
Stören werden sich dagegen alle an der hakigen und erst bei deutlich über 100 km/h wirksamen Kinnbelüftung, die etwas zu billig für diesen Helm wirkt. Und wenn sich das Visier geschlossen auch unten ganz an die Dichtlippen legen würde, was wir trotz Versteller nicht hinbekommen haben, wären wahrscheinlich auch die leichten Pfeifgeräusche verschwunden.
Aber was soll’s. Die Argumente Gewicht, Visier und Verarbeitung wiegen das locker auf, und wenn man den Uvex Helix RS 750 Carbon aus seiner edlen Transporttasche, die zur Serienausstattung gehört, heraus holt, wird die Freude aufs Angasen noch größer.