aus bma 09/00

von Dirk Schönemann

August 1999
Einer hat eine Idee. In diesem Fall Peter. Ich kenne ihn durch die Interessengemeinschaft der deutschen Honda Pacific Coast (PC 800) -Fahrer. Er ist in Russland geboren und seit Jahren ist es sein Traum, einmal rund um die Ostsee zu fahren. Deshalb sucht er Mitfahrer. Außer mir hat keiner wirkliches Interesse. Nach ersten Gesprächen über das wie, wohin und warum werden wir uns sehr schnell einig.
Peter übernimmt die Verhandlungen mit der Russischen Botschaft und bereitet die Visaanträge vor. Dieses Vorhaben ist nicht ganz einfach zu bewältigen. Da wir zweimal durch russisches Gebiet fahren, benötigen wir auch zwei Visa. Normalerweise wird das Visum für den russischen Teil um Kaliningrad (Königsberg) nur für 24 Stunden erteilt. Durch lange zähe Verhandlungen mit der Botschaft erreicht Peter, dass wir einen Zweitage-Spielraum für die Einreise und dann 24 Stunden Zeit für die Durchreise bekommen.
Zur Reisevorbereitung wünsche ich mir von meinen Geburtstagsgästen Karten und Reiseberichte, außerdem lasse ich DIN A4-Farbkopien des Streckenverlaufes für den Tankkartenhalter drucken. Bei Banken und im Freundeskreis versuchen wir herauszubekommen, welche Geldmittel am günstigsten sind und entscheiden uns für Reiseschecks, Kreditkarte und kleine deutsche Geldscheine, dazu später mehr.

Am 14. August geht es los. Peter kommt aus Wunstorf und holt mich in Stuhr (bei Bremen) ab. Wir fahren fast ausschließlich über Bundesstraßen – vorbei an Lüneburg, Lauenburg, Mölln, durch Ratzeburg und Wismar und erreichen am Nachmittag Neubuckow. Von dort aus fahren wir einen Schlenker nach Kühlungsborn, um endlich die Ostsee zu sehen. Weiter geht es nach Stralsund. Die dortige Verkehrsführung ist so unklar, dass sich viele Fahrzeugführer über mehrere Kilometer in einen Stau auf der linken Spur einordnen, bis sie am Ende der Stadt sehen, dass die rechte – überwiegend freie – Spur genauso gut möglich gewesen wäre. Da wir gleich auf der freien Spur – ohne jemand zu behindern – nach vorne fahren, haben wir wenig Wartezeit.
Südöstlich von Stralsund finden wir in Reinberg eine gemütliche Pension für die erste Übernachtung.
Geklapper auf der Fensterbank weckt uns morgens um drei Uhr: es gießt! Wir frühstücken: es gießt! Wir packen: es gießt! Gegen 10 Uhr klart es etwas auf und wir fahren über einen kleinen Grenzübergang nach Polen.
Am Ortsschild von Stettin machen wir Fotopause; in dieser Stadt bin ich kurz vor Ende des Krieges geboren worden! Ich habe diese Stadt nie bewusst erlebt und habe auch keine Erinnerungen, daher entschließen wir uns nach einer kleinen Stadtrundfahrt und  einer kurzen Pause an der Oder wegen des starken Regens zur Weiterfahrt nach Danzig. Eine Stadtbesichtigung können wir wegen eines Wolkenbruchs leider vergessen.
Das Hotel Tartaruga in einer Ferienanlage bei Zukowo ist uns von einer Bekannten als eine gute und sichere Unterkunft empfohlen worden. Ein freundliches polnisches Ehepaar zeigt uns zwar den Weg, fordert aber für eine kurze Begleitfahrt mit deutlichem Daumen-Zeigefingerreiben Geld für „Benzina” ein.
Nachdem wir am nächsten Morgen in Zukowo mitten auf der Straße einen Gully ohne Deckel erleben, werden wir vorsichtig und umfahren jede größere Pfütze. Wunderschöne alte Alleen versöhnen uns und wir erleben Störche, die hinter den Treckern die Äcker absuchen. Ein Bauer erzählt uns, es seien am Morgen circa 50 Tiere gewesen.

Auf dem Weg nach Elbag endet die alte Betonstraße plötzlich an einer Brücke – ein großer Sandhaufen versperrt die Fahrbahn. Die Bauarbeiter erklären uns die Umleitung über einen 6 km langen Feldsteinweg zur russischen Grenze.
Den folgenden Ablauf erleben wir später an allen östlichen Grenzen ohne große Unterschiede, deshalb sei er jetzt schon geschildert: Warteschlange beim Ausreiseland, dann Vorkontrolle mit Pass und Fahrzeug- laufzettel, z. B. altes Büropapier auf DIN A 7 geschnitten, dort wird die Kennzeichennummer notiert. Kurze Strecke fahren und anstellen zur Passkontrolle, zusätzlich wird oft noch die grüne VS-Karte verlangt. Eine Bude weiter (manchmal nur wenige Meter) anstellen zur Zollkontrolle, wieder Passkontrolle und dann wird das Handy und das Bargeld registriert. Kurze Fahrt zum Schlagbaum, der Posten kontrolliert den Pass und kassiert den Laufzettel. Weiterfahrt durchs Niemandsland. Das Einreiseland begrüßt den Ausländer mit der gleichen Prozedur. Gesamtdauer zwischen ein und zwei Stunden.
Zum Glück spricht Peter russisch, so dass wir keine Probleme haben, uns zu verständigen. Wir erfahren, dass wir durch Kaliningrad und anschließend über die Kurische Nehrung – Kurskaja Kosa – nach Litauen fahren dürfen. Unterwegs hält uns ein mit Radarpistole ausgerüsteter Polizist an – nicht etwa weil wir zu schnell gefahren sind, sondern weil er sich für unsere Motorräder interessiert. Wir unterhalten uns eine Weile, und uns zuliebe macht er sogar eine echte Kontrolle.

Wieder treffen wir auf einen Schlagbaum, diesmal möchte man für die Fahrt durch ein Naturschutzgebiet Rubel haben. Da wir noch keine besitzen, zeigen wir unsere Kreditkarte, doch die kann nicht eingesetzt werden. Und so lässt man uns schließlich kostenlos durchfahren. Leider ist die Fahrt kein großer Genuss, es regnet schon seit geraumer Zeit in Strömen.
Die Litauer wollen ebenfalls für das Naturschutzgebiet kassieren, sie haben gelernt und halten deutsches Wechselgeld bereit. Jetzt müssen wir doch zahlen.
Am Ende der Nehrung ist bei der Stadt Klaipeda die Einfahrt zum Haff. Bei Wolkenbruch schlängeln wir uns mehrere Kilometer an einem Stau bis zur Fähre vor und sehen, wie sie gerade ablegt. Einsetzender Sturm zwingt uns unter ein Dach am Fähranleger und mit der nächsten Fähre dürfen wir kostenlos übersetzen. Es geht auf geraden Strecken in Schräglage weiter, denn der Sturm kommt unerbittlich von der Seite. Um 18 Uhr fällt der Beschluss: wir sind so nass, wir fahren trotz der zu erwartenden Grenzkontrollen weiter nach Lettland.
In Liepája lotst uns ein junger Motorradfahrer mit einer Eigenbaumaschine – die Hinterradfelge gehörte mal einem Auto – quer durch die Stadt. Wir logieren im ersten Haus am Platz und erleben einen Heimatabend in einem Zelt.
Im Berufsverkehr, fürchterlichem Gestank und ausnahmsweise Sonnenschein durchfahren wir Riga – an vielen kaputten oder sogar verlassenen Häusern vorbei erreichen wir Parnu in Estland. Eine Besonderheit ist unser siebenstöckiges Hotel: jede Etage hat einen eigenen Hotelbetreiber mit jeweils ganz unterschiedlichen Konditionen.
Weiter geht es nach Narva, wo der Fluss, der mitten durch die Stadt fließt, die Grenze zwischen Estland und Russland darstellt. Auf beiden Seiten stehen alte Burgen, eine auf estnischer Seite die andere am russischen Ufer. Die Brücke, die den Fluss überspannt, ist Niemandsland.
  Auf russischer Seite werden wir mit Polizeiunterstützung angehalten. Die Weiterfahrt ist erst nach Kauf einer russischen Versicherungspolice möglich, da die grüne VS-Karte in Russland nicht gültig ist.
Weiter geht es über teilweise unerträgliche Fernstraßen nach St. Petersburg. Dort angekommen telefonieren wir mit Serge, der uns mit seiner Einladung die Visa ermöglicht hat. Da er kein Auto besitzt, kommt er mit der Metro, erklärt uns an Hand eines Telefonbuchstadtplans den Weg durch die Fünf-Millionenstadt zu seiner Wohnung und fährt parallel mit der Metro. Wohnung heißt in diesem Fall, dass er in einem riesigen uralten Haus in einer Vierzimmer-Wohnung ein Zimmer gekauft hat. Küche und Toilette sind Gemeinschaftseigentum.

Am Abend verschafft uns Victor, ein Schulfreund von Peter, noch eine bleibende Erinnerung. Er hat nach eigener Aussage ganz in der Nähe eine Garage für unsere Motorräder. Bei einsetzender Dunkelheit fahren wir über völlig defekte Straßen mit riesigen Löchern, nicht eingebauten, weit hochstehenden Straßenbahnschienen und unbeschilderten Straßenbaustellen in Höchstkonzentration circa eine Stunde hinter ihm her aus der Stadt heraus. Wir lernen schnell, dass die sicherste Spur genau hinter seinen linken und rechten Reifenpaaren ist, um Durchschläge zu vermeiden.
  Hinter einer nicht enden wollenden Trabantensiedlung und einem daran anschließenden weitläufigen Schrebergartengebiet erreichen wir einen aus mehreren hundert Garagen bestehenden hoch eingezäunten und von Hunden bewachten Garagenkomplex. Diese Art von Fahrzeugunterbringung ist für dortige Verhältnisse normal. Zur Sicherheit erzählt Victor dem Wächter dann sehr ausschweifend, in welcher Garage er die Motorräder unterstellen will. Doch in der angegebenen Garage deponiert Victor seinen Anhänger, während er unsere Maschinen in der Garage einer Freundin unterbringt. Seine Erfahrungen sind, dass manchmal aus den angegebenen Garagen am nächsten Morgen Fahrzeuge verschwunden waren, aber keiner etwas gesehen hat.
Gegen 0.30 Uhr erreichen wir in einer Plattenbausiedlung die Wohnung von Alla, sie ist wie Victor eine Klassenkameradin von Peter. Kaum haben wir uns begrüßt, als unten auf der Straße jemand versucht, Victors Auto aufzubrechen und die Alarmanlage in Betrieb setzt. Er kennt das und ist nicht besonders beunruhigt. Die drei Klassenkameraden haben sich 25 Jahre lang nicht gesehen und so wird bis in den frühen Morgen auf russisch erzählt, es bleiben nur ein paar Stunden Schlaf.

  Schon um sieben Uhr klingelt der Wecker, denn wir sind mit Katja verabredet, die uns die Stadt zeigen will. Wir kennen Katja noch nicht, aber unsere gegenseitigen Kleiderbeschreibungen bringen uns an der Metro zusammen. Dank ihres Einsatzes erleben wir eine Stadtrundfahrt, den Besuch der Zarenfestung, den Zarenpalast Eritage sowie eine Tragflächenbootsfahrt auf der Neva zum Petershofpark weit außerhalb der Stadt. Eine pikante Besonderheit verbirgt sich dort in einem der vielen Nebenschlösser. Dort empfing Katharina die Große ihre Liebhaber im Untergeschoss mit einer festlich gedeckten Tafel auf einem Podest. Wenn alles angerichtet war und das Paar Platz genommen hatte, wurde das gesamte Podest noch oben gezogen und schloss die obere Etage ohne Treppenzugang so lange ab, bis Katharina mit ihrem Liebhaber fertig war. Die Fahr- und Eintrittspreise für Touristen sind grundsätzlich höher, z.B. im Petershofpark 15 Rubel für Einheimische, 100 Rubel für Ausländer, Fotografiererlaubnis kostet extra.
In einem Kleinbus fahren wir zurück zur Metro; in abenteuerlicher Fahrt geht es durch die Stadt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit schätzen wir auf 80 km/h. Große Löcher oder nichtbeschilderte Ausfräsungen erkennt man daran, dass sich der Verkehr automatisch von drei auf eine Fahrspur verjüngt! Straßenbahnschienen werden mit Vollgas angefahren, dann erfolgt eine Vollbremsung, das Fahrzeug hoppelt drüber und es wird wieder Stoff gegeben. Als krönender Abschluss bietet uns der Fahrer eine Fahrt in Gegenrichtung durch eine Einbahnstraße. In 70 – 100 Metern Tiefe fahren wir mit der Metro zurück zu unserer Wohnung.
Am nächsten Morgen holt uns Victor ab und leitet uns durch nicht enden wollende Trabantensiedlungen aus Plattenbauten zur Stadtgrenze. Dort vertanken wir unsere letzten Rubel und kaufen uns als Regenschutz (rote) russische Arbeitsgummihandschuhe, die wir über unsere unzuverlässigen und undichten Marken- Gore- Tex-Handschuhe ziehen.
An der russisch-finnischen Grenze erfolgt auf russischer Seite die übliche Prozedur in einer mehrere Kilometer ausgeweiteten Grenzanlage, bei den Finnen ist es nur eine schnelle Kontrolle. Quer durch Finnland, vorbei an vielen schönen Seen, erreichen wir unser Quartier in Pieksämäki.

Auf der nächsten Etappe tanken wir an einer Dorftankstelle. Dort stehen nur mehrere große Tanks mit jeweils einer Zapfanlage. Im Geschäft nebenan sagt man dann die Literzahl und der Preis wird mit einem Taschenrechner ermittelt.
Unser Fahrziel ist Romaniemi am Polarkreis. Unterwegs in einer sehr einsamen Gegend steht ein älteres Paar winkend am Straßenrand, ihr Auto ist defekt im Wald stehengeblieben. Wir versuchen mit unserem Handy zu helfen, schließlich kann ein vorbeifahrender Finne über Funk Hilfe anfordern. Uns wird klar, wie wichtig in dieser Gegend Handy oder Funk sind – der nächste Ort ist circa 25 km entfernt.
In Romaniemi vermietet man uns auf einem Campingplatz für den unverschämten Preis von 83 DM einen Wohnwagen. Und das obwohl die Saison schon fast zu Ende ist. Nur ein paar Zeltcamper sind auch noch da und nachts erreicht das Thermometer schon null Grad.

Ein Stückchen aus der Stadt hinaus nach Norden stehen wir am nächsten Tag am Polarkreis und besuchen den Weihnachtsmann, der dort das ganze Jahr über wohnt und auf seinen Einsatz wartet.
Die finnisch-schwedische Grenze ist nach den östlichen Kontrollen eine Erholung, die Grenzgebäude sind leer und wir fahren durch!
Nachdem uns eine dicke schwarze Wolke zu einer Pause unter einer Brücke gezwungen hat, können wir auf einer Tankstelle anschließend D-Mark eintauschen und bekommen sehr gute Informationen für die nächste Übernachtung in einer Hütte im Ferienpark in Byske. Ein großer Regenbogen am Himmel begleitet uns zum Platz.
Weil die Saison vorbei ist, sind auf dem Platz nur wenige Camper, es ist sehr ruhig. Im netten Tankstellenrestaurant essen wir Pizza und erholen uns anschließend in der Sauna auf dem Campingplatz.
Nach einem sonnigen Frühstück auf unserer Terrasse fahren wir auf Nebenstrecken, die zum Teil nur Schotterpisten sind, in Richtung Heimat. Trotz der Fahrtroute nach Süden nehmen die Temperaturen leicht ab und einsetzender Regen entnervt uns zunehmend, deshalb endet unsere Etappe in Sundvall. Auch dort ist die Saison zu Ende und um etwas zum Essen zu bekommen, müssen wir zu einer etwas entfernt liegenden Tankstelle laufen.

Wir melden uns telefonisch in Hedemora/Mittelschweden bei Freunden von Peter an. Ake, der Vater, spricht nur schwedisch, seine Frau kann etwas englisch. Die beiden Söhne und die Schwiegertochter können englisch und etwas deutsch, und so können wir uns mit viel Mimik und Gestik gut verständigen.
Abends erhalten wir eine Einladung zu einer Elchsafari, die Tommi, einer der Söhne, als Touristenattraktion anbietet. Für uns aktiviert er einen Mini-Allrad-Trecker mit Anhän- ger. Spät in der Dämmerung sehen wir so zum ersten Mal in unserem Leben einen mit Geweih circa drei Meter hohen Bullen am Waldrand.
Weiter geht es an der Ostseite des Vätternsees vorbei. Diese Seite ist unbedingt zu empfehlen, da man über lange Strecken auf den See schauen kann, die Straße an der Westseite verläuft überwiegend im Wald. Weil der See eines der größten Trinkwasserreservoire Schwedens ist, sieht man ihn ohne Boote. Ein „Muss” ist die etwa auf halber Höhe des Sees gut ausgeschilderte „Touristenstraße”, die als Einbahnstraße durch ein traumhaft schönes Naturschutzgebiet führt. Mitten auf der Strecke kann man nach kurzem Fußmarsch von einem Berg einen herrlichen Rundblick genießen. Auf einem sehr dicht bewaldeten engen Teilstück der Strecke läuft uns ein Fuchs fast vor die Räder und wartet dann ruhig ab, bis wir ihn fotografiert haben.
Die Strecke Richtung Dänemark bietet wenig Möglichkeiten, darum fahren wir auf der Autobahn bis Helsingborg. Leider können wir dort keine Hütte mieten, weil der Campingplatz belegt ist. Wir telefonieren mit einem Platz in Mölle und finden dort eine Hütte. Sie ist teuer, hat vier Betten, aber sonst keine weiteren Einrichtungen, nicht mal Geschirr oder Besteck gehören zur Ausstattung! Der Platz macht im Vergleich zu den Plätzen, die wir sonst erlebt haben, einen ungepflegten Eindruck, ich möchte dort keinen Urlaub verbringen.
Auf der Fähre von Helsinborg nach Helsingör wird die Sicht zunehmend schlechter. Ohne große Worte stellt sich bei stärker werdendem Regen heraus, dass wir zu einer Fahrt über Dänemarks neue Brücke bei Nyborg – Korsör keine Nerven mehr haben. Wir beschließen das Ende der Reise und planen den Heimweg!
In Dänemark fahren wir parallel zur Autobahn nach Rödby, dann bringt uns die Autofähre nach Puttgarden. Bei strömendem Regen und ty- pisch deutschem aggressivem Verkehr quälen wir uns bis kurz vor Hamburg und geraten – klatschnass – in einen Stau. Wenig später verabschieden wir uns auf einem Rastplatz voneinander. Peter fährt weitgehend ohne Regen nach Wunstorf, während ich unter einer Autobahnbrücke einen Wolkenbruch und anschließend am Grundbergsee noch ein Gewitter abwarten musste, bevor ich zu Hause eintreffe. Ein großes Erlebnis ist nun zu Ende!

Als Reisetipps zum Schluss sei zu bemerken, dass gutes Kartenmaterial, rechtzeitiges Kümmern um die Visa und eine gültige Kreditkarte die besten Voraussetzungen für eine problemlose Umrundung der Ostsee bieten. In allen durchfahrenen Ländern wird auf Campingplätzen, in Hotels und auf Tankstellen die Kreditkarte akzeptiert. Wir hatten sehr viel deutsches Bargeld und Reiseschecks mit. Das Geld mussten wir mühselig umtauschen, genützt hat es uns nur zweimal als Trinkgeld und für die russische Versicherung. Die Reiseschecks wurden nur in Banken nach zeitraubender Prozedur eingelöst, auch in staatlichen Wechselstuben ist nichts zu machen.
Unverzichtbar sind gute Schutzkleidung, warme Zusatzkleidung, regendichte Handschuhe und wie in unserem Fall gutes Verstehen.