aus Kradblatt 8/16 von Marcus Lacroix

Ausprobiert: Rev’It Defender Pro GTX Jacke & Hose

Revit Defender Pro GTX VorderansichtIm Jahr 2012 haben wir euch vom niederländischen Motorradbekleiungshersteller Rev’It die Touren-Jacke „Horizon“ vorgestellt. Die Testbekleidung bekamen wir in hellgrau zur Verfügung gestellt und damals stand für mich schnell fest: „weiß ist scheiß“ – zumindest wenn man bei jedem Wetter fährt und seine Motorradbekleidung nicht häufiger wäscht. Die Jacke war klasse und ich kaufte sie mir privat danach in schwarz und bin immer noch damit zufrieden.

Anfang des Jahres schickte uns Rev’It die neue Kombination Defender Pro GTX aus der 2016er Kollektion und wir konnten damit bisher ein paar tausend Kilometer abspulen. Zeit, hier erneut eine Rev’It vorzustellen. Die ganz schwarze bekamen wir leider nicht (wegen schicker Fotos), aber wenigstens auch nicht die hellgraue Variante. „Anthracite-black“ ist doch ein ganz guter Kompromiss.

Die Rev’It „Defender“ wird einigen Lesern bekannt vorkommen, war sie doch schon seit 2011 im Sortiment und hat viele positive Kritiken bekommen. Die Defender Pro will den Weg weiter gehen und soll Motorradfahrer ansprechen, „… die wissen wollen, wie es hinter dem Horizont weitergeht“ (Rev’It O-Ton) – sprich: den klassischen Tourenfahrer und dank neuer Ausstattungsdetails auch Abenteurer die mal offroad unterwegs sind.

Revit Defender Pro GTX RueckansichtHabe ich persönlich früher bei Textilbekleidung immer Dreilagen-Laminate (die Membran ist da fest mit dem Obermaterial verbunden) favorisiert, weil sie einfach enger und damit sicherer sitzen, überzeugt der Sitz der Defender Pro GTX trotz einer herausnehmbaren Gore-Tex-Membran. Rev’It verzichtet bei der Defender Pro außerdem auf ein Thermofutter und überlässt es dem Kunden, seine ganz persönliche Wohlfühlunterkleidung in der kalten Jahreszeit zu wählen.

Der Grund, warum die Jacke trotzdem immer super sitzt, sind diverse Weitenregulierungen mit denen sie sich sehr gut individuell anpassen lässt. Die Gurte an Unterarmen und Brustkorb sind dabei zusätzlich höhenverstellbar!

Der Vorteil der herausnehmbaren Membran zeigt sich bei sommerlichen Fahrten und im Gelände, denn keine (!) Membran „atmet“ so schnell wie man Flüssigkeit ausschwitzt, auch wenn es immer so schön „atmungsaktiv“ heißt. Da die Defender Pro GTX über mehrere, sehr gut zu regulierende Lüftungsöffnungen verfügt, ist es viel einfacher den Körper zu kühlen und so die Konzentration zu erhalten. Die herausgenommene Membran lässt sich zusammengelegt in einer Tasche im Lendenwirbelbereich verstauen und stört dort nicht. Bei Wetterwechsel ist man schnell reingeschlüpft.

Zur guten Belüftung tragen auch die neuen, stark perforierten und nach CE-Level 2 geprüften, flexiblen „Seeflex“ Protektoren bei. Am Rücken schützt ein ebenso geprüfter „Seesoft“ Protektor. Die Ellenbogen- und Knieprotektoren lassen sich um ca. 3 cm versetzt in den Protektorentaschen justieren um einen besseren Sitz zu gewährleisten.

Ein weiteres Sicherheitsfeature, das man derzeit am ehesten bei Offroad-Fahrern sieht, ist eine Nackenstütze, für die die Defender Pro Jacke vorbereitet ist. Die „Adventure Nackenstütze“ gibt es für knapp 350 Euro bei Rev’It als Extra.

Revit Defender Pro GTX Lueftung BrustEbenfalls als Extra kann man die neongelbe Sicherheitsweste Connector HV erwerben (40 Euro), die sich mit der Defender Pro verbinden lässt.

Wer im Sommer mehr Kühlung benötigt, kann die Jacke mit der Rev’It Kühlweste „Challenger“ ausstatten. Verbindungsreißverschlüsse sind vorhanden. Die Weste (80 Euro) wird in Wasser getränkt und verspricht bis zu sechs Stunden Kühlung durch zusätzliche Verdunstung.

Weitere positive Ausstattungsdetails der Jacke: angenehm gepolsterter Kragen mit fünffacher Verstellung, diverse, gut erreichbare Taschen, Einschubtaschen für die Hände, wenn man irgendwo rumfröstelt oder nicht weiß wohin damit und eine kleine Geheimtasche für Bargeld o.ä., die so geheim ist, dass ich sie erst gesucht (und gefunden) habe nachdem ich davon im Prospekt gelesen hatte.Die Defender Pro GTX Hose ist ausstattungsmäßig unauffälliger, passt aber gut zur Defender Pro GTX Jacke und ist ebenfalls körpernah geschnitten. Natürlich lassen sich beide miteinander (oder mit anderen Jacken/Hosen) über Reißverschlüsse verbinden. Die Belüftung am Oberschenkel funktioniert gut.

Die verwendeten Materialien machen alle einen hochwertigen Eindruck, die Nähte geben keinen Anlass zur Kritik. Punkte zum Nörgeln findet man nur wenige, wobei die sicher nicht für jeden relevant sind. So wäre ein abnehmbarer hoher Sturmkragen eine feine Sache. Und die Unterarmverstellung könnte noch enger ausfallen – schließlich bin ich nicht Popeye. Hier muss man die Verstellriegel bei Bedarf dann selbst etwas enger nähen (lassen). Und beim Preis wird manch einer auch etwas schlucken: die Jacke kostet UVP 739,99 Euro, die Hose 499,99 Euro. Dafür bekommt man aber wirklich empfehlenswerte Produkte, wobei ich nach wie vor, entgegen aller Sicherheitsapostel und Modedesigner, auf schwarz stehe.

Mehr Infos gibt’s im Fachhandel und online unter www.revitsport.com. Empfehlenswert (wenn auch englischsprachig) ist außerdem der Youtube-Kanal von RevZilla, auf dem die Defender Pro GTX (in schwarz) detailiert vorgestellt wird.