aus bma 8/11
von Peter Brenner
London – Neu Delhi mit nur einer Tankfüllung? Das ist sonst nur mit dem Flugzeug möglich. Mit dem Motorrad eine Strecke von ca. 9.600 Kilometern zu fahren ist hingegen machbar und schon vielfach erprobt, diese Distanz in 14 Tagen zu überwinden auch. Peter Brenner, Diplom-Maschinenbau Ingenieur, entwickelt nun ein Motorrad, das die Strecke von London nach Neu Delhi in 14 Tagen ohne Tankstopp bewältigen soll…
Mit dem Motorrad von London nach Delhi ist immer noch ein Abenteuer und das auch noch ohne nach zu tanken? Das ist doch mal eine Herausforderung.
Langfristig wird Erdöl knapper und teurer und eine Gegenmaßnahme ist es, die Effizienz zu steigern. Spätestens hier verlieren viele Motorradfahrer die Lust am Lesen: „Die wenigen Male die man im Jahr auf Tour geht, soll man auch noch auf den Sprit-Verbrauch achten oder zumindest immer mit schlechtem Öko-Gewissen unterwegs sein?” Keine Sorge, hier wird niemand der Spass genommen! Also lest ruhig weiter.
Wie soll nun diese lange Strecke ohne nachzutanken geschafft werden?
Zunächst ist die Aerodynamik wichtig, wie man schon an der Verkleidung sieht. Um die Querschnittsfläche zu reduzieren wird auf langen Überlandstrecken in einer knienden Position gefahren. Um den cw-Wert zu senken ist nicht nur die Verkleidung des Vorderrades notwendig sondern es müssen auch Kühlöffnungen dem aktuellen Bedarf angepasst werden. Am Heck sorgen Leitflügel für eine kleine Strömungs-Abrissfläche.
Seitlich werden zwei Tanks angebracht, die zusammen circa 130 Liter Treibstoff aufnehmen. Das hört sich viel an, bedeutet aber, dass man mit einem Treibstoffverbrauch von maximal 1,4 Liter/100 km auskommen muss. Während man auf gerader, freier Strecke den Verbrauch gut kalkulieren kann, kann schon eine Stadtdurchfahrt oder ein Stau auf der Autobahn zu ernsten Problemen führen. Hier wird ein Elektromotor als Hybrid geschaltet, der den Verbrennungsmotor im besseren Lastbereich arbeiten lässt. Eine Technik, die sich bereits im Automobilbereich bewährt hat und gewiss demnächst auch bei euren Motorrädern zum Einsatz kommen wird.
Braucht man so etwas? Muss man sowas auch noch mit sich rumschleppen? Die Technik hat große Fortschritte gemacht und ein 3 kW Motor wiegt weniger als 4 Kilogramm und ersetzt gleichzeitig Generator und Anlasser. Bei richtiger Auslegung verbraucht man im Stadtbetrieb nicht mehr 5 sondern nur noch 2,5 Liter. Das wäre doch ein Fortschritt, oder?!
Auf langen Strecken mit konstanter Geschwindigkeit hilft uns der Hybrid dann aber nichts mehr hier muss die Effizienz an anderer Stelle gesteigert werden. Was kann man tun?
Als Verbrennungsmotor kommt bei dem Projektbike ein handelsüblicher 125 ccm Motor mit 14 PS zum Einsatz.
Obwohl die Verbrennung im Zylinder optimiert wurde, gehen noch immer ca. 75% der Kraftstoffenergie nutzlos als Abwärme verloren. Hier kann man die kinetische Energie der Abgase mit einem so genannten Turbo-Compound nutzen und mit der Wärme des Kühlwassers und der Abgase Dampf erzeugen und eine kleine Turbine antreiben. Das findet bereits Anwendung bei Schiffsmotoren und im Automobilbereich forscht BMW schon seit Jahren an der Technik, was man unter dem Stichwort „BMW Turbostreamer” im Web nachlesen kann.
Beim Antrieb ist also noch viel Arbeit zu investieren, aber auch das Fahrwerk benötigt noch einige Sonderentwicklungen. Wenn auf den meisten Strecken eine geringe Bodenfreiheit hilfreich ist, so werden doch einige Streckenabschnitte etwas schwieriger zu fahren sein. Hierfür wird das ganze Chassis angehoben, das Heckteil wird verschoben, der Sitz angehoben, die Fußrasten nach vorne gefahren und die Lenkerposition verändert, so dass man in eine „normale“ aufrechte Sitzposition kommt.
Wenn das mal alles komplett ist, eine preiswerte Straßenzulassung muss dann auch noch erreicht werden, wird es irgendwann auf große Tour gehen.
Ihr seht, Energiesparen ist kein Spaßverderber sondern kann ein wirklich interssantes Abenteuer sein. Für dieses Projekt benötigen wir Unterstützung und so sind wir auch für kleine Zuwendungen dankbar. Besucht doch unsere Homepage www.projekt-london-delhi.de und verfolgt die weitere Entwicklung!
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Kommentare
11 Kommentare zu “Projekt London-Delhi ohne Tankstopp”
Messe-Dortmund
hier möchten wir nochmals den vielen interessanten Menschen danken, die uns auf der Messe besucht haben,
habt Ihr noch Fotos die Ihr uns zumailen könntet?
bis demnächst
Gruss
Peter
freikarten
wir haben noch ein paar freikarten
Interessenten bitte melden
Gruss
Peter
von
http://www.projekt-london-delhi.de
Nachbar
Ich meine Nachbar nicht real, sondern als Aussteller auf der Messe DO. Bin auf dem Stand des BVDM zu finden. Allerdings nur Freitag nachmittag, Samstag und Sonntag.
Gruß aus Schwerte
Michael
nachbar
Hallo Michael,
freue mich auf Deinen Besuch, aber Nachbar??
wo wohnst Du denn?kann dich nicht einordnen
Nachbar
Hallo Peter, werde dich mal besuchen auf der Messe. Hört sich interessant an. Vielleicht können wir vom BVDM dich unterstützen und berichten.
Messe in Dortmund
1-4.März stellen wir höchstwahrscheinlich auf der Messe Dortmund aus
bis dann
Unterstützung
ab und zu werde ich gefragt:was kann man tun?
„das Projekt ist ja so aufwändig, da bringt meine Unterstützung doch nichts?“
doch, auch wen ab und zu jemand 10 € sendet, summiert sich das und ich kann ab und zu wieder ein neues Bauteil kaufen,
und viele von Euch haben auch Fachkenntnisse oder können mit Tips oder Ideen weiterhelfen, besucht einfach unsere hp und seht was gerade gebraucht wird
be part of the projekt
london-delhi-mail an den herausgeber
in der print version stand der kommentar
projekt-London-Delhi
das ist mal ein sehr interessanter Bericht, ich bin gespannt wie es weitergeht
bischen Geduld , schau ab und zu mal auf unsere hp, im moment ist das Heck in Arbeit
ja Paul da hast Du recht,sehr interessant auch die homepage ist toll müsste nur öfters ein update gemacht werden.
ich finde so etwas muss unterstützt werden,habe schon die paypal funktion genutzt, und hoffe dass die entwicklung etwas beschleunigt wird