aus bma 8/13
von Matthias Binder
…sprach ein langnasiger Biker und charismatische Comicfigur aus Schleswig-Holstein und was für den Einen pure Lebensfreude ausdrückt, ist für den Anderen ein Akt der Köperverletzung. Wieder einmal drehen die Debatten um Motorradlärm ihre Runden durch die Print- und Onlinemedien, bzw. soziale Netzwerke.
Info d. Red.: Wer im Juni das Geschehen auf der bma-Facebookseite bzw. der Facebook-Seite „Motorradlärm“ der V.A.G.M. (Vereinigte Arbeitskreise gegen Motorradlärm) und der Seite „Anti-Motorradlärm“ verfolgt hat, wird das bestätigen. Da ging es teilweise recht hitzig zu. Die V.A.G.M. findet man immer noch unter www.motorradlaerm.de, deren Facebook-Seite wurde mittlerweile geschlossen. Über den Grund können wir nur spekulieren. Das der Betreiber als Geschäftsführer einer Mediaagentur aber z.B. einen Kettensägenwettbewerb der Firma Stihl fördert, andererseits aber gegen Motorradfahrer anging,warf kein gutes Licht auf die V.A.G.M.
Was den echten Biker für sein Leben mit dekorativen Lachfalten zeichnet, malt dem ruhesuchenden Anwohner eine schmerzverzerrte Miene ins Gesicht und gerade jetzt zur Motorrad-Hochsaison erhitzen sich daran die Gemüter. Eine brüllende Bestie zu zähmen liegt ebenso in der Natur des Homo Sapiens, wie am Ende des Tages schweigend ins Lagerfeuer zu starren. Jedenfalls trifft das grob auf die Hälfte aller Humanoiden zu, nämlich die (Achtung Vorurteil), die mit einem unterschiedlichen Chromosomenpaar durchs Leben schreiten. Aber das Zähmen einer Bestie zeitgleich zum Starren in das Lagerfeuer funktioniert im wahren Leben nicht und scheinbar schon gar nicht, wenn Zähmender und Starrender zwei unterschiedliche Personen sind. Unterschiedliche Interessenlagen bedeutet gleich Konflikt.
Im Prinzip ist es ja nichts Neues. Motorradfahren als Freizeitbeschäftigung mit legalen aber zu lauten Auspuffanlagen stört den Frieden der Anwohner von beliebten Motorradstrecken. Und die Anwohner haben nicht unrecht, denn die Lärmemissionen, die ein Motorrad im Rahmen des Erlaubten abgeben darf liegen teilweise deutlich jenseits der Schmerzgrenze.
Wenn wir uns jetzt mal ganz nüchtern überlegen wer das Problem verursacht, dann müssen wir uns leider an unsere eigene Nase fassen. Es ist ja nicht der Anwohner, der eine Handlung vollzieht die uns stört, sondern wir sind es die den Anwohner stören. Wir sind daher in der Regel in der unglücklichen Position, in der wir uns rechtfertigen müssen.
Ist es Recht oder gerecht, was wir in unserer Freizeit machen? Eine vielleicht provokante Frage und die Antwort könnte ganz einfach sein: Ja, es ist rechtens und Ja, es ist ungerecht.
Wir als Motorradfahrer fordern gerne und immer wieder Rücksicht. Wir wollen im Sinne unserer eigenen Sicherheit gesehen und wahrgenommen werden. Wir fluchen über jeden Bitumenfleck und jedes Gramm Rollsplit, ärgern uns über jede Vorfahrt die uns genommen wurde und stoßen unflätige Kommentare in unseren Helm, wenn uns ein nach StVO fahrender PKW die Beschleunigung versaut, die freie Fahrt versperrt oder einfach nur die falsche Lackierung hat (A-Klasse in Goldmetallic – sage ich nur). Jeder der noch nie „Gas is‘ reeeechts!“ gegen das eigene Visier gebrüllt hat, möge jetzt nicht weiterlesen, denn er/sie ist wahrscheinlich über unseren Babylärm erhaben.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr wollen wir genauso sehr wie Leistung und Sound. Und ja: Ich will auch den Sound und ich gebe gerne zu dass mein Zubehör Endschalldämpfer einen gewaltigen Lärm produziert und zwar mehr als 3x so viel (in Bezug auf die logarithmische dB(A) Skala, als der Serienendtopf. Doch wer jetzt denkt dass sei illegal, der irrt. Der Endtopf hat in Italien eine E(3) Zulassung bekommen und darf damit legal am Motorrad betrieben werden. Um es zu konkretisieren sprechen wir von einer Honda CBR 600F Typ PC 41 (die Joghurt-Hornet, wie ich sie gerne nenne). Da heißt es in der Zulassungsbescheinigung dass ein Fahrgeräusch von 93 dB(A) bei 6000 U/min zulässig ist, zusammen mit einem Standgeräusch von 79 dB(A). Der Zubehör Endtopf ist ein netter kleiner Shark Factory Carbon mit offizieller Zulassung für die PC41. Die Realität sieht aber so aus, dass das Standgeräusch mit dem Endtopf bei 86 dB(A) liegt, er allerdings beim Fahrgeräusch bei 6000 U/min die zulässigen 93 dB(A) genau einhält. 6000 Umdrehungen sind bei der PC41 Halbgas. Im Bereich von 10.000 bis 12.000 Umdrehungen erreicht die PC41 in der Vorbeifahrt mit diesem Schalldämpfer Spitzenwerte von unglaublichen 130 dB(A). Mein heißgeliebtes Fichtenmopped (auch Kettensäge genannt) erzeugt max. „nur“ 103 dB(A) und das ist ein Lärmpegel, den man nicht lange aushalten kann. Oder zum Beispiel ein auch immer wieder beliebter Kleinkompressor mit 97 dB(A). Wer von euch setzt da nicht freiwillig seinen Gehörschutz auf, wenn der Kompressor in der Garage läuft? Und jetzt stellen wir uns einmal einen Dorfbewohner vor, der in Ruhe seinen Sonntagskaffee genießen will und es brüllt ein über 120 dB(A) lautes Inferno an seinem Garten vorbei.
Nach unseren inoffiziellen Versuchsmessungen werden 120 dB(A) von vielen Motorrädern spielend erreicht, zumal sich in der Realität sich Schallwellen anders ausbreiten, als in klinisch reinen Tests. Wo ein sonor blubbernder V2 in freier Wildbahn noch ganz erregend klingt, ändert sich der Sound vor einer Häuserwand oder grade in einer Häuserschlucht zu einem unerträglichen Höllenlärm. Ganz ehrlich: Ich würde mich auch gestört fühlen.
Ein weiteres wesentliches Problem ist aber das Bedienpersonal auf der Sitzbank, das über den allseits beliebten Gasdrehgriff die Lärmemission unmittelbar kontrolliert. Laut bedeutet schnell; das wird uns gerne vorgeworfen und steckt da nicht auch ein Stück Wahrheit drin? Die Bestie brüllt, das Adrenalin fließt, der Biker grinst. Ja, auch ich bin dem Reiz bisweilen unterlegen. Dennoch sollten wir uns, wenn wir uns schon an die eigene Nase fassen müssen, bewusst machen, dass wir die Lärmemission aktiv kontrollieren können. Niemand bricht sich einen Zacken aus der eigenen kleinen Krone, wenn er (oder sie) einen Gang hochschaltet, oder besser noch gleich den höchstmöglichen Gang wählt. Wer dabei allerdings das Gefühl vermisst eine Bestie zu zähmen, der sollte in regelmäßigen Abständen eine spezielle Bestienzähmarena (auch Rennstrecke genannt) aufsuchen. Ich mache das zu rein therapeutischen Zwecken auch ab und an. Man kann hervorragend seinem Jagdinstinkt folgen und stört dabei niemanden unmittelbar.
Die Rücksicht, die wir von anderen einfordern, müssen wir selbst gewähren und damit sollte jeder Biker freiwillig und einem guten Sozialverhalten folgend den Lärm dort produzieren, wo er damit niemanden in seinem Ruhebedürfnis stört.
Das wäre natürlich viel zu einfach. Ein wenig gegenseitige Rücksichtnahme und für eine friedliche Koexistenz von Kradfahrern und Ruhesuchenden wäre hinreichend gesorgt. Vielmehr wird die Diskussion lieber von den Extremisten beider Szenen aufgeheizt. Auf der einen Seite haben wir natürlich die Sorte Biker, die sich nicht im Griff haben. Müßig nun zu mutmaßen, was so manch einen zu extremen Geschwindigkeitsüberschreitungen und Jaulen in den untersten Gängen veranlasst. Nach meinen natürlich nicht repräsentativen Beobachtungen ist das Geltungsbedürfnis proportional zum Angstrand am Hinterrad und sicherlich hilft dieser speziellen Gruppe eher der regelmäßige Besuch beim Psychotherapeuten aber man muss auch ganz deutlich sagen, dass wir hier von einer verschwindend kleinen Randgruppe reden. Die meisten von uns fahren angepasst und rücksichtsvoll. Echte Biker eben!
Dem gegenüber stehen Initiativen gegen Motorradlärm. Vertreten durch ein paar radikale Ruheprediger, die keine Gelegenheit scheuen den gemeinen Motorradfahrer in Sippenhaft zu nehmen und für sein Verhalten, Körperstatur oder Hautverzierungen zu diffamieren. Wer sich ein persönliches Bild machen möchte, der besucht motorradlaerm.de (deren Facebook-Gemeinschaft ist ja derzeit (Stand 7/13) tot, könnte aber jederzeit reaktiviert werden).
Dabei sind die Forderungen der Lärmgegner gar nicht abwegig und sollten im Dialog mit uns Bikern und dem Gesetzgeber diskutiert werden. Es kommen aber leider zu wenig dieser Dialoge zustande, da die Vertreter der Lärmgegner sich lieber in Polemik ergehen, als an Lösungen zu arbeiten. In der Facebook-Gemeinschaft wurden Beiträge von Bikern konsequent gelöscht, sodass die Dialoge zu zusammenhanglosen Monologen des selbsternannten Gemeinschaftsgurus verkümmern. Im aristotelischen Theater ist der lange Monolog des Protagonisten an die Selbsterkenntnis geknüpft, aber für manchen PR-Agenten ist dies wohl ein Buch mit sieben Siegeln. Dialog und die Bereitschaft diesen zu führen sieht jedenfalls anders aus und damit schadet sich die Gemeinschaft der Lärmgegner nur selbst. In Politik und Wirtschaft werden Fehlbesetzungen durch Abwahl, Suspendierung und Kündigung schnell korrigiert. Man kann dem Interessenverband der Lärmgegner nur wünschen hier zu einer schnellen Lösung zu kommen.
Wir wollen aber nicht untätig warten und es ist daher an der Zeit, dass wir Biker selbst aktiv werden und die eindeutige Führung in der Lärmproblematik übernehmen. So wie wir für den Lärm verantwortlich sind, müssen wir uns auch für dessen Reduzierung einsetzen. Wer seine Freiheit liebt, der muss dafür auch eintreten und wer könnte das besser als wir, die wir die Freiheit auf zwei Rädern lieben und leben?
Wir sollten daher eine eigene Anti-Lärm-Initiative gründen mit den Ziel, die Lärmemissionen zu senken, ohne auf kernigen Sound zu verzichten. Was bei Personenkraftwagen möglich ist, sollte auch für uns möglich sein. Was jeder von uns sofort tun kann und muss ist:
• In geschlossenen Ortschaften oder Siedlungen im höchstmöglichen Gang fahren.
• Immer mit dem vorgeschriebenen DB-Killer fahren.
• Und natürlich Rücksicht nehmen wann immer es angebracht erscheint.
Was wir politisch erreichen sollten, ist eine Lärmobergrenze für Motorräder von generellen 98 dB(A) in Vorbeifahrt und bei Höchstdrehzahl. Das ist für einen kernigen Sound allemal laut genug und deutlich weniger schmerzhaft für diejenigen ohne Helm am Straßenrand. Die einerseits komplizierte und andererseits wirkungslose EU Richtline und die Regelungsnummer ECE-R 41 müssen so novelliert werden, dass die maximale Geräuschentwicklung des Motorrades als solches begrenzt wird und nicht nur in Abhängigkeit der 3 Gewichts-/Leistungssklassen bei mittleren Drehzahlen in Vorbeifahrt in urbaner Umgebung. Das Studium dieser Richtline hat durchaus einen Unterhaltungswert und führt letztendlich zu der Erkenntnis, dass es für 2 Räder keinerlei wirkungsvolle Lärmobergrenze gibt. Genau hierfür müssen wir uns in unserem eigenen Interesse einsetzen.
In diesem Sinne: Heute mal die rechte Hand zum Gruß!
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Kommentare
20 Kommentare zu “Motorradlärm – an die eigene Nase gepackt”
Jetzt ist 2022 – der Artikel hat nichts gebracht. Das Verhalten der Motorradfahrer wird immer schlimmer und ignoranter. Eine wirklich ekelhaftes Verhalten.
Und es sind nicht nur ein paar Schwarze Schaafe.
Ein Großteil der Motorräder sind legal zu laut, ein großer Teil baut sich legal einen Krachauspuff drunter und ein kleiner Teil – die Könige der Assozialität – wollen ordentlich BrumBrum und manipulieren den Auspuff illegal.
Assozialität, die sich wohl nur durch Verbote, Kontrollen, Strafen besiegen lässt – ein Dialog mit nervigen Egoisten bringt nihts.
Falsch. Standgeräusch sind 93 dbA (habe selbst eine CBR600f PC41), das hast du verwechselt. Standgeräusch ist höher weil es aus kurzer Distanz gemessen wird.
EINEN lokal begrenzten Kettensägensägenwettbewerb mit flächendeckendem Lärmterror zu vergleichen – ist das eine neue Art von Sachlichkeit? Aber es passt zur allgemeinen Argumentationsweise der Ich-Mich-Mein-Will-Muss-habenClique.
Hallo: Ich wohne jetzt 21 Jahre in einem Wohnhaus welches an zwei beliebten Motorradstrecken liegt, direkt an einer Kreuzung.Jedes Jahr wird der Mororradverkehr mehr. Wenn schönes Wetter ist beginnt pünktlich am Freitag Mittag der Höllenlärm,die gesamten Wochenenden in beiden Richtungen kommen einzelne sowie ganze Gruppen, schon mal 80 Stück gezählt. An der Kreuzung ist ein Stopschild wo gehalten werden muß, in der Wartezeit kann das Fahrzeug unmöglich ruhig bleiben es muß ständig Gas gegeben werden. Wenn dann endlich nach rechts abgebogen wird bekommen die Geräte volle Dröhnung, weil es dort abschüssig nach unten geht. Auf unserem Grundstück kommt man sich vor wie beim Start einer Düsenmachine.Das Wohnhaus wurde aufwendig für den Schallschutz saniert. Aussenwände und 3 fach Glas, alles zu wenig.Wenn dann wenigstens um 22,00 Uhr Ruhe währe. An manchen Tagen ist es unerträglich, nicht nur für mich, denn meine Mitbewohner und Nachbern geht es nicht anders.Es geht weit über eine Belästigung hinaus, es ist reine Körperverletzung! Ich finde den Beitrag gut, hoffentlich lesen ihn die Motorradfahrer und beherzigen einiges. Lärm muß nicht sen, er macht krank und aggressiv, schaltet bitte euer Gehirn ein und tut etwas!!!!
Gruss von Heinz-Dieter
AUA :-* selber motorradfahren beruhigt !
Schwarze Schafe gibt es überall 😉
Hinsichtlich der Manipulationsmöglich-keiten zur Umgehung der gesetzlichen Vorgaben zur Begrenzung des Lärmpegels von Motorrädern frag ich mich, welche Stümper in den politischen Gremien unseres Landes bzw. der EU sitzen und Gesetze auf den Weg bringen, die in Ihrer Wirkungslosigkeit bemerkenswert sind. Es ist nicht nachvollziehbar, warum sich eine politische Vertretung so schwer tut, Maßnahmen gegen die Bedürfnisse spät- pubertierender Burlis zum Wohl der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung konsequent umzusetzen. Auf meinen Motorradtouren durch die Eifel habe ich z.B in Blankenheim erlebt, was sich die Bevölkerung von diesen Krawallrabauken gefallen lassen muss. Technisch ist es heute möglich, die Motorräder auf ein erträgliches Maß zu dämmen. Doch allenthalben hört man von diesen albernen teutonischen Stubenkarter mit easy rider Ambitionen, dass es der richtige Sound ist, der Mammis Liebling glücklich macht. In was für einem Kindergarten leben wir hier eigentlich? Im Übrigen versauen diese paar Krawallrabauken den Ruf der übrigen Motorradfahrer
„Im Übrigen versauen diese paar Krawallrabauken den Ruf der übrigen Motorradfahrer“
das ist leider wahr !
Gehöre auch nicht zu den Leisetretern, aber man sollte wissen wann man wo was machen kann ohne anderen auf den Wecker zu gehen.
Ganz ehrlich, in Ortschaften in denen 50 km/h erlaubt sind, fahre ich sowohl mit dem Motorrad als auch mit dem Auto im 6. Gang beinahe im Standgas die 50, möglichst ohne viel Lärm zu produzieren.
Allerdings sprießen hier im Umland neuerdings in Ortschaften immer mehr „Tempo 30 – Lärmschutz“ Schilder in die Höhe, und da geht mir irgendwie schon die Hutschnur hoch. Die Geschwindigkeit allein macht keinen Lärm, die Fahrweise eher 😆 In solchen Fällen schalte ich dann schon mal in den 3. Gang zurück und röhre (natürlich mit den vorgeschriebenen 30 km/h), möglichst häufig über klappernde Gullydeckel, durch den Ort 😛
Das sollte eigentlich jeder machen, damit solche unsinnigen und provozierenden Geschwindigkeitsbegrenzungen möglichst rasch wieder verschwinden, weil die Anwohner und Kommunalpolitiker irgendwann bemerken, dass es nichts nützt …
Scheiß Motoradlärmer. Brecht euch ruhig alle das Genick! 😡
Schöner Artikel!
Einzig merkwürdig finde ich die Aufforderung zum Dialog, da doch die Anwohner nichts ändern könnnen, sondern nur wir Motorradfahrer. Auch wenn ich den Sound mag, gibt es doch kein objektiv vernünftiges Argument dafür, dagegen sicher einige. Ein Dialog würde das auch nicht ändern.
Ein Teil des Problems ist sicher auch, dass der Sound sehr laut sein muss, damit ich ihn unter dem Helm wahrnehme, zumal der meiste Lärm hinter dem Moped entsteht. Der Auspuff müsste am Steuerkopf nach oben gerichtet sein, für maximalen Genuss beim Fahren. Ist natürlich nicht ernst gemeint, würde aber automatisch dazu führen, dass viele die Mopeds von sich aus leiser machen. Wer will schon mit Kopfschmerzen biken?
So schlecht ist die Idee mit dem Sound an den Ohren gar nicht. Speziell das Ansauggeräusch nimmt man gut wahr, wenn es entsprechend geführt wird…
Schoen zu lesen das auch Motorradfahrer sich Gedanken ueber Laermbelaestigung machen. Allerdings scheint mir als Innenstaedter in Hamburg die kleine Minderheit nicht so klein zu sein. Was hier abgeht sobald die Sonne rauskommt, ist abartig. Wenn der „Sound“ es schafft bei geschlossenen Fenstern Ohropax zu durchdringen, kann doch irgendetwas nicht stimmen.
Die eigene Freiheit endet dort wo sie die eines Anderen einschränkt.
Aber in einer Gesellschaft wie unserer gilt meistens „Der Kl
ügere gibt nach“ also haben die Anderen das sagen
ein bisschen naiv, aber könntet ihr nicht einfach mit einem leisen motorrad fahren (von mir aus auch schnell)? dann habt ihr die freude am fahren und wir an der stille?!? jedem ist gedient.
Ja, auch ich habe einen Zubehör-Endschalldämpfer! Aber ich fahre durch Ortschaften ganz bewusst „leise“. D.h. im höchsten Gang mit Tempo 50 Km/h (stimmt wirklich). Meine Wuchtbrumme dreht dann entspannte 1800 U/min mit einem leisem „Röcheln“. Am Ortsausgang wird in der Regel nicht mal runtergeschaltet, da Tempo 100 ca. 3400 U/min. entspricht. Allerdings sorgen ab etwa 2500U/min. schon 100NM für ordentlichen Vorschub.
Ich stimme mit dem Autor des Berichts überein, wir Motorradfahrer haben es selber in der Hand, ob immer mehr schöne Strecken für uns gesperrt bzw. mit drastischen Tempolimits versehen werden.
Nicht allzu weit von mir befindet sich der Kesselberg (Walchensee), welcher für Motorräder an WE und Feiertagen gesperrt ist (Bergauf). Aber selbst an den erlaubten Werktagen macht diese Strecke keinen Spass mehr, da auf Tempo 60 limitiert. Dieses haben wir einer kleinen Minderheit zu verdanken die ohne DB-Eater diese Strecke im Renntempo auf- und abgerast sind und damit die Anwohner gegen Motorradfahrer aufgebracht haben. Was ich persönlich auch verstehen kann, denn wenn vor meiner Haustür am WE ständig Motorräder ohne DB-Eater mit höchsten Drehzahlenim minutentakt oder sekundentakt „vorbei-lärmen“, würde mich das auf die Dauer auch nerven. Obwohl ich ja selber einen schönen Motorsound nicht abgeneigt bin.
Also daher auch von mir der Aufruf an alle Motorradkollegen(innen), lasst den DB-eater da wo er hingehört und fahrt durch Ortschaften möglichst im „silent-mode“! Andernfalls ziehen wir sonst nur den „kürzeren“, will sagen es werden sonst nur noch mehr Verbote für Motorräder festgelegt werden.
Eigentlich ist doch dieser Streit absolut unnötig, wenn einfach aufeinander Rücksicht genommen würde. Wenn ich hinter einem Auto vor der Ampel stehe und ein Motorradkolege mal eben 50m über den Bürgersteig fährt um sich nach vorne zu drängeln, da geht mir auch der Hut hoch! Die Straße ist für alle da, richtig! Aber wenn sich alle nach §1 der Strassenverkehrsordnung benehmen würden, dann wäre die Welt nur halb so stressig. Das gilt eben auch für Motorradfahrer, besonders jene die mit 12000 u/min oder ohne DB-Killer durch geschlossene Ortschaften fahren. Seit einfach nur nett zueinander!
🙂 that´s it !
Der Artikel wird polarisieren. Es ist doch wie so oft. Ein paar Dödel (siehe auch die Zahlen im Bericht auf Seite 55 „Rücksicht auf die Martfelder“) sorgen mit ihrem Verhalten für Aufregung. Ich wohne an einer Kreisstrasse ca. 200 m von einer Kreuzung entfernt. Die Strasse führt aus unserem Ort heraus und wird am Wochenende häufig von Mopeds frequentiert.
Manch ein Biker schafft es innerhalb der paar Meter von 0 auf gefühlte 20.000 U/min. Jeder kann sich wohl vorstellen, dass seine Geräuschkulisse weit über der erlaubten Marke steht. Dabei hätte er nach weiteren 2 Kilometern das Ortsschild passiert und könnte den Hahn aufmachen ohne Anwohner zu belästigen. Die Regel ist das nicht, denn der Großteil der Biker hat verstanden, dass das Vorbeifahrgeräusch direkt von Gangwahl und Stellung des Gasgriffs abhängig ist. Ich selbst bin als Heranwachsender mit einer Honda CB 550 F und grenzwertiger Abgasanlage unterwegs gewesen und habe mich an der phonetischen Rückmeldung des Triebwerks ergötzt. Mittlerweile bin ich in den Fünfzigern und habe verstanden, dass gegenseitige Rücksichtnahme das Zusammenleben fördert. Überigens Gerhard: mähst Du auch sonntags? 😉
Hallo ! Meine KTM 525 ist mit einer Akrapovic ausgestattet . Mit E Nummer . Diese Anlage produziert bei 3000 U / min . 92 Dezibel . Das Motorengeräusch bei gleicher Drehzahl liegt bei 103 Dezibel . Legt man einen Gang ein ( im aufgebockten Zustand – den 6 ten ) liegt das Geräusch der laufenden Kette so hoch , daß das Auspuffgeräusch übertönt wird . Mein Rasenmäher produziert bei normalen Mäharbeiten ab Werk 98 Dezibel !Gruss vom Gerhard !
So viel Luft im Kopf, da muss ich mal nachhelfen:
In meiner Nachbarschaft (im Dorf) gibt es ca. sechs Grundstücke, also max. sechs Rasenmäher. Selbst wenn die alle nacheinander mähen würden, wäre die wöchentliche Mähaktion nach einer Stunde, höchstens zwei, vorbei.
In meiner Nachbarschaft (das gleiche Dorf) verläuft eine kleine, aber leider bei vielen Schwachköpfen wie Dir, beliebte Straße. Diese wird beim ersten Sonnenstrahl in Besclag genommen. Ab Freitag Mittag, bis Sonntag Abend, an Feiertagen und verbreitet in der Urlaubs- und Ferienzeit. An drei von sieben Wochentagen ist das ganze Land weitflächig von Sägen, Knattern und Donnern der Motoren erfüllt. Egal ob man in unserem Dorf oder in einem von dutzenden Nachbardörfern ist. Es liegt ein Lärmteppich über der Landschaft, der uns die Nerven raubt.
Das Verhältnis von Anwohnerzahl zu Bikerzahl liegt sicher auf Seiten der Anwohner. Ich will sagen, diejeinigen die nerven sind in der Unterzahl. Trotzdem müssen wir, die Mehrheit ohnmächtig damit leben, das Ignoranten wie diese hier „schließlich Steuern zahlen“, „Rasenmäher haben, die noch lauter sind“, „Sich fragen, wie man so dumm sein kann, auf dem Land zu wohnen…“ und so weiter.
Das am Ende ein paar durchgeknallte Öl vergießen und damit auch noch Unschuldige in Gefahr bringen oder Steine werfen, Laserpointer einsetzen uvm., wundert mich nicht. Über die paar toten Biker, die sich selbst um Bäume wickeln wird jährlich einmal feierlich gejammert. Um die vielen, die unter all dem Leiden sind scheiß egal. Schräge Welt 🙁