Obwohl neue Motorräder fast ausschließlich über eine Kraftstoffeinspritzung verfügen, sind auch heute noch zahlreiche Bikes mit Vergasern im Einsatz. Vergaser sind relativ einfache Geräte – ihre Hauptfunktion besteht darin, die richtige Menge an Kraftstoff-Luft-Gemisch bei einer bestimmten Drosselklappenöffnung zu liefern. Dabei kann es aber im Laufe der Zeit zu Problemen kommen.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese Probleme zuverlässig erkennen können und wann es Zeit für eine Reinigung ist.

Motorrad Vergaser
Foto: Hans auf Pixabay.com, https://pixabay.com/de/photos/vergaser-verbrenner-motor-motorrad-192873/

Wozu haben Motorräder Vergaser?

Vereinfacht ausgedrückt haben ein Motorrad-Vergaser oder eine Reihe von mehreren Vergasern die Aufgabe, ein brennbares Gemisch aus Benzin und Luft zu erzeugen. Damit wird der Motor angetrieben und die Kraft für die Vorwärtsbewegung des Vehikels erzeugt. Vergaser wurden im Laufe der Jahre stetig modernisiert und verbessert, das auf der Mischung von Kraftstoff und Luft basierende Grundprinzip hat sich aber nicht geändert.

Bei Problemen lässt sich ein Vergaser ausbauen und mit einem Ultraschallreiniger (https://www.allpax.de/index.php/cat/c30_Ultraschallreiniger.html) hervorragend reinigen.

Vergaser vs. Einspritzanlage

Motorräder mit Vergaser bieten unter anderem folgende Vorzüge:

  • Sie lassen sich einfacher selbst reparieren
  • Einstellungen am Motor lassen sich in der Regel ohne Software erledigen
  • Sie benötigen zum Betrieb keine unter Druck stehenden Kraftstoffleitungen
  • Sie werden im Motorsport bevorzugt
  • Sie sind langlebiger als Einspritzanlagen

Einspritzanlagen können hingegen in folgenden Punkten überzeugen:

  • Sie holen eine bessere Leistung aus einem Motor heraus
  • Geringerer Schadstoffausstoß
  • Höhere Kraftstoffeffizienz

Probleme bei einem Motorrad-Vergaser erkennen

Wie alle mechanischen Geräte treten auch bei Vergasern Verschleißerscheinungen auf. Sie müssen daher regelmäßig eingestellt und gewartet werden. Bevor Sie ein Vergaserproblem an Ihrem Motorrad beheben können, müssen Sie dieses aber natürlich zunächst einmal diagnostizieren.

Wann sollte man den Vergaser eines Motorrads reinigen?

Schwierigkeiten mit dem Vergaser lassen sich grob in vier Bereiche einteilen: zu mageres Gemisch, zu fettes Gemisch, falsche Einstellung und Verunreinigungen. Glücklicherweise gibt es typische Symptome, anhand derer Sie erkennen können, um welches Problem es sich handelt.

Motor läuft zu mager

Wenn ein Vergaser zu mager läuft, ist das Kraftstoff-Luft-Verhältnis falsch, weil der Vergaser zu viel Luft zugeführt hat. Typische Symptome für ein zu mageres Gemisch sind:

  • Fehlzündungen beim Schließen der Drosselklappe, die vor allem beim Ausrollen auftreten
  • Weiße oder hellgraue Zündkerzen
  • Träge Beschleunigung
  • Bläuliche Verfärbung der Downpipes beim Auspuffkrümmer
  • Übermäßiger Einsatz des Chokes beim Anfahren und Starten erforderlich
  • Weiße oder hellgraue Auspuff-Endrohre

Motor läuft zu fett

Wenn ein Fahrzeug zu fett läuft, ist das Kraftstoff-Luft-Verhältnis gestört, weil der Vergaser zu viel Benzin fördert. Typische Symptome für ein zu fettes Gemisch sind:

  • Schlechter Kraftstoffverbrauch
  • Schwergängige Beschleunigung
  • Kein Choke beim Kaltstart erforderlich
  • Verrußte oder schwarze Zündkerzen
  • Verrußte oder schwarze Auspuff-Endrohre
  • Starker Benzingeruch, wenn die Maschine im Leerlauf läuft
  • Ungleichmäßiger Lauf

Vergaser ist falsch eingestellt

Wenn der Vergaser nicht richtig eingestellt ist, hat das zur Folge, dass mithilfe der Kraftstoff-Schraube das Gleichgewicht zwischen den Vergasern eingestellt werden muss. Bei mehrzylindrigen Maschinen mit separaten Vergasern sind die folgenden Symptome typisch für ein Einstellproblem:

  • Schlechte Gesamtleistung
  • Klappergeräusche von der Kupplung
  • Der Motor neigt leicht zum Abwürgen
  • Unregelmäßige Beschleunigung
  • Schlechter Kraftstoffverbrauch
  • Zündaussetzer und Fehlzündungen

Vergaser läuft über

Wenn sich Schmutz oder Ablagerungen im Kraftstoffbehälter befinden, können sie das Nadelventil blockieren und verhindern, dass es sich richtig schließt. In diesem Fall fließt zu viel Kraftstoff in den Vergaser. Wenn Benzin aus den Entlüftungsöffnungen des Behälters strömt, wird das Luft-Kraftstoff-Verhältnis gestört und die Zündkerzen nass.

Fazit – Vergaser beim Motorrad

Beim Kauf eines Motorrads gibt es viele Abwägungen zu treffen, die über die Wahl einer Marke oder eines bestimmten Modells hinausgehen. Vielen Fahrern fällt es schwer, sich zwischen Maschinen mit Vergaser und jenen mit einer Einspritzanlage zu entscheiden. Vor allem bei Nostalgikern stehen Modelle mit Vergaser immer noch hoch im Kurs.

Wie alle Verschleißteile können auch Versager mit der Zeit Probleme bereiten. Diese lassen sich aber relativ einfach erkennen und beheben.