Jedes Jahr aufs Neue erwachen im Frühjahr die Gefühle bei jedem Motorradenthusiasten. Sobald die ersten Sonnenstrahlen auch die Wärme zurückbringen, wird es Zeit, sein Zweirad auf Vordermann zu bringen und aus dem Winterschlaf zu wecken. Zu dieser Zeit boomt auch der Motorradmarkt.

Vorbereitungen

Doch was ist bei einem Kauf eines gebrauchten Motorrads zu beachten? 

Zunächst einmal sollte man den Gebrauchtmarkt gründlichst durchforsten. In Zeiten des Internets ist das kein Problem mehr. Auf zahlreichen Gebrauchtmärkten werden alle erdenklichen Motorräder in allen Zuständen angeboten. Durch den Blick ins Internet erhält man ein gutes Gespür dafür, was man für seinen Wunschpreis erhält.

Danach sollten Besichtigungstermine inklusive möglichen Probefahrten vereinbart werden. 

Grundsätzlich ist es ratsam, dass man immer einen möglichst fachkundigen Begleiter zu den Besichtigungen mitnimmt. Außerdem sind Lappen und Taschenlampe ratsam, um auch in versteckten Ecken am Motorrad eventuell böse Überraschungen zu entdecken.

Der erste Eindruck

Jeder, der sich ein gebrauchtes Motorrad zulegen möchte, wird gedanklich bereits die ersten, kurvenreichen Strecken im Geiste abgefahren sein. Dennoch sollten die Gefühle und Wunschvorstellungen die belegbaren Faktoren nicht verstecken. Schauen Sie sich ihr potentielles Kaufobjekt genau an. Damit ist gemeint, dass man zunächst einmal von allen Seiten das Motorrad begutachten sollte. In welchem Zustand befindet sich das Motorrad? Sind Beschädigungen sichtbar? Ist es sauber? Wurden Umbaumaßnahmen vorgenommen? All diese Faktoren hinterlassen bei einem Käufer einen ersten Eindruck. Und nicht umsonst sagt man, dass der erste Eindruck nicht täuscht.

Ein Blick in die Papiere

Anschließend sollte man sich durch einen Blick in den Fahrzeugschein bzw. Fahrzeugbrief vergewissern, dass die Nummern in den Papieren mit dem Motorrad übereinstimmen. Außerdem sollten im Fahrzeugschein die vorhandenen Umbauten eingetragen sein oder es sollte eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) oder eine schriftliche Freigabe des Herstellers vorhanden sein. Nicht selten erlischt die Betriebserlaubnis, wenn die Umbauten nicht zugelassen sind. Spätestens bei der nächsten Polizeikontrolle oder beim TÜV fällt dies auf.

Schlüssel und Bordwerkzeug

Nachdem man sich das Motorrad und die Papiere geprüft hat, sollte man sich die Schlüssel zeigen lassen. Zwei Schlüssel sollten immer dabei sein. Neuere Motorräder verfügen manchmal sogar über drei Schlüssel, wobei der dritte Schlüssel die Codierung für die Wegfahrsperre beinhaltet. Man sollte dringend mit dem Originalschlüssel alle Schlösser auf ihre ordnungsgemäße Funktion prüfen. Der Schlüssel sollte ohne groß zu haken in das Zündschloss eingeführt werden können. Auch das Lenkradschloss sollte in dem Zuge überprüft werden.
Außerdem sollte das Schloss für das Helmfach bzw. zum Anheben der Sitzbank funktionsfähig sein.
Die „fachkundige“

Prüfung

Spätestens jetzt kommt ihr fachkundiger Begleiter zum Einsatz. Vor der Probefahrt sollten unbedingt, Reifen, Gabel, Bremsen und Flüssigkeiten geprüft werden. 

Neben der Sichtprüfung sollten die Reifen anhand der Angaben auf dem Reifenmantel überprüft werden. Das Alter der Reifen sollte angemessen sein und die Reifen sollten nicht porös sein. Außerdem sollte ausreichend Profil vorhanden sein.

Die Gabel sollte auf Risse und gegebenenfalls austretendes Öl gecheckt werden. Dies würde auf defekte Simmerringe hindeuten.

Die Bremsen sollten zupacken und die Bremsbeläge ausreichend dick sein. 
Außerdem sollten am gesamten Motorrad nirgendwo Flüssigkeiten austreten. Schieben Sie das Motorrad vor der Probefahrt hin und her und ziehen sie abrupt die Bremse. Nichts sollte überschwappen und austreten. 

Danach starten Sie das Motorrad und prüfen so das Anlassverhalten. Neben dem Motor achten Sie auch auf den Auspuff. Wenn man den Auspuff mittels eines Lappens luftdicht verschließt, sollte er ausgehen, ansonsten deutet dies auf einen undichten Auspuff hin.

Bei den beschriebenen Tests sollte es ruhig sein. Man sollte ein Ohr für eventuell merkwürdig klingende Geräusche haben.

Finanzierung

Bei der Finanzierung sollte man auf vorhandene Ersparnisse zurückgreifen, um die Zinskosten zu sparen. Ist das nicht möglich, helfen Motorrad-Finanzierungen. Viele Händler bieten einen Kredit an, jedoch sollte man die Konditionen gründlich vergleichen. Im Internet gibt es dafür diverse Vergleichsseiten mit denen sich oft ein günstigeres Angebot finden lässt. Zudem stärkt Barzahlung die Verhandlungsposition bei einem Händler und ist bei Privatverkäufen ohnehin nicht anders möglich.

Verhandlungsgespräch

Nach der Prüfung des Zustands, folgt das Verhandlungsgespräch. Falls bei den oben genannten Überprüfungen „Mängel“ aufgetaucht sind, bestehen gute Möglichkeiten den Preis herunterzuhandeln und sich so ihrem Wunschpreis zu nähern.