aus Kradblatt 12/17
von Tom Winkler
Auf den Hund gekommen…
Also, Aufsätze schreiben ist eigentlich nicht gerade meine Stärke, aber hier kommt unsere Hunde-Geschichte.
Mein Name ist Tom Winkler, ich komme aus Lambrecht, mitten im schönen Pfälzer Wald, bin 1966 geboren und habe den Motorradführerschein relativ spät (2004) gemacht. Die ersten zwei Jahre fuhren wir ’ne Yamaha Dragstar 1100. Im Mai 2006 kauften wir uns dann einen „Zylonendampfer“ namens Honda Pan European ST1300.
Im November 2006 kam dann der erste Hund. Jacky war ein Jack-Russel-Mischlingsmädchen und wurde im Frühjahr 2007 ans Mopedfahren gewöhnt – natürlich mit sehr viel Leckerlies. Leider ging sie im Juni 2014 von uns …
Wie gewöhnen wir die Hunde ans Motorradfahren?
Der Tankrucksack bzw. das Topcase dient in den ersten zwei bis drei Monaten als Rückzugsort bzw. als „Hundehütte“, in dem die Hunde immer ihr Leckerlie bekommen. Wenn sie sich dann daran gewöhnt haben, dass man die Unterkünfte auch verschließen kann, ohne dass etwas Schlimmes passiert, kommen die Teile ans Motorrad.
Die Hunde werden dann aufs Motorrad in den Tankrucksack bzw. das Topcase gesetzt und wieder mit viel Leckerlie an die „Höhe“, gewöhnt.
Nachdem dies ohne Probleme funktioniert, kann man mal den Motor anlassen und später auch mal Gas geben. Sobald sie sich wieder beruhigt haben, fängt man an mit den Hunden mal etwas zu fahren. Zuerst im Hof, dann geht es so langsam mal raus auf die Straße.
Am Anfang fuhren wir maximal fünf Minuten und hielten dann an, ließen die Hunde raus, spielten mit ihnen und dann gings wieder 5 bis 10 Minuten auf „große“ Fahrt. Wieder eine Pause usw. Die Übung zieht sich je nach Hund bis zu 2 Monate hin, dann ist er entspannt auf dem Moped.
Im August 2012 kam der auf den Bildern zu sehende vordere Hund (Willi), ein Yorki-Ratonero-Mix von Malle (Mallorca). Er hat noch im gleichen Jahr das Mopedfahren erlernt und ist immer noch ganz wild drauf. Sobald wir unsere Motorradkleidung anziehen, rennt Willi in die Garage, springt aufs Moped, klettert in den Tankrucksack und wartet auf uns.
Im Dezember 2014 kam Lotte, ein rumänisches Mädchen. Sie ist etwas größer und muss somit ganz hinten Platz nehmen. Sie ist noch nicht ganz so begeistert wie Willi, lässt es aber ganz entspannt über sich ergehen.
Die „Unterkünfte“ der Hunde auf dem Motorrad.
Vorne gibt es ein Tankrucksacksystem der Firma BAGSTER. Auf dem Tank ist das universelle „Easy-Road-System“ verzurrt und darauf der Tankrucksack für Tiere bis 8 Kilogramm namens „FRIENDY“. In dem Tankrucksack ist eine Vorrichtung um das Tier anzuleinen. Willi zählt als „Ladung“ und muss deshalb gesichert werden.
Hinten haben wir ein original Honda Topcase genommen, den Deckel etwas aufgestellt und diverse zusätzliche Lüftungslöcher gebohrt bzw. zwei große, auf der Oberseite geschnitten. Diese sind gerade mal so groß, dass NUR der Kopf durch passt und sie nicht rausspringen kann. Also: Ladung gesichert.
Wir fahren 1–1,5 Stunden am Stück und machen dann ca. 30 Minuten Pause, damit sich die Kleinen austoben können. Somit schaffen wir zwischen 300 und 400 Kilometer als Tagestour.
Bisher wurden wir von der Polizei nur angehalten, damit sie Bilder machen können. Bei Pausen kommt man ohne Probleme ins Gespräch. Das Interesse ist sehr groß und die meisten Biker finden es cool. Kaum einer hat so was vorher schon gesehen, geschweige denn, gleich mit zwei Hunden und das noch ohne Beiwagen.
Wir sind im Jahr zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer unterwegs und die Hunde gehören zur Familie. Deshalb haben wir uns für ein großes Motorrad und diese Variante des Hundetransports, entschieden.
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Kommentare
20 Kommentare zu “Mit Hunden Motorradfahren”
Wieso muss man seinen Hund auf dem Motorrad mitnehmen????
Was hat ein Hund, während der Fahrt, auf einem Motorrad zu suchen???
Ein Hund nimmt Geräusche rund 7x lauter wahr, als wir Menschen (und ich fahre schon seit über 20 Jahren mit Gehörschutzstopfen).
Was hat das mit Tierliebe zu tun???
Sollte genauso wie Hunde auf Jahrmärkten unter Strafe verboten werden!
Gruß Andreas
Ja aber der Hund kann auch sein Gehör abschalten, also stört ihn das Motorrad fahren nicht.
Da der Hund mittlerweile auch zur Familie gehört sollten diese auch eigentlich überall mit hin dürfen, selbst in Karankenhäusern helfen die das die Angehörigen schneller gesund werden.
Immer die Aushilfsrütter….
Hallo Tom..,
Danke für den tollen Beitrag.
Wir haben einen Havaneser und möchten Ihn auch auf dem Motorrad mitnehmen. Auf dem Fahrrad in einem Lenkerkorb klappt es schon gut.
Wir haben deshalb denTankrucksack PUPPY von Bagster https://www.bagsterworld.de/pi.php/Gepaeckloesungen/Tankrucksaecke/System-Tankrucksaecke/puppy.html
gekauft.., leider baut der auf dem Tank unserer BMW K 1200RS zu hoch auf sodaß man die Instrumente nicht mehr sehen kann. Ein Sicherheitsaspekt.
Nun suchen wir nach einem Tankrucksack der besser zu unserer Maschine paßt.
Für Tipp’s wären wir sehr dankbar.
Hi, sofern du in FB bist, komm doch einfach mal in die Gruppe „Motorradfahrende Hunde“ Wir haben einige Lösungsmöglichkeiten. Der Bagster ist halt, sehr groß. Es soll noch ein kleiner Bagster raus kommen, hat 20ltr Inhalt, gegenüber denm aktuellen, mit 30 ltr.
Hallo zusammen, der Artikel ist extrem toll. Wir sind von Pferden auf Motorräder umgestiegen. Meine Frau und ich fahren jeder eine California 1100 (meine mit Beiwagen für unsere 5 Hunde, Chihuahua, Yorki, Havaneser, Zwergpudel und Königspudel). Seit August 2021 sind wir so in der Südsteiermark (Österreich) unterwegs und freuen uns auf die kommende Saison. Es ist das perfekte Reisen mit Hunden, für uns zumindest. Wie wir erkannt haben, gibt es mittlerweile ja viele „Bikerdogs“. Grüße aus der Südsteiermark Rita und Karl
Bist du in FB? Kennst du schon meine Gruppe „Motorradfahrende Hunde“? Komm doch zu uns 🙂
Vielen Dank für den tollen Beitrag! Er hat uns inspiriert, uns auch endlich wieder einen Hund zu holen.
Unsere Kleine ist jetzt seit 3 Wochen da und seit der BAGSTER Tankrucksack angekommen ist, schläft sie täglich drin. Dem Tasche-Zumachen ist sie noch etwas skeptisch gegenüber, aber sie mag das Geräusch des Motorrads und ich denke wir können in 2-3 Wochen mit Ihr die kleine Runde zum Wald fahren.
Danke für die Tipps. Nur noch eine Frage zu den Hundebrillen: hast Du das Gefühl, dass der Hund sie vorne im Tankrucksack auch braucht? Er müsste ja eigentlich durch die Scheibe vom Wind geschützt sein, oder?
Bist du in FB? Kennst du schon meine Gruppe „Motorradfahrende Hunde“? Komm doch zu uns 🙂Sofern eine Scheibe vorhanden ist, braucht man nicht unbedingt eine Brille.
Danke für den tollen Bericht. Möchten uns auch einen kleinen Hund zulegen und dann gemeinsam Motorrad fahren. Grüße aus Neuss, Peter
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Ich habe mir im Sommer 2018 eine kleine Bikerbraut zugelegt. Da sie mit 3-4 kg wirklich winzig ist, haben wir wenig Probleme.
Einen Transportrucksack für kleine Hunde, findet man in jedem gut sortierten Tierbedarf. Den Rucksack findet sie toll. Es bedurfte keiner Eingewöhnungszeit. Wann immer ich den Rucksack auf den Boden lege, springt sie rein und freut sich auf die nächste Tour.
Ab 120 km/h wird es ihr zu laut. Dann wird sie unruhig. Bisher habe ich noch keine längere Fahrt als ca. 1 Std. gemacht.
Sind wir am Ziel, hat sie es nicht unbedingt eilig aus ihrer Tasche zu steigen. Einer längeren Fahrt, steht also nichts im Weg.
Allerdings werde ich nur im Frühjahr oder im Herbst mit ihr in den Urlaub fahren können. Da Hunde ja bekanntlich nicht in der Lage sind zu schwitzen, ist mir eine Fahrt mit ihr im Hochsommer zu riskannt.
Liebe Grüße aus Hamburg
Freimut
Sorry, dass ich mich erst Jahre zurück melde.
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Hola, me gustaría saber si tuve problemas con la policía al transportar al perro. Somos dos, el perro agradecería a mi esposa y a mí, gracias.
Hola Alvaro.
Hunde gelten in Deutschland als Gepäck.
Wenn sie entsprechend gesichert sind (gegen Verlust, Verrutschen usw.), gibt es keine Probleme mit der Polizei.
VG, Marcus
Hi Anita, hast Du schon eine Lösung für Dein Bike, Hund und Dich gefunden ? Bin auch auf der Suche für mein Dackelmädchen 😎
Sorry, dass ich mich erst Jahre zurück melde.
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Den kleinen Hund mitzunehmen statt stundenlang zu Hause alleine zu lassen finde ich sehr gut. Leider sind wir in Deutschland an jede Menge Vorschriften gebunden… was ich grundsätzlich auch richtig finde. Aber statt nur zu verbieten sollte man den Leuten mit Hund und Motorrad mehr Hilfestellung geben. Viele sind der Meinung ein Hund gehört nicht auf‘s Motorrad… ein Hund gehört aber auch nicht stundenlang allein gelassen zu Hause. Insofern ist eine sichere Möglichkeit zur Mitnahme für beide Seiten von Vorteil. Vielleicht könne noch einige Biker mit Hund über Ihre Erfahrungen berichten. Mit freundlichen Grüßen Det😎
einfach nur klasse .werde meinen hund auch mitnemen muss nur noch kucken welche kiste ich verbaue
Sorry, dass ich mich erst Jahre zurück melde.
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